Bayerischer Stromgipfel: Umweltverbände wurden nicht eingeladen
„Das ist schon ein starkes Stück. Die Energiewende und zukünftige Stromversorgung unseres Landes ist das wichtigste Thema beim Klimaschutz. Eingeladen waren ausschließlich einschlägige Wirtschaftsverbandsvertreter, die teilweise sogar den Ausbau der erneuerbaren Energien in Bayern verhindert haben. Umweltverbände, Bürgerenergiegenossenschaften und Verbraucherschutzverbände blieben komplett außen vor. Das ist schlechte Regierungspolitik und völlig unverständlich!“, kritisiert der BN-Vorsitzende Richard Mergner scharf. „Ich bin schwer enttäuscht, dass Ministerpräsident Markus Söder lieber mit denjenigen spricht, die, wie Wirtschaftsminister Peter Altmaier, die Bürgerenergiewende und die erneuerbaren Energien blockiert haben.“
„Im Bereich Klimaschutz müssten endlich konkrete Maßnahmen wie eine Photovoltaikpflicht auf allen öffentlichen Gebäuden und bei Sanierung und Neubau erfolgen - insbesondere für Industrie und Gewerbe“, so Mergner weiter. „Wir hätten uns ein Aufbruchssignal für den Ausbau von Wind- und Sonnenergie in Bayern von diesem Gipfel erwartet. Leider wurden wir enttäuscht.“
In diesem Zusammenhang bedauert Mergner auch, dass von Söder weiter an der 10-H-Regel festgehalten wird - und das, obwohl es von Teilnehmenden des Stromgipfels durchaus kritische Stimmen gab. „Der Ausbau von Windkraft muss ein integraler Bestandteil der Energiewende sein. Windkraft und Photovoltaik drücken den Energiepreis und werden im Zusammenschluss mit Batteriespeichern die Versorgungssicherheit sogar erhöhen. Der wichtige Punkt der Speicherung des erneuerbaren Stroms war auf dem Gipfel hingegen offensichtlich gar kein Thema!“
Mergner kritisiert zudem das Festhalten an teuren Hochspannungsleitungen, die wissenschaftlich nachgewiesen nicht benötigt werden.