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Tiere und Pflanzen

Viel Rummel um die Hummel

Im Frühjahr 2024 startete der BUND Naturschutz zusammen mit dem Thünen-Institut und der Naturmeldeplattform Observation.org die Hummel-Challenge. Ziel des Citizen Science Projekts: so viele verschiedene Hummelarten wie möglich finden. Rund 3.000 Teilnehmer*innen entdeckten 10.000 Hummeln von insgesamt 18 verschiedenen Arten. Neue Challenge im Sommer.

24.04.2024

Trotz des wechselhaften Wetters im Projektzeitraum war das Interesse an der Hummel-Challenge insbesondere in Bayern groß, knapp die Hälfte der Meldungen kamen aus dem Freistaat. Mitmachen war einfach: Über die kostenlose App ObsIdentify konnte man vom 30.03. - 09.04. Hummeln fotografieren und automatisch bestimmen lassen. Ein Experten-Team sah sich die Beobachtungen an und korrigierte die Meldung, falls die Bestimmungssoftware einen Fehler gemacht hat. Die Projektverantwortliche des BUND Naturschutz Martina Gehret erklärt dazu: „Das kann passieren, wenn auf den Fotos wichtige Bestimmungsmerkmale schlecht zu sehen sind. Hummeln zu fotografieren ist auch nicht leicht, weil die Tiere extrem geschäftig sind und somit fast immer in Bewegung. Es lohnt sich deshalb die Tiere zunächst an der Blüte zu beobachten und zu versuchen die Bewegungen etwas vorauszuahnen“.

In Bayern wurden 16 Arten gemeldet - am häufigsten die Erdhummel, bzw. Tiere des Erdhummel-Komplexes wie Dunkle und Helle Erdhummel. Danach folgen in der Rangliste Wiesenhummel, Ackerhummel, Steinhummel, Baumhummel, Gartenhummel und verschiedene Kuckuckshummel-Arten. „Besonders gefreut haben uns die Funde Fund der Bunten Hummel und der Veränderlichen Hummel. Beide Arten stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten – wie fast die Hälfte aller heimischen Hummelarten“, so Gehret. 
 

Die Hauptursache für die Gefährdung und den Rückgang sind laut BN Lebensraumverlust mit einhergehendem Nahrungsmangel und fehlenden Nistmöglichkeiten. Auch Klimaveränderungen beeinflussen Vorkommen und Verhalten der Hummeln. Denn: Hummeln kommen deutlich besser mit kühlem Wetter zurecht. Wie empfindlich sie auf Hitzewellen und Wetterumschwünge reagieren, ist noch nicht vollends bekannt. Studien der vergangenen Jahre zeigen jedoch, dass Hummeln nicht sehr anpassungsfähig sind. „Am besten hilft man den Brummern mit einem reichhaltigen Nahrungsangebot und Nistplätzen im Garten. Jeder kann bienenfreundliche Blühflächen oder Blumenkästen anlegen und damit ein kleines Hummel-Paradies schaffen. Bei der Hummel-Challenge im Sommer hat man dann gleich gute Chancen, verschiedene Arten beobachten zu können“, weiß die Naturschützerin.

Die Hummel-Challenge im Sommer findet ab dem 20.06. statt. Der Fokus der Datenerfassung im Frühjahr liegt auf den Hummelköniginnen und im Sommer zusätzlich auf den Drohnen und Kuckuckshummeln. Zusammen wollen die Partner ein Bewusstsein für die flauschigen Wildbienen schaffen und mehr über Verbreitung und Vorkommen verschiedener Hummelarten herausfinden, denn eine repräsentative Datengrundlage gibt es nicht.