Artenhilfsprogramm für Feuersalamander
Der bayerische Umweltminister sowie Richard Mergner, Vorsitzender des BUND Naturschutz, Dr. Norbert Schäffer, Vorsitzender des LBV (Landesbund für Vogelschutz) und Christian Köbele, Vorsitzender vom Landesverband für Amphibien- und Reptilienschutz (LARS) trafen sich heute an der Lillachquelle in der Gemeinde Weißenohe. An solch sensiblen Quellbereichen der Mittelgebirge sowie in alpinen Bereichen lebt das markante Tier. Zusätzlich bedroht nun auch noch der eingeschleppte Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal) diese schillernde heimische Salamanderart und könnte sogar zu seinem Aussterben führen. In den Niederlanden, wo der Pilz bereits 2013 nachgewiesen wurde, ist der Bestand des Feuersalamanders mittlerweile um rund 98 Prozent eingebrochen.
Im vergangenen Jahr wurden im Steigerwald und im Unterallgäu erstmals von Bsal befallene Feuersalamander in Bayern nachgewiesen. „Der Feuersalamander ist ein wichtiger Indikator für eine intakte Natur. Angesichts des Klimawandels und anhaltender Trockenheit wird der Lebensraum des Feuersalamanders immer begrenzter. Mit dem Artenhilfsprogramm wollen wir gemeinsam mit unseren Partnern den Bestand des Feuersalamanders für die nachfolgenden Generationen sichern. Insgesamt rund 1,7 Millionen Euro stellen wir dafür bereit. Ich danke den Naturschutzverbänden für ihre wertvolle Expertise und die tolle Arbeit“, so der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber.
„Ein wesentliches Ziel des Projektes ist es, mehr über diese faszinierende Tierart herauszufinden. Der Amphibienschutz ist im BUND Naturschutz seit Jahrzehnten fest verankert im Jahresablauf. Unsere Amphibienrettungs- und Schutzmaßnahmen stellen eine der größten Artenschutzanstrengungen in Bayern dar“, betont Richard Mergner, Vorsitzender des BUND Naturschutz.
Der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer ergänzt: „Der LBV bringt in das vom bayerischen Umweltministerium geförderte Artenhilfsprogramm seine jahrzehntelange Erfahrung im Quellschutz ein. In diesem Projekt soll nicht nur nötiges Wissen für den Erhalt und Schutz der Art zusammengetragen, sondern auch ganz konkrete Schutzmaßnahmen durchgeführt werden, wie die Schaffung von Gumpen durch Einbringen von Totholz oder die Renaturierung von Quellen und Bachoberläufen.“
Christian Köbele, Vorsitzender des Landesverbands für Amphibien- und Reptilienschutz, lobt die Artenhilfsmaßnahme ebenfalls: „Das Projekt bietet uns die große Chance, die Entwicklung des Feuersalamanders in ganz Bayern über vier Jahre an ausgewählten Bachstrecken zu untersuchen, indem wir nach den Larven des Feuersalamanders suchen. Wir haben dieses Frühjahr bereits damit angefangen. Das wird uns helfen, schnell festzustellen, welche Auswirkungen der Salamanderfresserpilz Bsal auf die Populationen hat.“
Artenhilfsprogramm Feuersalamander in Bayern
Bis August 2024 werden haupt- und ehrenamtliche Artenschützer*innen in acht verschiedenen Schwerpunktgebieten Bayerns die Larven des Feuersalamanders in den bekannten Laichgebieten zählen, um einen Überblick über den Status quo zu bekommen und Bestandseinbrüche frühzeitig zu erkennen. Die Untersuchungsgebiete liegen von Nord nach Süd in der Rhön, im Spessart, im Frankenwald, in der Fränkischen Alb, in der Hersbrucker Alb, im Oberpfälzer Wald, im Unterbayerischen Hügelland mit den Isar-Inn-Schotterplatten und im Alpenvorland. Das Artenhilfsprogramm wird durch das bayerische Umweltministerium gefördert.