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Bio Schokolade

Schokolade ist die beliebteste Süßigkeit der Deutschen. Doch worauf sollte man beim Kauf von Schokolade achten? Und ist es besser, Bio-, Fairtrade- oder regionale Schokolade zu kaufen? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Ob als Tafel, Praline, Kakao-Getränk oder Kuchen: Laut "Statista" nahm der Bundesbürger 2021 durchschnittlich mehr als neun Kilogramm Schokolade zu sich. Schokolade macht nicht nur glücklich und gibt Energie – in Maßen genossen ist sie sogar gesund.



Worauf sollte ich beim Kauf von Schokolade achten?

  • Bio- und Fairtrade Siegel: Nur so können Sie sicherstellen, dass die Landwirte fair bezahlt werden, unter gerechten Arbeitsbedingungen arbeiten und dass der Kakao mit umweltfreundlichen Anbaumethoden hergestellt wird. Dadurch wird der Einsatz von Chemikalien minimiert und die Abholzung von Regenwäldern verhindert.
  • Achten Sie auch auf die Zutatenliste und prüfen Sie, welche Rohstoffe verwendet wurden. Achten Sie insbesondere auf nachhaltigen Kakao, wenig Palmöl und den verwendeten Zucker. Bei Schokolade mit Zusätzen wie Mandeln empfiehlt es sich ebenfalls, auf die Herkunft dieser Zusätze zu achten.
  • Verpackung: Wählen Sie Produkte mit umweltfreundlicher Verpackung, wie zum Beispiel recycelbare oder biologisch abbaubare Materialien. Vermeiden Sie übermäßig verpackte Produkte.

Wie umweltschädlich ist Schokolade?

  • Wasserverbrauch
    Die Produktion von Schokolade ist ein wasserintensiver Prozess. Vom Anbau der Kakaobohne bis hin zur Verarbeitung zur Schokoladentafel benötigt jeder Schritt Wasser. Insbesondere der Anbau von Kakao ist wasserintensiv. Für die Produktion von nur einem Kilogramm Schokolade werden schätzungsweise 17.000 Liter Wasser verbraucht. In einer durchschnittlichen Tafel Schokolade stecken also um die 1.700 Liter Wasser.
    Die gute Nachricht: Bei einem großen Teil dieses Wassers handelt es sich um grünes virtuelles Wasser (Regenwasser).
  • Flächenverbrauch und Entwaldung
    Die Kakaopflanze wird vor allem in tropischen Klimazonen angebaut. Um die weltweit wachsende Nachfrage nach Schokolade zu bewältigen werden Flächen im Regenwald gerodet, um Platz für Kakaoplantagen zu schaffen.
  • CO2 bei Herstellung und Transport
    Die Herstellung und der Transport von Schokolade setzen eine Menge CO2 frei, unter anderem bei der energieintensiven Verarbeitung der Kakaobohnen und beim Transport der Rohstoffe. Außerdem sorgt die Entwaldung für neue Kakaoplantagen dafür, dass CO2 freigesetzt wird, das zuvor in der Biomasse und im Boden gespeichert war.

Trotz dieser Punkte sollte jede*r Schokolade essen, wann sie oder er es will. Um die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren sollten jedoch die Handlungsempfehlungen beachtet werden.


Herstellung von Schokolade

Dunkle Schokolade wird aus Kakaopulver, Kakaobutter und Zucker sowie häufig aus Zusätzen wie Milchprodukten, Milchersatzprodukten und Gewürzen hergestellt.

Aus Kakaomasse lässt sich Kakaopulver und Kakaobutter herstellen. Kakaomasse erhält man, wenn man Kakaobohnen fermentiert, röstet und schält und anschließend mahlt.

Um Kakaobutter aus der Kakaomasse zu erhalten wird die Kakaomasse erhitzt und gepresst. Dabei trennt sich die Kakaobutter vom übrigen sogenannten Kakaopresskuchen, der zu großem Teil aus Kakaopulver besteht. Teilweise wird das gewonnene Kakaofett daraufhin noch raffiniert.

Die Kakaobutter hat einen Schmelzpunkt unter 37°C und sorgt in Schokolade dafür, dass die Süßigkeit auf der Zunge schmilzt.

Auch in der Kosmetik wird Kakaobutter häufig in Lippenpflegeprodukten, Hautcremes oder Seifen eingesetzt.

Aus dem Kakaopresskuchen, der bei der Gewinnung von Kakaobutter entsteht, wird Kakaopulver gewonnen. Dabei wird der Kakaopresskuchen gekühlt und pulverisiert.

