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BN und BBV begrüßen flächensparende und naturschonende Trassenentscheidung

Die von der Deutschen Bahn vorgestellte Vorzugsvariante für die Bahn-Neubaustrecke zwischen Augsburg und Ulm entlang der A8 in den Landkreisen Augsburg und Günzburg und als Bestandsstreckenausbau im Landkreis Neu-Ulm wird von BN und BBV begrüßt. Landwirtschaftliche Flächen werden so wenig wie möglich in Anspruch genommen und wertvolle Naturräume geschont.

10.07.2024

„Die Deutsche Bahn hat die Anregungen von Politik, Verbänden und Bevölkerung ernst genommen und versucht im Rahmen der Vorgaben des Bundesverkehrsministeriums eine verträgliche Lösung zu finden. Eine solche ergebnisoffene Vorgehensweise würden wir uns auch von anderen Planungsträgern wie den Straßenbauämtern oder den Verkehrsministerien wünschen“, so Thomas Frey, BN-Regionalreferent für Schwaben, der den BN im Projektkoordinierungsrat vertreten hat.
„Die jetzt vorgeschlagene Trassenvariante entspricht weitgehend dem Vorschlag des BN im Raumordnungsverfahren. Schutzgebiete wie das Landschaftsschutzgebiet Pfuhler Ried, die europäischen Fauna-Flora-Habitat-Gebiete (FFH-Gebiete) Donau Auen, Dinkelscherbener Moor und Schmuttertal und zahlreiche Trinkwasserschutzgebiete werden geschont. Zudem werden Biotopverbundachsen durch die Trassenbündelung mit der Autobahn und der Bestandstrasse bewahrt. Nur bei der Ausfädelung zwischen Unterfahlheim und Leipheim von der Bestandstrasse an die Autobahn A8 gibt es noch Verbesserungsbedarf, um das Naturschutzgebiet Biberhacken und das FFH-Gebiet Donau-Auen zu umfahren. Lösungsvorschläge liegen aber bereits vor.“

Zudem begrüßt der BN die Entscheidung einen Regionalbahnhalt in Zusmarshausen zu bauen. Damit wird ein bisher vom öffentlichen Verkehr schlecht erschlossener Raum attraktiv an das Bahnnetz angebunden. Ein noch in Diskussion stehender Regionalbahnhalt Günzburg Süd/Bubesheim könnte eine Verknüpfung zur Mittelschwabenbahn schaffen und damit den mittleren und südlichen Landkreis Günzburg besser an den ÖPNV anschließen. Durch eine Attraktivitätssteigerung der Mittelschwabenbahn kann auch auf große, flächenfressende Straßenbauprojekte, wie den Neubau der B16 zwischen Günzburg und Krumbach, verzichtet werden.

„Auch der BBV begrüßt den intensiven, konstruktiven Austausch mit der Deutschen Bahn sehr“, so Matthias Letzing, Bezirksgeschäftsführer des BBV Schwaben. „Leider lässt sich aber bei einem so großen Projekt ein gewisser Flächenverbrauch nicht vermeiden.“ Dadurch seien natürlich viele landwirtschaftliche Betriebe betroffen. Für sie fordert der BBV zum Ausgleich ansprechende Tauschflächen und wo das nicht möglich ist, eine angemessene finanzielle Entschädigung.

Ziel muss es sein, den primären Flächenbedarf für die gesamte Maßnahme so gering wie irgend möglich zu halten,“ so Letzing. „Auch bei den nötigen Ausgleichsmaßnahmen kann der Verlust landwirtschaftlicher Nutzfläche reduziert werden.“ Wo es fachlich vertretbar ist, können sogenannte Produktionsintegrierte Kompensationsmaßnahmen (PIK) durchgeführt werden, bei denen der Ausgleich auf der landwirtschaftlich genutzten Fläche passiert (Lerchenfenster, breiterer Reihenabstand o. ä.).  Auch sollten Ökopunkte genutzt werden, um durch die frühzeitige Anlage der Maßnahmen landwirtschaftliche Flächen zu schonen. Außerdem sollten die PIK-Maßnahmen in verschiedenen landwirtschaftlichen Flächennutzungsarten gestreut werden.

Hintergrund:
Die Stellungnahme des BN zu den Trassenvarianten im Raumordnungsverfahren finden Sie unter Downloads.