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Wiesenmeisterschaft: Schönste Bauernwiesen der Frankenalb gesucht

Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft und Bund Naturschutz in Bayern starten gemeinsamen Wettbewerb -

Bewerbungsfrist für „schönste Bauernwiesen“ läuft bis 15.April 2010.

 

01.03.2010

Blumenwiesen sind voller Leben und für die Vielfalt der Landschaft unverzichtbar. Leider findet man bunte, standorttypische Wiesen auch auf der Frankenalb längst nicht mehr überall.

Mit der Wiesenmeisterschaft wollen die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und der Bund Naturschutz (BN) die schönsten landwirtschaftlich genutzten Wiesen und Weiden der Frankenalb und der fränkischen Schweiz bewerben. „Wir wollen engagierten Landwirten zeigen, dass eine breite Öffentlichkeit ihre Leistungen für den Erhalt der bäuerlichen Kulturlandschaft würdigt“, so Dr. Gisbert Kuhn von der LfL. „Wir freuen uns über die Unterstützung durch die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, bei denen die Ausschreibungsunterlagen ausliegen, sowie der Regierung von Oberfranken und der Naturschutzbehörden.“

 

Nach den positiven Erfahrungen aus dem Bayerischen Wald im vergangenen Jahr wird die erfolgreiche Initiative jetzt in Oberfranken fortgesetzt. „Wir hoffen, dass viele Landwirte in Oberfranken ihre schönsten Wiesen bei uns melden“, so Marion Ruppaner, BN Agrarreferentin, denn die Vielfalt extensiv genutzter Wiesenstandorte auf der Frankenalb stellt ein herausragendes Kulturgut dar. In der Fränkischen Schweiz genießen viele Erholungssuchende aus dem Ballungszentrum Nürnberg, Fürth und Erlangen die schöne Kulturlandschaft. „Deswegen freuen wir uns auch ganz besonders über die Unterstützung des Fränkische-Schweiz-Vereins“, so Ruppaner. Der BN setzt sich dafür ein, dass die Förderung von Wiesen und Weiden, insbesondere deren extensive Bewirtschaftung, im Rahmen der EU-Agrarreform ab 2014 weiterhin einen hohen Stellenwert erhält.

 

Ablauf, Bewerbungsfristen und Unterlagen

 

Zielgebiet des Wettbewerbs sind die Landkreise Bayreuth, Lichtenfels und Kulmbach, Bamberg und Forchheim mit dem Naturraum Frankenalb und Oberem Maintal.

Bewerbungen sollen von den Landwirten möglichst bis 15. April 2009 direkt an die LfL gehen, entweder schriftlich oder direkt im Internet unter www.LfL.bayern.de.

 

Im Mai wird eine Gutachterin die Flächen besichtigen und bewerten, die endgültige Auswahl trifft dann eine Jury mit Vertretern aus Landwirtschaft und Naturschutz, je nach Witterungsverlauf wird der Juryrundgang Ende Mai oder Anfang Juni stattfinden.

 

Die schönsten Wiesen werden mit attraktiven Preisen ausgezeichnet. Hauptgewinne sind ein Wohlfühlwochenende im Bio-Hotel (1.Preis) und eine Digitalkamera ( 2.Preis). Die 3. bis 6. Preise sind je 1 Gutschein im Wert von 50.- € - für ein Abendessen für 2 Personen - in einem Restaurant mit regionaler fränkischer Küche, darüber hinaus sind noch attraktive Buchpreise vorgesehen.

 

Die Preisverleihung findet am 16. Juli in einem der beteiligten Landkreise statt. Zur Festveranstaltung haben bereits die Staatssekretärin im bayerischen Umweltministerium, Frau Melanie Huml, der oberfränkische Regierungspräsident, Herr Wilhelm Wenning, sowie der Präsident der Landesanstalt für Landwirtschaft, Herr  Jakob Opperer und der Landesvorsitzende des BN, Prof. Dr. Hubert Weiger ihr Kommen zugesagt.

 

 

 

Für Rückfragen:

Marion Ruppaner, BN Referentin für Landwirtschaft Tel. 0911/81 87 8-20,

E-Mail: marion.ruppaner@bund-naturschutz.de,

www.bund-naturschutz.de/fakten/landwirtschaft/wettbewerb.html

am 2.3. mobil unter 0173 44 66 55 3

 

Dr. Gisbert Kuhn, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)

Institut für Agrarökologie,  Tel. 08161/71-5826

E-mail: Gisbert.Kuhn@LfL.bayern.de

www.LfL.bayern.de

 

 

 

 

 

 

Anlage 1: Artenreiche Bauernwiesen – warum wir sie brauchen

 

Extensiv genutztes Grünland, das nur ca. zweimal im Jahr gemäht wird, gehört zu den artenreichsten Biotoptypen Mitteleuropas.

