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Amphibienwanderung - BUND Naturschutz hilft Amphibien auf dem Weg zu ihren Laichgebieten

Die Amphibienwanderung hat begonnen. Zahlreiche ehrenamtliche HelferInnen bauen Schutzzäune auf, um die Tiere vor dem Tod auf der Straße zu bewahren. Fest installierte Leitsysteme könnten vielerorts den Schutz noch verbessern.

07.03.2022

Zahlreiche Wanderstrecken unserer Amphibien sind durch Straßen zerschnitten. In ganz Bayern stellen alljährlich die ehrenamtlich Aktiven des BUND Naturschutz (BN) an Straßenrändern Schutzzäune auf, kontrollieren diese täglich und bringen die eingesammelten Tiere sicher auf die andere Straßenseite. 500 000 bis 700 000 Kröten, Frösche und Molche werden so jährlich gerettet. „Allein in Unterfranken sind rund 350 HelferInnen im Einsatz, um 48 Amphibienübergänge mit einer Gesamtlänge von rund 20 Kilometern bei Wind und Wetter zu sichern.“, erläutert Richard Mergner, Landesvorsitzender beim BUND Naturschutz. „Und dennoch können wir nicht alle Tiere retten, insbesondere bei der Rückwanderung. Wir benötigen daher zumindest an den wichtigsten Wanderstrecken in Bayern feste Leitsysteme - und das auch an Kreis- und Ortsverbindungsstraßen.“, fordert Mergner.

Schon 1983 begannen Mitglieder des BUND Naturschutz die Frühjahrswanderung von mehreren geschützten Amphibienarten wie Kammmolch, Kreuzkröte und Laubfrosch bei Volkach im Landkreis Kitzingen zu betreuen. Die Staatsstraße 2260 führt hier direkt am Ufer des nördlich liegenden Rothenbachsees entlang. Zudem ist südlich ein weiteres großes und für Amphibien attraktives Gewässer, der Halbmeilensee.

„Nach zehn Jahren mit intensiver Werbung durch den damaligen Ortsgruppenvorsitzenden Hans Schneider für eine feste Leiteinrichtung erreichte der BN, dass im Jahr 2013 eine „Stationäre Durchlassanlage“ gebaut wurde, finanziert von der Obersten Baubehörde in Bayern“, freut sich Manfred Engelhardt, Vorsitzender der Kreisgruppe Kitzingen und BN-Beiratsvorsitzender.

„Dieses fest installierte Leitsystem an einer der wichtigsten Wanderstrecken Bayerns stellt einen ganzjährigen Schutz für Amphibien dar, sowohl bei der Hin-, wie auch bei der Rückwanderung“, beschreibt Steffen Jodl, BN-Regionalreferent für Unterfranken, die gelungene Maßnahme. „Belegt werden konnte dies bisher durch drei Erfolgskontrollen entlang des Leitsystems. Eine vierte Kontrolle wird aktuell mit erneuter Unterstützung von BN-Mitgliedern durchgeführt. Schon jetzt ist klar, dass zum Beispiel Wasserfrösche ganzjährig zwischen dem Halbmeilen- und dem Rothenbachsee hin und her wandern. Auch die Wanderung der Jungamphibien - der sogenannten Hüpferlinge - im Sommer wird durch die Schutzanlage sichergestellt, eine Leistung, die durch ehrenamtliche Hilfsaktionen kaum erreicht werden kann, die aber für das Überleben der Amphibienarten essentiell ist.“


Für Rückfragen

Steffen Jodl
BN-Regionalreferent für Unterfranken
Telefon 0160 5611341 / E-Mail steffen.jodl@bund-naturschutz.de