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Der BUND Waldreport 2016
Der BUND Waldreport 2016 dokumentiert Defizite und positive Entwicklungen in der deutschen Forstwirtschaft. Von den zwanzig Fallbeispielen hat der BUND Naturschutz in Bayern drei Fallstudien aus Bayern beigesteuert: ein vorbildliches Waldumbauprojekt, Waldzerstörungen in einem Naturschutzgebiet und massenhafte Biotopbaumfällungen
Naturschutzgebiet Pähler Schlucht: massive Zerstörungen
Im Laubmischwald in der Pähler Schlucht am Ammersee im Landkreis Weilheim-Schongau wurde im Privatwald im Winter 2014 ein massiver Holzeinschlag vorgenommen. Auf einer Hiebsfläche von etwa 13 Hektar wurde eine Holzmenge von geschätzt 2.200 Festmeter mittelstarker bis starker Bäume entnommen, das entspricht einer Entnahme von ca. 30 Prozent des Holzvorrates. Dabei entstanden mehrere Lücken bis zu 0,3 Hektar, die das Mikroklima verändern.
Auch Fällungen von Biotopbäumen, wie Spalten- und Höhlenbäume, Bäume mit Kronentotholz und von sehr alten und dicken Bäumen sowie auch stark mit Epiphyten bewachsene Bäume sind dokumentiert.
Lesen Sie hier den Beitrag zur Pähler Schlucht aus den BUND Waldreport
Schutzgebiet Spessart: Wertvolle Eichen gefällt, Lebensräume beseitigt
Seit 2012 bis heute wurden und werden im eichenreichen Forstbetrieb Rothenbuch der Bayerischen Staatsforsten (BaySF) im Hochspessart in vielen Eichenbeständen gezielt kranke und abgestorbene Eichen gefällt. Forstverwaltung und BaySF begründen diese Fällungen mit der Zunahme des Zweipunktigen Eichenprachtkäfers, der angeblich ökonomisch wertvolle Eichenbestände
gefährde. Der BUND Naturschutz in Bayern (BN) kritisiert die Fällungen als ökologisch schädlich und auch als unsinnig, weil der Forstschutz in Bayern bisher den Beweis schuldig geblieben ist, dass das Belassen der kranken Eichen die Vermehrung des Zweipunktigen Eichenprachtkäfer fördern würde.
Lesen Sie hier den Beitrag zu Eichenfällungen im Spessart aus dem BUND Waldreport 2016
Zukunftswälder im Landkreis Roth: fit für den Klimawandel
Private und kommunale Waldbesitzer haben im mittelfränkischen Landkreis Roth gemeinsam begonnen, etwa 130 Hektar oftmals reine Kiefernwälder in stabile Laubmischwälder umzuwandeln.
60 private Waldbesitzer, die Stadt Schwabach und die Gemeinde Kammerstein waren beteiligt, als sie in ihren Wäldern 500.000 Bäume, hauptsächlich Buchen, Tannen und Eichen pflanzten.
Das Besondere an diesem Waldumbau-Projekt ist, dass der größte Teil der Anpflanzungen ohne
den ansonsten vielerorts notwendigen Zaunschutz erfolgte. Dies wurde vor allem möglich, weil
die verantwortlichen Jäger den Rehwildabschuss in diesen Bereich um bis zu 50 Prozent erhöhten und so den Wildverbiss deutlich reduzieren konnten.
Lesen Sie hier den Beitrag über die Zukunftswälder im Landkreis Roth aus dem BUND Waldreport 2016