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Sibirische Azurjungfer (Coenagrion hylas): Steckbrief
Die 1952 von Alois Bilek in Bayern entdeckte Sibirische Azurjungfer ist hierzulande bereits wieder verschollen. Ihr Aussterben am Zwingsee bei Inzell ist auf den Ausbau von Tourismus und Fischereiwirtschaft zurückzuführen.
Die Sibirische Azurjungfer (Coenagrion hylas) wurde 1952 am bayerischen Zwingsee erstmals für Mitteleuropa entdeckt und zunächst für eine neue Art gehalten. Doch kurz nach Entdeckung und Bestimmung wurde der Zwingsee stärker touristisch erschlossen. Hinzu kam eine verstärkte Fischereiwirtschaft, sowohl im See als auch an den Zuflüssen (Forellenzucht). Seit 1967 ist das Vorkommen erloschen. Aktuelle europäische Vorkommen der Sibirischen Azurjungfer befinden sich – 5.000 km entfernt vom Westrand ihres Hauptverbreitungsgebiets – am Nordrand der Alpen in Nordtirol.
Die Sibirische Azurjungfer besiedelt klare, nährstoffarme Bergseen mit Zu- und Abfluss, solche Gewässer am Alpennordrand gezielt auf die Art hin zu untersuchen kann durchaus erfolgversprechend sein. Die Tiere halten sich jedoch nur an sonnigen, warmen Tagen und nur kurzzeitig am Gewässer auf und sind ansonsten auf ihren Ruheplätzen an benachbarten Berghängen zu finden.
Biologie der Sibirischen Azurjungfer (Coenagrion hylas)
- Schlupfzeit: Mitte Mai bis Mitte Juni
- Flugzeit: Ende Mai bis Juli
Gefährdung und Schutzmaßnahmen
Die Sibirische Azurjungfer wird in der Roten Liste Bayern als „ausgestorben oder verschollen“ (0) eingestuft, Schutzmaßnahmen sind daher nicht gezielt möglich, da es derzeit gar keine zu erhaltenden Vorkommen gibt. Generell könnte jedoch eine eingeschränkte Nutzung von geeigneten Gewässern im alpinen Bereich, oder der völlige Verzicht darauf, die Rückkehr der Art beschleunigen.
Systematik
- Klasse: Insekten (Insecta)
- Ordnung: Libellen (Odonata)
- Unterordnung: Kleinlibellen (Zygoptera)
- Familie: Schlanklibellen (Coenagrionidae)
- Gattung: Azurjungfern (Coenagrion)
- Art: Sibirische Azurjungfer / Bileks Azurjungfer (Coenagrion hylas)