Was interessiert Sie besonders?

Zur Startseite

Eichhörnchen beobachten und melden

Themen

  • Übersicht
  • Klimakrise

Tiere und Pflanzen

Wachstumskurs bei Bio in Betriebsrestaurants in München

Bund Naturschutz (BN) unterstützt Linde AG bei der Einführung ökologischer Lebensmittel

11.10.2005

Knapp 15 Prozent der größeren Wirtschaftsunternehmen Münchens, darunter die Versicherungskammer Bayern, die Hypo Vereinsbank und die Allianz Versicherung bieten ihren Mitarbeitern ein ökologisches Mittagsangebot. Aktuelles Beispiel: Die Linde AG startet diese Woche mit zertifizierten Bio-Gerichten in ihrem Mitarbeitercasino in Höllriegelskreuth bei München. Der Bund Naturschutz fördert und unterstützt in Zusammenarbeit mit dem Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) Agenda 21-Büro der Stadt München die Einführung von Bio-Lebensmitteln mit einem breitem Beratungs- und Informationsangebot für Küchenleiter und deren Mitarbeiter. Neben einem Imagegewinn für die Betriebe profitieren regionale Biolandwirtschaft und Naturschutz von dieser neuen Absatzchance.


Bio-Nachfrage in der Außer-Haus-Verpflegung

Etwa 30 Prozent der Lebensmittel nehmen die Deutschen mittlerweile am Arbeitsplatz, im Restaurant, in Kindereinrichtungen, in Kliniken oder Heimen zu sich. Genuss mit gesunden ökologischen Lebensmitteln, das möchten immer mehr Tischgäste. Tischgastumfragen in Münchner Betriebsrestaurants zeigen, dass vor allem Gemüse, Salat und Fleisch in Bio-Qualität von den Essensteilnehmern gewünscht werden. Die Befragten erwarten sich durch das Angebot eines Bio-Gerichts mehr Qualität und einen besseren Geschmack.

Neue Chancen für regionale Bio-Vermarkter

Erfreulicherweise hat sich die Beschaffung regionaler Bio-Lebensmittel für Großküchen stark verbessert. Immer mehr regionale Bio-Landwirte erkennen die Absatzmöglichkeiten im Großverbrauchersegment und gehen aktiv auf die Großküchen zu. So auch Biolandwirt Lorenz Kratzer, der mit seiner Rinderbeweidung im Freisinger Moos einen wichtigen Beitrag zum Erhalt naturschutzfachlich wertvolle Wiesenstandorte leistet und dabei hochwertige Fleischqualität erzeugt.
"Um die regionale Bio-Landwirtschaft zu fördern, beziehen wir unser Bio-Rindfleisch vom Daschingerhof der Familie Kratzer in Freising. Bei einer Hofexkursion informierte sich unser Küchenteam über die Herkunft und Aufzucht der Tiere und kann nun unseren Tischgästen Auskunft geben." so Kurt Stümpfig, Küchenleiter bei Linde.

Projektstelle bietet Beratungspackage für Großküchen

Um den Bio-Anteil bei den Großküchen zu erhöhen, bietet der Bund Naturschutz Großküchen Hilfestellung beim Einstieg in die Bio-Küche. Mit dem Serviceangebot, das neben einer individuellen Beratung auch Schulungen und Infomaterialien umfasst, wird den Küchenleitern der Bio-Einstieg erleichtert. Außerdem bietet die Projektstelle regelmäßige Bio-Stammtische für Küchenleiter und Multiplikatoren, Bio-Newsletter sowie Workshops zum Thema "Bio in der Großküche".
Das Serviceangebot der Projektstelle beinhaltet darüber hinaus für Münchner Betriebe die Durchführung von Bio-Hof Exkursionen für das Küchenpersonal, Tischgastbefragungen, Vorträge und Infostände, die vom Referat Gesundheit und Umwelt, Agenda 21-Büro unterstützt werden. "Das RGU fördert die Aktivitäten in Münchner Betriebe um einen dauerhaften Einsatz von Bio-Produkten zu gewährleisten", so Angelika Lintzmeyer vom Agenda 21-Büro.

