BN-Wettbewerb "Mehr Natur in Hof und Flur" geht in die zweite Runde - Einsatz für die Natur wird honoriert
Die Landwirte in den Landkreisen
* Mühldorf, Rosenheim und Freising (Oberbayern)
* Landshut (Niederbayern)
* Aichach, Augsburg, Kaufbeuren und Lindau (Schwaben)
* Höchstadt-Herzogenaurach, Neustadt/Aisch und Roth (Mittelfranken) sowie
* Forchheim, Hof und Lichtenfels (Oberfranken)
sind aufgerufen, bei den jeweiligen Geschäftsstellen der BN-Kreisgruppen oder beim BN-Landesverband, Tel. 0911/81 87 8-0, die Wettbewerbsunterlagen anzufordern.
Eine Jury aus Vertretern von Landwirtschaft und Naturschutz besichtigt die Höfe im Juni und Juli im jeweiligen Landkreis und bewertet die Umwelt- und Naturschutzleistungen. Urkunden und kleine Preise warten auf die Teilnehmer.
Mit dem Wettbewerb möchte der BN bei den Landwirten für die Erhaltung von Lebensräumen für Tier- und Pflanzenarten, eine landschaftstypische Bauweise und Hofgestaltung sowie eine umweltschonende Wirtschaftsweise werben.
Die Leistungen, die die Landwirtschaft für den Naturschutz erbringt, sollen gewürdigt und im Dialog auch gängige Vorurteile gegenüber Naturschutzmaßnahmen abgebaut werden.
Der BN hofft auf reges Interesse der Landwirte, die mit der Teilnahme am Wettbewerb das allgemeine Image der Landwirtschaft verbessern können, weil ihre Leistungen für den Naturschutz in der Öffentlichkeit anerkannt werden.
Bei dem Wettbewerb können insgesamt 100 Punkte erreicht werden.
30 Punkte werden für den Schutz von Boden, Wasser und Luft und eine artgerechte Tierhaltung vergeben. Dazu gehören Maßnahmen zur Reduzierung des Pestizideinsatzes, sparsamer Düngereinsatz und Nutzung des Luftstickstoffs als Dünger durch Leguminosenanbau.
Leguminosen und andere Zwischenfrüchte dienen auch dem Bodenschutz und dem Aufbau der Bodenfruchtbarkeit, die die Böden vor Abtrag durch Bodenerosion schützen.
Auch besondere Formen artgerechter Tierhaltung und die Fütterung der Tiere auf der Basis betriebseigener Futtermitteln bringen Umweltpluspunkte. Robuste Tiere sind weniger krankheitsanfällig, so dass Antibiotikaaufwendungen verringert werden können.
Stallmist aus artgerechten Tierhaltungssystemen dient dem Humusaufbau im Boden.
Energieverbrauch und CO2-Entwicklung werden verringert, wenn Futtermittel nicht über weite Strecken transportiert, sondern vor Ort erzeugt werden. Die Gefahr, dass gentechnisch verunreinigtes Futter zum Einsatz kommt, kann so auch wirksam verhindert werden.
Für den Erhalt naturnaher Landschaftsteile in der Agrar-Landschaft werden fast die Hälfte, nämlich 45 der 100 Punkte vergeben.
Besonderer Augenmerk gilt auch der Vernetzung der Landschaftselemente, denn nur wenn eine Verbindung zwischen den extensiv und nicht genutzten Wiesen, Gräben, Brachestreifen, Hecken oder Waldrändern besteht, haben seltene Tier- und Pflanzenarten auf Dauer eine Überlebenschance.
Die Anlage von Hecken und Vernetzungsstrukturen wird durch das Bayerische Vertragsnaturschutzprogramm und das Bayerische Kulturlandschaftsprogramm finanziell gefördert. Pflegekosten werden auch durch Förderung von Landschaftspflegemaßnahmen übernommen.
Hecken sind aber nicht nur ein wertvoller Lebensraum, sie helfen die Erträge der Landwirte sichern. Durch die Vielzahl von Insekten, Kleinsäugern und Vögel, die in Hecken leben, werden Schädlinge der landwirtschaftlichen Kulturen in Schach gehalten. Hecken sichern die Äcker auch vor Winderosion und Schäden an Kulturen durch Starkwinde.
Für die Hofstelle selbst werden als dritter Bereich insgesamt 25 Punkte vergeben. Landschaftsgebundenes Bauen, Eingrünung der Hofstelle, Nutzung regenerativer Energien oder besondere Bemühungen um Öffentlichkeitsarbeit können hier bewertet werden.
gez.
Marion Ruppaner
Referentin für Landwirtschaft
Tel. 0911/81 87 8-20
Fax 0911/86 95 68