In Schokolade werden viele Arten von Zucker verwendet, deswegen lohnt es sich nachzusehen, welche Art von Zucker in einer Schokoladentafel verwendet wurde- wenn die Hersteller dies angeben.

Rohrzucker wird vor allem in tropischen Regionen angebaut und hat daher, wie auch der Kakao, einen weiten Transportweg. Rübenzucker dagegen wird oft in Europa angebaut und ist daher in Schokolade empfehlenswerter.

Neben Rohr- und Rübenzucker werden auch Schokoladentafeln mit anderen Zuckerarten oder Süßungsmitteln angeboten. Auch bei Schokoladen mit diesen sollte auf die Herkunft und den Anbau dieser Süßungsmittel geachtet werden.

In Schokolade sind oft viele zusätzliche Zutaten enthalten. Ob in Pralinen, Schokolade mit Füllung oder mit Zusätzen, es lohnt sich, auch an dieser Stelle auf die Zutaten zu achten. So enthalten Pralinen oder Schokolade mit Keksstücken häufig Palmöl. Schokolade mit Frucht-, Kaffee- oder Alkoholfüllung enthält häufig Geschmacksverstärker, Emulgatoren oder künstliche Aromastoffe. Auch Milchpulver und andere Milchprodukte sind in Schokolade häufig enthalten.

Einige häufige Zusatzstoffe in Schokolade, was sie bewirken und worauf es sich zu achten lohnt:

  • Lecithine: Sehr häufig enthält Schokolade Sojalecithin. Sojalecithin wird, wie der Name verrät, aus Soja hergestellt und dient als Emulgator in sehr vielen Lebensmitteln. Emulgatoren machen es möglich, dass sich Wasser und Fett miteinander vermengen. In der Schokoladenherstellung werden Lecithine verwendet, um die Fließfähigkeit zu erhöhen. Dadurch kann die Schokolade besser in Schokoladentafeln abgefüllt werden. Lecithine sind für den Körper unbedenklich, nur in Säuglingsnahrung gibt es eine Höchstgrenze für ihre Verwendung in Nahrungsmitteln. Bio Produzenten setzen häufig auf heimische Lecithine, die beispielsweise aus Raps gewonnen werden, weil in der Sojaproduktion vielerorts gentechnisch verändertes Soja angebaut wird.
  • Vanille: Gewürzvanille kommt fast ausschließlich aus Madagaskar, Mexiko und Tahiti. Zur Bestäubung werden meist Arbeiter*innen eingesetzt. Um faire Arbeitsbedingungen für die Menschen im Vanilleanbau zu gewährleisten sollte beim Kauf von Schokolade mit dem Zusatz von Vanille auf ein Fairtrade Siegel geachtet werden.
  • Palmöl: Für den Anbau von Ölpalmen werden unter anderem tropische Urwälder abgeholzt. In vielen Schokoladen aus Bioläden ist das Öl daher nicht enthalten. In Pralinen und in herkömmlich produzierten Schokoladen wird es jedoch häufig verwendet. Beim Kauf lohnt sich daher der Blick auf die Zutatenliste, denn die Kennzeichnung in der Inhaltsliste ist verpflichtend. Manchmal ist diese jedoch versteckt unter der Formulierung "pflanzliche Fette".
  • Aromastoffe: In gefüllter Schokolade sind häufig künstliche Aromastoffe enthalten. Bei Öko-Lebensmitteln gilt ein gentechnikverbot, ansonsten können diese künstlichen Aromastoffe auch mithilfe von Gentechnik produziert werden.

Zutaten:

  • 100 g Kakaobutter oder Kokosöl
  • 70 g reines Bio-Rohkakaopulver 
  • 1 Prise Salz
  • 3 EL Ahornsirup oder Agavendicksaft
  • optional: 2 TL Nussmuss (z.B. Cashew-, Mandel-, Haselnussmus)
  • Toppings und Gewürze nach Geschmack (z.B. Nüsse, Vanille, Zimt, getrocknete Beeren)

Zubereitung:

  • Die Kakaobutter im Wasserbad unter ständigem Rühren langsam schmelzen.
  • Das gesiebte Kakaopulver mit einer Prise Salz und dem Nussmus unter die Buttermasse heben. Durch das Nussmus wird die Schokolade später schön cremig.
  • Im nächsten Schritt wird die Masse mit Ahornsirup oder Agavendicksaft je nach Geschmack gesüßt.
  • Nun die Schokolade in eine Form oder auf das mit Backpapier ausgelegte Backblech gießen. Die Masse sollte dabei idealerweise eine Temperatur von 30 - 33 °C haben, damit sie später schön knackig und glänzend wird.
  • Nach Belieben die Schokolade mit Gewürzen oder Toppings veredeln und im Kühlschrank auskühlen lassen.

