Bund Naturschutz fordert Schluss mit dem politischen Atompokerspiel um Laufzeitverlängerung und Sofortausstieg aus der Atomsackgasse
Der Bund Naturschutz in Bayern hat Ministerpräsident Horst Seehofer aufgefordert, seine Position zur Atomenergie zu korrigieren. Bei den Beratungen am Freitag mit Bundeskanzlerin Angela Merkel über die Zukunft der Atomkraft soll es darum gehen, eine möglichst schnelle Entscheidung über die Verlängerung der AKW-Laufzeiten auf den Weg zu bringen. Nach drastisch sinkenden Umfragewerten und Streit in den eigenen Reihen will die Bundesregierung nicht mehr das für Oktober erwartete energiepolitische Gesamtkonzept abwarten, sondern schnell politisch über die Zukunft der Energieversorgung entscheiden.
"Seehofer und Merkel sollen das Pokerspiel um Laufzeitverlängerung zu Gunsten der Gewinninteresse der Atomkonzerne endlich aufgeben“, fordert BN-Landesvorsitzender Hubert Weiger. „Wenn Seehofer und Umweltminister Markus Söder den Schutz von Bevölkerung und Umwelt vor den Strahlenrisiken ernst nehmen, kann nur der Sofortausstieg aus der lebensgefährlichen Atomenergie auf der Tagesordnung stehen“, so Weiger.
Der Bund Naturschutz fordert Ministerpräsident Seehofer auf, keine Politik gegen die klare Mehrheitsmeinung der bayerischen und deutschen Bevölkerung zu machen. Der Ministerpräsident und Kanzlerin Merkel sollten stattdessen auf den Sachverständigenrat für Umweltfragen der Bundesregierung (SRU) hören, der vor einer AKW-Laufzeitverlängerung warnt und eine Richtungsentscheidung für die Erneuerbaren Energien anmahnt.
„Wenn Bayern tatsächlich zum „‚Energiespar- und Klimaschutzmusterland“ werden will, führen längere Laufzeiten für alte und gefährliche Atomkraftwerke wie Isar 1 in die Sackgasse“, so BN-Landesbeauftragter Richard Mergner.
Der BUND hat ähnliche Appelle zum beschleunigten Atomausstieg an die fünf Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein gerichtet. Diese treffen am Freitag im Bundeskanzleramt zum Energiegipfel mit Angela Merkel zusammen.
Für Rückfragen:
Richard Mergner, Landesbeauftragter
Tel. 0911-81878-25, Mobil: 0171-6394370