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Nistkasten bauen

Wie baut man einen Nistkasten für Vögel? Wo hängt man ihn am besten auf? Und wie pflegt man einen Nistkasten? Tipps und Bauanleitungen für Nistkästen finden Sie hier.

Natürliche Brutstätten zu finden, wird für Vögel immer schwieriger. In aufgeräumten Gärten und an den geschlossenen Fassaden moderner Häuser gibt es kaum mehr geeignete Plätze für die Aufzucht ihrer Jungen. Mit dem Anbringen von Nistkästen kann man den gefiederten Freunden helfen und verschiedenste Vogelarten in den heimischen Garten locken.

Bauanleitungen für Nistkästen

Nistkasten für Vögel bauen: Zwei Skizzen zeigen die Bauteile und deren Abmessungen von Nistkästen für Höhlen- bzw. Halbhöhlenbrüter

Unterschiedliche Vogelarten mögen unterschiedliche Arten von Nistkästen: 

Die grundlegenden Tipps für den Bau der verschiedenen Nistkästen sind aber die gleichen:

  • Verwenden Sie für den Nistkastenbau 2 cm starke Holzbretter aus Buche, Fichte, Tanne, Erle oder Kiefer.
  • Das Holz sollte innen ungehobelt sein und generell unbehandelt. Zum Schutz vor Witterung können die Bretter mit Leinöl eingestrichen werden.
  • Nutzen Sie zum Verbinden der einzelnen Bauteile Holzschrauben oder Aluminium-Nägel.
  • Da Vögel ihr Nest lieber selbst bauen, benötigen Sie keine weiteren Füllmaterialien für den Nistkasten.
  • Für die Belüftung und um Feuchtigkeit vorzubeugen, empfiehlt es sich einige circa 5 mm kleine Löcher in den Boden zu bohren. Von der Verwendung von Dachpappe auf dem Dach raten wir ab, da sich Schwitzwasser und Fäulnis bilden kann.
  • Um die Nistkästen regelmäßig kontrollieren und reinigen zu können, muss das Nistgerät an einer Seite zu öffnen sein.

Nistkasten richtig aufhängen

Nistkasten bauen und richtig aufhängen: Auf dem Foto ist ein Nistkasten für Halbhöhlenbrüter zu sehen, der mit Drähten an einen Stamm gebunden wurde.

Der richtige Standort ist wichtig, damit sich die Vögel in ihrem Nest wohl und sicher fühlen können. 

  • Zeitpunkt: Grundsätzlich kann man jederzeit einen Nistkasten anbringen. Idealerweise geschieht es bereits im Herbst. So bietet er bereits bei schlechtem Wetter oder in kalten Winternächten Unterschlupf für die Tiere und der Platz ist bereits bekannt, wenn sie die Brutpaare im zeitigen Frühjahr auf die Quartiersuche begeben. Bereits im Februar suchen sich die ersten Vögel ihre Brutstätten.
  • Geschützter Ort: Suchen Sie im Garten oder am Haus einen geschützten Ort, der Wind, Regen, direkte Sonneneinstrahlung und natürlich Fressfeinde bestmöglich fernhält. Um gut gegen Regen geschützt zu sein, eignet sich die Anbringung unter einem Dachvorstand. Gibt es kein schützendes Dach, hängen Sie den Nistkasten leicht nach vorn über, damit der Regen abfließen und nicht ins Innere eindringen kann.
  • Ausrichtung: Richten Sie die Öffnung des Kastens nach Osten oder Südosten aus. Außerdem sollte die Flugbahn zum Einflugloch möglichst frei sein, damit die Tiere keine Hindernisse umfliegen müssen.
  • Höhe: Je nach Nistkasten- und Vogelart sollten geschlossene Varianten im Baum circa 1,5 bis 3,5 Meter hoch aufgehängt werden. Befestigt man den Unterschlupf an der Hauswand, sollte man dies in einer Höhe von 2 bis 4 Metern tätigen und darauf achten, dass keine Spaliere in der Nähe hängen, die es Katzen oder Mardern erleichtern, die Kästen zu erreichen.
  • Befestigung: An Mauern kann man das Vogelquartier mit rostfreien Alunägeln, an Bäumen mit ummanteltem Draht anbringen. Bei Bäumen bitte keine Nägel verwenden, das schadet dem Baum.
  • Abstand von mehreren Kästen: Möchten Sie mehrere Kästen der gleichen Bauart aufhängen, sollten Sie einen Mindestabstand von circa 10 Metern beachten. So hat jedes Brutpaar genügend Platz für die Futtersuche.

Pflege des Nistkastens

Nistkasten bauen und pflegen: Nachdem die Vogelfamilie den Brutplatz verlassen hat, sollte der Nistkasten gründlich gesäubert werden. (Foto: Martina Gehret)
  • Nachdem die Vogelfamilie im Sommer den Brutplatz verlassen hat, sollte der Nistkasten gründlich ausgekehrt und falls notwendig mit heißem Wasser gereinigt werden. Verzichten Sie unbedingt auf Reinigungsmittel jeder Art.
  • In den Kästen brüten in der warmen Jahreshälfte nicht nur Vögel, in der kalten Jahreszeit ziehen dort auch Wintergäste ein. Bevor das geschieht, sollte das Häuschen auf Vordermann gebracht werden. Wie man einen Nistkasten für Wintergäste herrichtet
  • Eine zweite Reinigung wird nach dem Winter empfohlen, da es durchaus sein kann, dass sich im Winter auch andere Tierarten, wie zum Beispiel Siebenschläfer oder Wespen, einquartiert haben.

Höhlen-, Halbhöhlen- und Freibrüter

Nicht jeder Vogel kann in den gleichen Nistkasten einziehen. 

  • Höhlenbrüter benötigen geschlossene Nistkästen, deren einzige Öffnung das Einflugsloch darstellt. Diese Vogelarten mögen es am liebsten dunkel wie in einer Höhle. Typische Höhlenbrüter sind Blau- und Kohlmeise, Kleiber, Gartenrotschwanz und auch einige Eulenarten.
  • Halbhöhlenbrüter, auch Nischenbrüter genannt, suchen sich in der Natur ihr Quartier gerne unter Felsvorsprüngen oder in Böschungen. Halboffene Nistkästen mit einem breiten Eingangsschlitz sind den natürlichen Brutstätten nachempfunden und eignen sich für Rotkehlchen, Hausrotschwanz, Zaunkönig oder auch den Grauschnäpper.
  • Freibrüter legen ihre Nester und Horste an verschiedensten Stellen, meist in Bäumen, Sträuchern oder Hecken, frei an. Gerade in modernen "sauberen" Gärten finden Amseln, Singdrosseln, Heckenbraunellen oder Buchfinken kaum geschützte Plätze für den Nestbau. Schichtet man in einer ruhigen Ecke im Garten einen lockeren Reisighaufen auf, schafft man ohne großen Aufwand einen idealen Brutplatz für die Freibrüter.