Bio-Zertifizerung leicht gemacht

Gemäß EU-Öko-Verordnung müssen sich Großküchen von einer staatlich anerkannten Kontrollstelle zertifizieren und kontrollieren lassen. Die Linde AG ist seit Juli dieses Jahres bio-zertifiziert. "Durch gute Planung und Vorbereitung sind die Kosten und der Zeitaufwand bei der Zertifizierung für uns gut zu bewältigen. Außerdem bekamen wir mit dem Bio-Siegel ein zusätzliches Qualitätsmerkmal, das wir aktiv zur Bewerbung unserer Bio-Speisen nutzen können", so Kurt Stümpfig.

Ausblick und Forderungen

Der Bund Naturschutz begrüßt die kontinuierlichen Fortschritte bei der Ausweitung des ökologischen Landbaus (5% der Landwirtschaftlichen Nutzfläche Deutschlands werden inzwischen ökologisch bewirtschaftet) und der Absatzmöglichkeiten. Zurückzuführen sind die Erfolge nicht zuletzt auf die gezielte Förderung von Angebot und Nachfrage im Rahmen des Bundesprogramms ökologischer Landbau seit 2001.
Zur Fortsetzung des Biowachstums fordert der BN von der neuen Bundesregierung die Fortführung des Bundesprogramms Ökolandbau, insbesondere:
 Weitere allgemeine Aufklärung über Ökolandbau und seine Produkte für Verbraucherinnen und Verbraucher
 Bildungs" und Informationsangebote für Erzeuger, Verarbeitungsunternehmen und Handel
 Gezielte Förderung von Ökolebensmitteln in der Gemeinschafts- und Schulverpflegung

Für Rückfragen:
Marion Ruppaner,
Landwirtschaftsreferentin des BN,
Tel. 911/81 87 8-20

Sonja Grundnig,
Projektstelle Ökologischer Landbau,
Tel. 089-515676-50


Fleisch vom
Freisinger-Moos-Weiderind
Genießen für Natur und Kultur im Moos

Aktuell
Im Südwesten von Freising gelegen, bewahrte die heutige Kulturlandschaft des Freisinger Moos selten gewordene Tier- und Pflanzenarten. Hier leben so viele Brachvögel und andere Wiesenbrüter wie sonst kaum mehr in Bayern.
Das Grünland des Freisinger Moos ist für den Schutz von Wasser und Boden enorm wichtig. Die Stadt Freising gewinnt aus dem reichlich vorhandenem Grundwasser ihr Trinkwasser. Naherholung gibt es gratis.
Aber die Zukunft des Freisinger Mooses ist ungewiss: Viele Landwirte sind dabei, ihren Viehbestand aufzugeben, für die Wiesen schwindet der Bedarf. Für das Moos ist das eine fatale Entwicklung.

Idee
Bauern, die mit Naturschützern, den Stadtwerken und Spaziergängern Hand in Hand gehen" Eine bloße Wunschvorstellung" - Nicht für den Bund Naturschutz! Wir erstellten deshalb ein Beweidungskonzept - gefördert vom bayerischen Naturschutzfond. Weidetiere sollen das Gras fressen und sie produzieren dabei noch Fleisch!
Familie Barbara und Lorenz Kratzer, Biobauern aus Lageltshausen machen mit. Ihr bayerisches Fleckvieh, gekreuzt mit Limousin-Bullen erzeugen so hervorragendes Fleisch.

Die Vorteile
Bestes Rindfleisch, ökologisch in artgerechter Tierhaltung gewachsen.
Auf kürzestem Wege in der Region erzeugt und vertrieben. Das Einzige mit zusätzlichen Naturschutz-Richtlinien. Zum Vorteil von Landwirtschaft, Natur, Boden und Wasser. Erholungsraum inbegriffen.

Freisinger-Moos-Weiderind - Keines bietet mehr

Daschingerhof
Ökologischer Landbau
Lorenz und Barbara Kratzer
85354 Lageltshausen 2, 08165/8747


Sie wollen mehr wissen:
Bund Naturschutz in Bayern e.V.,
Kreisgruppe Freising,
Major-Braun-Weg 12, 85354 Freising
Tel.: 08161/66099. Fax.: 08161/232917, bn.freising@t-online.de