Ist regionale Schokolade nachhaltiger?

Kakao ist die Basis der Schokoladenherstellung. Rund zwei Drittel der Kakaobohnen für Deutschland stammen aus Westafrika und werden zum Großteil von Kleinbauern produziert. Die wichtigste Zutat für Schokolade kommt also nicht aus regionalem Anbau, auch wenn man regionale Schokolade kauft.

Regionale Schokolade hat jedoch den Vorteil, dass die Lieferwege für Zucker und Milch kürzer gehalten werden können. Außerdem ist es bei regionaler Schokolade oft einfacher, die Lieferketten nachzuvollziehen. Regionale Schokolade kann also nachhaltiger sein.


Ist vegane Schokolade nachhaltiger?

Ob eine vegane Schokoladentafel im Vergleich zu herkömmlicher Schokolade nachhaltiger ist hängt davon ab, ob beim Anbau des Kakaos, beim Transport und bei der Verpackung auf Nachhaltigkeit geachtet wurde.

Vegane Bio-Schokolade in biologisch abbaubarer Verpackung hat aller Wahrscheinlichkeit nach einen geringeren negativen Einfluss auf die Umwelt als Schokolade von Marken, die keine Siegel haben. Da aber auch große Produzenten ohne Bio- und Transfair Siegel vegane Schokoladen herstellen ist eine pauschale Aussage nicht zu treffen. Beim Kauf von veganer Schokolade sollten die Handlungsempfehlungen beim Kauf von Schokolade eingehalten werden.


Ist weiße Schokolade besser für die Umwelt?

Die Hauptbestandteile von weißer Schokolade sind Zucker und Kakaobutter.

Kakaobutter hat einen Wasserfußabdruck von etwa 34,000 Liter pro Kilo und muss in weißer Schokolade nach EU Richtlinien mit mindestens 20% enthalten sein. Im Vergleich dazu muss in gewöhnlicher Schokolade nur 18 % Kakaobutter enthalten sein. In dunkler Schokolade ist allerdings zusätzlich Kakaopulver enthalten, das einen Wasserfußabdruck von etwa 15,600 Liter pro Kilo hat. Das verbrauchte Wasser ist jedoch zu großen Teilen grünes virtuelles Wasser (Regenwasser).

Für Kakaoplantagen werden Millionen Hektar Wald vernichtet. Für beide Schokoladenarten werden die angebauten Kakaobohnen benötigt. Es lässt sich daher kein eindeutiges Urteil fällen, welche Schokolade nachhaltiger ist.

Stattdessen sollte beim Kauf von Schokolade auf Bio- und Transfair Siegel geachtet werden. Hier finden Sie unsere Handlungsempfehlungen beim Kauf von Schokolade.


Ist Schokolade mit weniger Kakao umweltfreundlicher?

Durch einen geringeren Kakaoanteil können die negativen Umweltaspekte der Kakaoproduktion verringert werden, wenn sowohl weniger Kakaopulver als auch weniger Kakaomasse und Kakaobutter enthalten ist. Die anderen Bestandteile der Schokolade können allerdings ebenso umweltschädlich sein.

Gesundheitlich ist Schokolade mit einem geringeren Kakaoanteil meist nicht sinnvoll. Im Gegenteil, gerade Schokolade mit einem hohen Kakaogehalt soll gesund sein.

Es lohnt sich also mehr, beim Konsum von Schokolade auf Bio- und Fairtrade Siegel zu achten, als auf einen geringen Kakaogehalt.


Ist Schokolade ohne Kakao besser für die Umwelt?

Auch komplett kakaofreie Schokoladenalternativen werden inzwischen hergestellt, oft aus in Europa heimischen Pflanzen.

Durch geringere Wasserkosten und kürzere Transportwege können diese Schokoladen nachhaltiger sein, als herkömmliche Schokolade. Kakaofreie Schokolade ist jedoch noch nicht an vielen Orten erhältlich.


Verpackung

Häufig ist Schokolade in Plastik oder in Metallfolie eingepackt, zusätzlich dazu teilweise auch noch in Papier. Viele Verpackungen können vermieden werden. In Bioläden werden beispielsweise häufig Schokoladen in Papierhüllen oder in biologisch abbaubarem Plastik verkauft.