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Bund Naturschutz für sofortigen Atomausstieg statt Laufzeitverlängerung

Koalition Gewerkschaften - Stromkonzerne unbegreiflich

27.10.2005

Der Vorsitzende des Bundes Naturschutz Bayern, Prof. Dr. Hubert Weiger, ist entsetzt über ein angeblich gemeinsames Papier von Gewerkschaften und Stromversorgern, in dem die Laufzeitverlängerung deutscher Atomkraftwerke gefordert wird.
Unerfindlich ist, wieso sich IG Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) trotz der ungelösten Entsorgungsfrage auf die Seite der Stromkonzerne schlägt, die ihren Gewinn im Auge haben aber die Risiken und Folgekosten der Atomkraft ignorieren.

Atomkraft keine Hilfe gegen Klimakatastrophe
Entgegen der Auffassung eines angeblich fünfseitigen Positionspapiers von IGBCE und Stromkonzernen hat die Atomkraft nachweislich weder in Deutschland noch weltweit zur Minderung der Klimagefahren beigetragen. Im Gegenteil: Atomkraft war "ein Haupthemmnis für die zur Erreichung des Klimaschutzziels nötige Effizienzverbesserung", wie es das Umweltbundesamt schon unter der Regierung Kohl feststellte.

Entsorgung ungelöst
Die Atommüllentsorgung ist heute so ungelöst wie vor 20 Jahren. Deshalb sollen die Anwohner von Atomkraftwerken nach Wunsch der Bundesregierung akzeptieren, dass der Atommüll in sog. Zwischenlagern 40 Jahre vor ihrer Haustüre gelagert wird. Der Bund Naturschutz unterstützt die Betroffenen in Grafenrheinfeld, Ohu und Gundremmingen in ihrer Klage gegen diese Atommülllager. Bei einer von den Stromkonzernen geforderten Laufzeitverlängerung würde dieser Atommüllberg in ungeahntem Maße weiter anwachsen.

Forderungen: Der Bund Naturschutz fordert daher Gewerkschaften wie Stromkonzerne auf, zu den Tatsachen zurückzukehren und eine seriöse Bekämpfung der Klimagefahren durch Energieeffizienz und Erneuerbare Energien einzuleiten.

Der Bund Naturschutz fordert den sofortigen Ausstieg aus der Atomkraft statt einer Laufzeitverlängerung über den sog. "Atomausstieg" hinaus, bevor ein SuperGAU weite Teile Deutschlands unbewohnbar macht, bzw. die Entsorgungskosten weiter ansteigen.

Erst nach einem Atomausstieg kann sinnvoll in die Umstrukturierung unserer Energieversorgung investiert werden.

gez. Prof. Dr. Hubert Weiger,
Landesvorsitzender des Bund Naturschutz in Bayern e.V.

gez. Dr. Ludwig Trautmann-Popp, Energiereferent Bund Naturschutz in Bayern

Für Rückfragen: Energiereferat BN
Tel. 0951/51906-09
Fax 0951/51906-10