Ausbau der Wasserkraft in Bayern kein Beitrag zum Klimaschutz
"Ein weiterer Ausbau von Wasserkraftwerken in Bayern zur Gewinnmaximierung der Energiekonzerne unter dem Deckmantel des Klimaschutzes ist völlig unverantwortlich“, kommentiert Sebastian Schönauer, stellvertretender BN-Landesvorsitzender die heute öffentlich vorgestellten Pläne von E.ON Wasserkraft GmbH, Bayerische Elektrizitätswerke GmbH und Rhein-Main-Donau AG.
Über 90 Prozent der bayerischen Flüsse seien bereits kanalisiert, verbaut oder aufgestaut. In der EU-Wasserrahmenrichtlinie ist dagegen als Ziel angegeben, dass alle Gewässer in Bayern bis 2015 den "Guten Zustand" erreichen sollen. „Die Arbeiten an der Zielerreichung werde durch die „Potentialstudie“ der Wasserkraftbetreiber völlig konterkariert“, so Schönauer.
„Der Bund Naturschutz fordert gemeinsam mit allen großen Naturschutzverbänden Bayerns ein sofortiges Moratorium für neue Wasserkraftnutzung in Bayern“, reagiert BN-Landesbeauftragter Richard Mergner. „Es ist nicht hinnehmbar, dass sowohl im bayerischen Wirtschaftsministerium wie im Umweltministerium die Betreiber von Wasserkraftwerken immer noch bevorzugt behandelt werden.“
Die Wirkung der Wasserkraft auf das Klima muss ganzheitlich betrachtet werden. So setzen die gestauten, verschlammten Staubereiche Methan frei, welches 21mal klimaschädlicher wirkt als Kohlendoixid. Feuchtgebiete und Moore binden Klimagase und tragen so zum Klimaschutz bei. Durch die erforderlichen Flussausbauten werden sie trocken gelegt, wodurch das im feuchten Boden gebundene Kohlendioxid ausgast.
Die angestrebte Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien solle sich seitens der Wasserkraft auf Effizienzsteigerung durch Modernisierungen im Maschinenraum beschränken und kann insgesamt nur durch drastische Energieeinsparung sowie durch die Förderung nachweislich ökologisch nachhaltiger erneuerbarer Energien erzielt werden.
Für Rückfragen:
Richard Mergner, BN-Landesbeauftragter, mobil 0171-6394370
Renate Schwäricke, BN-Wasserexpertin, 08252-909494, mobil 0163 /2544750