Atomforschungsreaktor Garching nicht genehmigungsfähig
Nicht nur die ungelöste Entsorgung des atomwaffenfähigen Reaktorbrennstoffs, sondern vor allem die Sabotageanfälligkeit des im Bau befindlichen Forschungsreaktors (FRM2) in Garching bei München machen eine Betriebsgenehmigung nach Ansicht des Bundes Naturschutz (BN) unmöglich. Nach den Ereignissen des 11. September wäre der Betrieb des Forschungsreaktors in dem mit 2 Millionen Menschen bewohnten Ballungsraum München unverantwortlich. Dem Bayer. Umweltministerium wird es nicht gelingen, nachzuweisen, dass FRM2 gegen Terrorangriffe sicher ist. Denn nicht nur durch den gezielten Absturz eines vom nahen Flughafen München II aufsteigenden vollgetankten Jumbo-Jets, sondern auch durch Sabotage im Reaktor selbst kann eine Katastrophe herbeigeführt werden. Nach Ansicht des BN darf man die Augen nicht davor verschließen, dass internationale Terroristen, die den Pilotenschein erwerben können, sich auch die zum Reaktorbetrieb nötigen Kenntnisse aneignen werden. Als einziger Reaktor der Welt, der mit atomwaffenreinem Uran betrieben werden soll, ist der Forschungsreaktor München II ohnehin ein für Terroristen und sog. "Schurkenstaaten" interessantes Objekt. Der Bund Naturschutz hat seit Jahren vor dieser unseligen Konstellation gewarnt, die Bayerische Staatsregierung und die Pressestelle des FRM II aber haben jedes Risiko stets von sich gewiesen, auch Bayerns Umweltminister Schnappauf verdrängt dieses Thema in seiner jüngsten Stellungnahme. Der BN setzt daher seine Hoffnung auf Bundesumweltminister Trittin, der nun eine genaue Prüfung der Reaktorsicherheit auch unter dem Aspekt der Terrorsicherheit nach dem 11. September eingefordert hat. Dabei verblassen weitere Hinderungsgründe wie die ungelösten Entsorgungsfragen. Das Bundesamt für Strahlenschutz hatte die Kritikalitätssicherheit im Endlager bezweifelt. Der abgebrannte Brennstoff ist nach wie vor waffenfähig.gez. Prof. Dr. Hubert WeigerLandesbeauftragter des BN in Bayern e.V. Dr. Ludwig Trautmann-PoppEnergiereferent des BN in Bayern e.V.