Die standörtliche Vielfalt spiegelt sich in über 70 unterschiedlichen Grünland- Biotoptypen wider. In Deutschland kommen auf Grünland im weitesten Sinn über 2000 Pflanzenarten vor, das sind mehr als die Hälfte aller in Deutschland existierenden Pflanzenarten. Von den 870 gefährdeten Pflanzenarten sind fast 500 auf extensivem Grünland zu finden. Ähnlich alarmierend ist die Situation der auf Wiesen brütenden Vogelarten. Selbst früher weit verbreitete „Allerweltsarten“ wie der Kiebitz mussten in den letzten Jahren dramatische Bestandseinbrüche verkraften.

 

Aus Naturschutzsicht wünschenswert ist eine Kombination von mäßig intensiv und extensiv genutzten Grünlandstandorten. Extensive Wiesen liefern kräuterreiches „Medizinalfutter“ und fördern Tiergesundheit und Fruchtbarkeit der Tiere. Über Agrarumweltprogramme (Kulturlandschaftsprogramm, Vertragsnaturschutzprogramm) verschaffen sie den Landwirten ein Zusatzeinkommen.

 

Traditionell bewirtschaftete Wiesen des Oberfränkischen Juras zeichnen sich durch großen Artenreichtum aus und prägen das Bild einer jahrhundertealten Kulturlandschaft. Unter veränderten agrarökonomischen Rahmenbedingungen stellt die Nutzungsauflassung von schwierig zu bewirtschaftenden Grünlandstandorten heute ein erhebliches Naturschutzproblem dar. Zahlreiche seltene Pflanzen- und Tierarten der offenen Landschaft verlieren ihren angestammten Lebensraum und das Landschaftsbild verliert an Attraktivität für die Erholungssuchenden. Mit dem Wettbewerb sollen das öffentliche Bewusstsein für diese Prozesse geschärft, aber auch zukunftsfähige Modelle bäuerlichen Wirtschaftens vorgestellt werden.

 

Umweltvorteile von Dauergrünland

 

Grundsätzlich bietet Grünland gegenüber Ackerland eine ganze Reihe von Umweltvorteilen, wie:

 

·         Vorbeugender Hochwasserschutz

 

Dauergrünland speichert durch ganzjährigen Bewuchs deutlich mehr Wasser als Ackerflächen. Auf einer Wiese werden bis zu 2 Liter/m2  im „Tropfenkleid“ gehalten. Nach dem Regen verdunstet dieses Wasser wieder. Im Vergleich zu Ackerland ist der Oberflächenabfluss von Dauergrünland nur halb so hoch. Grünland hat sogar höhere Grundwasser-Neubildungsraten als Waldflächen.

 

·         Trinkwasserschutz

 

Durch das dichte Wurzelgeflecht und die dauerhafte Pflanzendecke entstehen bei der Grünlandbewirtschaftung keine Nitratprobleme bei ordnungsgemäßer Bewirtschaftung. Im Grünland werden im Vergleich zu Ackerland nur sehr selten Herbizide eingesetzt.

 

·         Erosions- und Bodenschutz

 

Grünland erfüllt wichtige Funktionen im Erosions- und Bodenschutz, vor allem in hängigen Lagen sowie in Überschwemmungsbereichen von Flusstälern.

 

·         Landschaftsbild

 

Wiesen und Weiden prägen Mittelgebirgsregionen in ganz besonderer Weise. Blüten- und kräuterreiche Wiesen setzen landschaftliche Akzente. Ohne die Arbeit der Bauern sind diese vielseitigen Kulturlandschaften nicht denkbar.

 

 

Anlage 2:  Anmeldebogen:

 

 

Anmeldebogen bitte einsenden

An die

Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)

Institut für Agrarökologie, Dr. G. Kuhn

Lange Point 12

85354 Freising

 

Fax: 08161/71-5799

E-mail: Gisbert.Kuhn@LfL.bayern.de

www.LfL.bayern.de

 

 

Name:
...........................................................

Adresse:
...........................................................

Telefonnummer:
...........................................................

 

Ich melde folgende Fläche für die Wiesenmeisterschaft an:

Schlagbezeichnung/Feldstück/Flurstück:
...........................................................
.................................................................................................................................................................................

(Nennung mehrerer Flächen möglich)

 

Gemeinde:

...........................................................

Landkreis:

...........................................................

 

Bitte ankreuzen:

1-schürig........  ............O

2-3-schürig.....   ............O

Weide / Mähweide........O

 

Was ist besonders preiswürdig an Ihrer Wiese?

(z.B. landschaftliche Schönheit, besondere Pflanzen- oder Tierarten, Kräuterheu etc.)

...........................................................................................................................................................................................................................................

 

Bei Fragen wenden Sie sich an:

Dr. Gisbert Kuhn (LfL, Tel. 08161/71-5826)

oder Marion Ruppaner (Tel. 0911/81878-20), Landwirtschaftsreferentin beim Bund Naturschutz in Bayern www.bund-naturschutz.de/fakten/landwirtschaft/wettbewerb.html