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- Porträt Artur Lampmann
Artur Lampmann: Naturschutz als Lebensmotto
Hier zirpen die Heuschrecken, Silbergras und Wilder Majoran gedeihen prächtig: Bei Kornburg liegt eine der Kernzonen der SandAchse Franken. Artur Lampmann hat die Entwicklung der Flächen von Anfang an begleitet und gestaltet.
Regelmäßig führt Artur Lampmann Gruppen über die Biotopflächen der SandAchse Franken. Interessierten zeigt er, welch besondere Biotope die Sandmagerrasen sind, und jedes Mal freut er sich, dass sich die Natur hier wieder frei entfalten kann. Seit 2003 konnte der BUND Naturschutz (BN) bei Kornburg im Süden von Nürnberg rund 50.000 Quadratmeter Fläche kaufen. Mithilfe vieler Unterstützer entstand dort einer der wichtigsten Projektstandorte. Mit dem Erfolg des Projekts ist Lampmann daher voll und ganz zufrieden: „Die Biotope haben sich bestens entwickelt. Wo früher intensive Landwirtschaft betrieben wurde, gedeiht jetzt fast die ganze Palette seltener Sandarten.“ Zunächst waren Bevölkerung und Landwirte skeptisch, doch als geduldiger Netzwerker knüpfte Lampmann mit seinen Mitstreitern Kontakte, führte Verhandlungen und konnte am Ende so manchen Grundbesitzer von der guten Sache überzeugen.
Engagierter Netzwerker
Der Naturschutz ist für Artur Lampmann seit vielen Jahrzehnten eine Herzensangelegenheit. Bereits während seines Studiums der Landespflege in Niedersachsen in den 1970er-Jahren, als Naturschutz noch kein gesellschaftliches Thema war, interessierte er sich für Ökologie und Artenschutz. Später konnte er als Landschaftsarchitekt viele seiner öffentlichen und privaten Auftraggeber für die Sache der Natur gewinnen. Als er in den 1980er-Jahren nach Bayern wechselte, stand fest, dass er sich im BUND Naturschutz engagieren wollte. Zusätzlich gründete er mit einigen Gleichgesinnten einen Öko-Arbeitskreis im Nürnberger Süden. Aus dem ging Anfang der 2000er-Jahre die BN-Ortsgruppe „Der Nürnberger Süden“ hervor. Darüber hinaus engagiert sich Lampmann seit langem im Deutschen Alpenverein sowie im Landschaftspflegeverband. Seine Überzeugung: „Wir müssen weg von der Ellbogengesellschaft, in der jeder nur an sich selber denkt, und hin zu einer solidarischen Gemeinschaft mit verantwortungsbewussten Individuen.“
Mann der ersten Stunde
Von Anfang an setzte sich das heutige Vorstandsmitglied der BN-Kreisgruppe Nürnberg für die SandAchse Franken ein. Welch ein Glück, dass es in unmittelbarer Nähe seines Wohnorts sandige Äcker und Wiesen gab, die perfekt ins Profil des Großprojekts passten. Nach einer eingehenden Begutachtung konnte der BN 2003 eine erste Fläche, auf der zuvor konventionelle Landwirtschaft betrieben wurde, kaufen. „Auf Rat eines Biolandwirtes haben wir dort im Frühjahr Emmer angebaut, im Herbst geerntet und zum Brotbacken verarbeitet “, erinnert sich Lampmann. Das Urgetreide entzog dem Boden einen großen Teil der durch die Kunstdüngung eingebrachten Nährstoffe. Schon im darauf folgenden Jahr blühten auf dem abgemagerten Sandboden die ersten Sandgrasnelken, Heidenelken und Bergsandglöckchen. „Durch Samenflug und durch das Aufbringen kleiner Mengen an gekauftem Saatgut konnte sich auf dieser Fläche wieder die natürliche Flora und dann auch die entsprechende Fauna einstellen“, erklärt Lampmann. Im Laufe der Jahre kamen durch Ankauf weitere Flächen im unmittelbaren Umfeld dazu. So entwickelte sich wieder ein großflächiges fränkisches Sandbiotop, wie es einst das Gesicht der Region über Jahrhunderte geprägt hat.
Einsatz für die Natur
Artur Lampmann und die Nürnberger Orts- und Kreisgruppe warben und werben mit vielen Aktionen für das Projekt. Sie stellten gemeinsam mit einer Schule Schautafeln auf, sie organisieren Führungen und Vorträge und baten mithilfe von Faltblättern um Spenden. Natürlich kümmert sich die Ortsgruppe „Der Nürnberger Süden“ auch um die Pflege der Flächen. Damit sie nicht verbuschen, werden sie einmal im Jahr gemäht. Oft radelt Lampmann aber auch einfach nur so hinaus, schaut, was auf „seinen“ Sandwiesen gedeiht und freut sich über die wilde Pracht. Was er sich für die Zukunft wünscht? „Dass alle Menschen verantwortungsbewusst mit der Natur umgehen. Die Naturschutzverbände wären dann überflüssig.“ Artur Lampmann könnte sich dann zur Ruhe setzen.