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Tiere und Pflanzen

Amphibien noch in den Startlöchern

In den ersten milden und feuchten Nächten des Jahres werden sich in Teilen Bayerns die Frösche, Molche und Kröten massenweise aus ihren Winterverstecken auf Wanderschaft begeben. Rund 6.000 freiwillige Helfer*innen des BUND Naturschutz warten gespannt auf den Beginn der Amphibienwanderung und kontrollieren bereits jetzt die fast überall schon aufgebauten Amphibienzäune an den Straßen. Aufgrund der kalten und trockenen Nächte verharren die Amphibien noch in ihren Startlöchern.

03.03.2022

Rund 500.000 Amphibien werden in Bayern durchschnittlich jährlich von ehrenamtlichen Aktiven des BUND Naturschutz gerettet. Dazu werden bei der Aktion mit dem Motto „Freunde der Frösche“ Fangzäune an Straßen aufgebaut. Ab einer nächtlichen Temperatur von circa fünf Grad und insbesondere bei regnerischem Wetter sind die fortpflanzungsbereiten Tiere bereit zur Wanderschaft. Die Tiere werden an den Zäunen abends und oftmals auch morgens eingesammelt und sicher über die Straße gebracht. Helfer*innen zum Aufbauen der Zäune und Einsammeln der Tiere sind jederzeit herzlich willkommen (https://www.bund-naturschutz.de/aktionen/amphibien-retter-werden).

„Die Klimakrise scheint auch für unsere heimischen Amphibien eine große Gefahr zu sein“, erklärt der BN-Vorsitzende Richard Mergner. „In den Vorjahren haben unsere Freiwilligen an vielen Amphibienwanderwegen erschreckend wenige Erdkröten und Grasfrösche gesammelt. Nicht nur die ungünstigen Wanderbedingungen im Frühjahr mit dem Fehlen warmer und nasser Nächte haben eine Rolle gespielt. Durch die trockenen Sommer der Jahre 2018 bis 2020 waren die Lebensbedingungen für Amphibien grundsätzlich schlechter. Wir sind gespannt, ob wir aufgrund des etwas feuchteren Sommers 2021 bei der diesjährigen Wanderung eine Erholung beobachten können.“

„Sogar bei Allerweltsarten wie Erdkröte und Grasfrosch müssen wir uns Sorgen machen“, unterstreicht der BN-Amphibienexperte Uwe Friedel. „Um die Bestände zu retten, muss die Rettung vor dem Straßentod einhergehen mit der Verbesserung der Amphibienlebensräume: der Rückgang von Kleinst- und Kleingewässern, feuchten Wiesen und Weiden in Bayern muss gestoppt, Gewässer geschützt und renaturiert und Auendynamik wieder zugelassen werden. Auch eine konsequente Umsetzung des Volksbegehrens zur Artenvielfalt hilft den Amphibien.“

Der BN bittet alle Autofahrer in den kommenden Wochen um besondere Vorsicht und Rücksichtnahme:

  • Befolgen Sie die Geschwindigkeitsbegrenzungen an den Amphibienzäunen.
  • Achten Sie an den Stellen, an denen Amphibienzäune errichtet sind, auf die Helfer, die am Straßenrand Tiere einsammeln.
  • Reduzieren Sie Ihr Tempo auf Straßen, die an Teichen oder Feuchtgebieten vorbeiführen, auch wenn keine Warnhinweise aufgestellt sind.
  • Sie haben eine Stelle entdeckt, an der viele Amphibien überfahren wurden und an der kein Schutzzaun errichtet ist? Melden Sie sich bitte per Mail an:
    amphibien@bund-naturschutz.de


Vor-Ort-Pressetermine des BN zum Amphibienschutz im Frühjahr

  • 7. März bei Volkach im Lkr. Kitzingen mit Richard Mergner (1. Vorsitzender BN) und Steffen Jodl (Regionalreferent Unterfranken): Schwerpunkthema „Feste Amphibienleitsysteme“
  • 14. März im Lkr. Schwandorf mit Richard Mergner (1. Vorsitzender BN) und Reinhard Scheuerlein (Regionalreferent Oberpfalz)
  • 23. März bei Memmingen mit Martin Geilhufe (Landesbeauftragter) und Thomas Frey (Regionalreferent Schwaben): Schwerpunktthema „Der Einfluss von Flächenverbrauch und Zerschneidung auf Amphibien“

 

Für Rückfragen:
Felix Hälbich, Pressesprecher
Tel.: 089 5146 97 611
E-Mail: felix.haelbich@bund-naturschutz.de

Anlage:
Foto 1: Amphibienrettung (Foto: Thomas Stephan)
Foto 2: Erdkröten mit Laich (Foto: Ulrich Messlinger)

Die Bilder dürfen nur für die Berichterstattung zu BN-Projekten verwendet werden. Sie sind zur honorarfreien Nutzung freigegeben bei Nennung des Fotografennamens.