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Atomausstieg beschleunigen, nicht bremsen

24.10.2006

In der Behauptung von Wirtschaftsminister Glos, der Ausstieg aus der Atom-kraft sei eine "Dummheit", sieht der Vorsitzende des Bundes Naturschutz, Prof. Dr. Hubert Weiger, einen Affront gegenüber dem Willen der großen Mehrheit deutscher Wähler.
Nach der jüngsten Umfrage von Forsa ist für 71 % der Deutschen das Atom-unfallrisiko zu hoch. Ein großer Teil davon drängt sogar auf einen beschleu-nigten Ausstieg.
Die Unterlagen des Bundeswirtschaftsministeriums belegen, dass deutsche Atomkraftwerke zu katastrophalen Unfällen neigen, für deren Schaden keine Versicherung einspringt. Eine Vollkaskoversicherung für deutsche Atomkraft-werke würde sich mit 1,80 € pro kWh auf den Atomstrompreis niederschla-gen. Weil es diese Versicherung nicht gibt, muss der deutsche Staat ein-springen.
Während die Atomkraft nur mit 5,5% zur Endenergieversorgung Deutsch-lands beiträgt (ebenfalls Daten des Bundeswirtschaftsministers) liegt der Gasanteil bei 31 %, der Öl-Anteil bei 43 %, an beiden ist Russland wesentlich beteiligt.
Ersichtlich sind die Effizienz- und Einsparpotentiale bei Öl und Gas weit grö-ßer als der gegenwärtige Beitrag der Atomkraft.
Ein Ausbau der Energieeffizienz spricht ebenso für einen beschleunigten Ausstieg aus der Atomkraft wie die Mittelfristprognose der Vereinigung deut-scher Elektrizitätswerke (VdEW), die für die Zeit von 2006 bis 2010, also für diese Legislaturperiode, einen Zuwachs des Stroms aus Erneuerbaren Ener-gien von 29 Mrd. kWh meldet, weit mehr als laut "Atomausstiegsgesetz" in dieser Zeit beim Atomstrom verloren geht.

Es kommt also darauf an, den Atomausstieg vor der nächsten Reaktor-katastrophe abzuschließen. Der Bund Naturschutz wird sich mit allen Mitteln gegen eine Umetikettierung der Haltbarkeit alter Atomkraftwerke stemmen.





Bei Rückfragen:
Dr. Ludwig Trautmann-Popp, Energiereferent
Tel. 0951/519 06 09
Fax 0951/519 09 10
E-Mail: energie@bund-naturschutz.de