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BN lehnt Bergwald-Rodungen für Ski-WM in Garmisch-Partenkirchen ab

„Wir werden um jeden Baum kämpfen“

15.12.2003

In einem heutigen Gespräch zur Ski-WM 2009 in Garmisch-Partenkirchen hat sich der BN zu den neu vorgelegten Plänen für die Abfahrt an der Kandahar geäußert. „Wir werden um jeden Baum kämpfen“ betonte Axel Doering, stellvertretender Kreisvorsitzender der Kreisgruppe Garmisch-Partenkirchen.
In den Gremien des Bundes Naturschutz in Bayern wird derzeit intensiv über die Pläne diskutiert, für die Bewerbung des Tourismus-Ortes Garmisch-Partenkirchen um die Ski-WM neue Skipisten zu bauen bzw. bestehende Abfahrten auszubauen.
Der BN kritisiert an diesen Planungen, dass damit Eingriffe in den Bergwald verbunden wären. Daher hat der BN die bisher vorgelegten Pläne einer völlig neuen Abfahrt mit einer Bergwald-Rodung von 25 ha strikt abgelehnt. Zu der geänderten Planung auf der bestehenden Kandahar-Abfahrt konnte der BN heute genauere Pläne einsehen. Der BN hatte sich im Vorfeld dieser Planung noch nicht abschließend geäußert und keineswegs eine Zustimmung zu Bergwaldrodungen erteilt. Heute wurde klar, dass auch die geänderte Abfahrtsvariante mit massiven Eingriffen in den Bergwald verbunden ist und einen Verlust von wichtigen Bergwald-Funktionen bedeuten würde.
Der BN lehnt nach wie vor Bergwald-Rodungen ab. Dabei verweist der BN auf den Bergwald-Beschluss des Bayerischen Landtags sowie auf das Protokoll „Bergwald“ der Alpenkonvention. Bergwald-Rodungen sind für den BN ein Tabu, weil Bergwälder unersetzbare Funktionen für den Erosionsschutz, den Hochwasserschutz, den Naturschutz und die Erholung haben. Es kann keinesfalls einer Planung zugestimmt werden, durch welche Bergwald beeinträchtigt oder gar beseitigt würde. Der BN sieht noch einen erheblichen Bedarf für Eingriffs-Minimierung auch in den neu vorliegenden Planungen.

Der BN betonte erneut, dass er keine Konfrontation wolle, aber sie auch nicht scheue. Die Entscheidung über das weitere Vorgehen des BN hängt von der weiteren Ausgestaltung der Planungen ab und sie hängt auch davon ab, ob das Gesamt-Konzept vereinbar ist mit der Alpenkonvention. Der BN wird hierzu erst in den nächsten Wochen entscheiden. Der BN hat in diesem Zusammenhang auch generell festgestellt, dass Wintersport-Großveranstaltungen auf bestehende Anlagen beschränkt werden müssen und dass die im Zuge der Klimaentwicklung ständig abnehmenden Skisportmöglichkeiten keineswegs weitere Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft rechtfertigen. Um so mehr sind für den BN nur Lösungen akzeptabel, die eine Durchführung der WM ohne ökologische Schäden ermöglichen. Grundlage der Bewertung des BN sind die Vorgaben der Alpenkonvention und die Kriterien von CIPRA international für die Durchführung von Wintersport-Großveranstaltungen.