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Auftakt-Konferenz in Ulm zur EU Strategie für die Donauregion

Bund Naturschutz erwartet Fortschritte bei der ökologischen Verbesserung der Donau

02.02.2010

Der Bund Naturschutz (BN) will sich in die Strategie der Europäischen Union für die Donauregion einbringen. „Wir sehen in der Initiative der EU die Chance, dass die Donau als ökologisches Rückgrat der gesamten Region anerkannt wird. Die Beachtung der noch frei fließenden Flussabschnitte als besonders wertvolle Bereiche in den Anrainerstaaten lässt hoffen, dass auch in Bayern von einer weiteren Verbauung des Flusses Abstand genommen wird,“ erklärte HubertWeiger, der Vorsitzende des Bund Naturschutz, anlässlich der Auftakt-Konferenz zur EU Strategie für die Donauregion in Ulm am 2. Februar. Der Abschnitt zwischen Straubing und Vilshofen ist von grundsätzlicher Bedeutung für die Sicherung natürlicher Ressourcen, für die Erhaltung der biologischen Vielfalt und für die naturnahe Erholung in Niederbayern. „Wir erwarten daher, dass auch in diesen Strategieüberlegungen deutlich wird, dass die Donau durchgängig und dynamisch bleiben muss, wo immer sie noch unverbaut ist. Und wo Staustufen den Fluss unterbrechen muss alles getan werden um dem Fluss möglichst viel seiner Natürlichkeit zurückzugeben. Für diese Ziele werden wir uns als Verband in die Strategie für die Donauregion einbringen“ betonte Weiger.

Auch durch die europäischen Naturschutzrichtlinien und die EU-Wasserrahmenrichtlinie sind diese Ziele vorgegeben und müssen berücksichtigt werden. „Das gilt besonders für Pläne zum Ausbau der Wasserstraße. Eingriffe zur Optimierung der Schifffahrt sind daher nur so weit möglich, wie es die Europäischen Naturschutzrichtlinien zulassen. Die Binnenschifffahrt muss sich diesen Bedingungen anpassen,“ so Dieter Scherf, Mitglied des BN Landesvorstands.

Zusammen mit vielen nationalen und internationalen Umweltverbänden sieht der BN insbesondere folgende Qualitäten der Donau als besonders wichtig und unverzichtbar:

  •  dem Fluss muss - vor allem auch bei Hochwasser - genügend Raum gegeben werden,
  • der Fluss muss seine natürlichen Wasserstandsschwankungen und seine Durchgängigkeit behalten oder zurückgewinnen und
  • intakte Auwälder und unverschlammte Ufer müssen als wichtige Lebensräume den Fluss begleiten.

„Auch bei der Strategie für die Donauregion muss es letztendlich das Ziel sein, die donautypischen Tier- und Pflanzenarten zu erhalten“, stellt Georg Kestel, Vorsitzender der Kreisgruppe Deggendorf und Donauexperte des BN fest. Diese Forderung ist auch in einem vor kurzem beschlossenen gemeinsamen Papier der Donau-Umweltverbände festgehalten. „Und unter diesen Gesichtspunkten ist ein weiterer Ausbau der Strecke zwischen Straubing und Vilshofen mit einer Staustufe undenkbar“, betont Kestel.

Die Diskussion zur Strategie für die Donauregion soll für den bayerischen Flussabschnitt im März in Regensburg fortgesetzt und vertieft werden. Der BN wird sich daran weiterhin beteiligen, um die notwendigen ökologischen Verbesserungen der Donau, auch im Hinblick auf das Internationale Jahr der Biodiversität, zu erreichen.

Für Rückfragen:
Kurt Schmid
Regionalreferent

Tel. 089/548298-88
kurt.schmid@bund-naturschutz.de