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Bund Naturschutz, Kaminkehrer und Energieberater beraten zu mehr Wärmedämmung in Mittelfranken

13.07.2006

Vielen Haus- und Wohnungsbesitzern in Mittelfranken ist nicht bekannt, welche großen Chancen für eine Wertsteigerung ihrer Liegenschaft bei gleichzeitiger Entlastung bei den Energiekosten durch einen Energiesparcheck und eine energetische Sanierung bestehen.
Mit den Beratungsangeboten von Kaminkehrern, Energieberatern und dem Bund Naturschutz soll in Mittelfranken eine breite Informationsaktion stattfinden, wie Heiz- und Klimatisierungskosten erfolgreich zu reduzieren sind. "Der Bund Naturschutz erwartet sich von dieser Kooperation mit dem Kaminkehrerhandwerk, Energieberatern und Energieagenturen einen großen Schub für den Klimaschutz und die Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe", so Richard Mergner, Landesbeauftragter des Bundes Naturschutz.

Die Aktion richtet sich in erster Linie an Besitzer von Gebäuden aus den 60iger bis 80iger Jahren, denn sie verbrauchen überdurchschnittlich viel Heizenergie und stehen derzeit oder in naher Zukunft zur Fassadenrenovierung und Fenstererneuerung an.

Seit diese Gebäude errichtet wurden haben sich die Erdöl- und Gaspreise mehr als verzehnfacht. Daher ist die Fassadenrenovierung genau der richtige Zeitpunkt, um eine anspruchsvolle Wärmedämmung anzubringen. "Mit einer Wärmebildkamera können Bauschäden und sanierungsbedürftige Bauteile hervorragend analysiert werden. Dies ist zusammen mit einer geförderten Energieberatung eine gute Grundlage für eine Entscheidung zur Gebäudesanierung", so Dr. Doris Heimbucher.

Schon ein relativ kostengünstiger Energiesparcheck zeigt dem Hausbesitzer auf, welches Energieeinsparpotential in seinem Haus steckt, so Heinz Nether, stellvertretender Obermeister der Schornsteinfegerinnung Mittelfranken. Zwei Drittel der bisherigen Heizenergie einzusparen ist angesichts der hohen Energiekosten und zinsgünstigen Darlehen durch die bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) kein Problem. Eine derart effektive Sanierung wird in vielen Fällen durch die Kostenreduktion finanziert.

Eine Wärmesanierung im Zuge der Fassadenrenovierung sollte auf keinen Fall verpasst werden, sonst sind für Jahrzehnte die Chancen vertan und der Hausbesitzer ist den steigenden Energiepreisen ausgeliefert.
Sie wappnen sich damit nicht nur gegen weiter steigende Energiepreise, sondern verbessern vor allem das Wohnklima und sind vor Lärm genauso geschützt wie vor Hitze im Sommer. Weiterhin werden durch vermehrte Bauaufträge besonders im heimischen Baugewerbe und beim Heizungs- und Sanitärgewerbe Arbeitsplätze gesichert.

Anstoßberatung durch Kaminkehrer, Detailberatung durch Energieberaternetz

Über 1000 der 1400 Bezirkskaminkehrermeister Bayerns haben inzwischen eine Prüfung zum Energieberater (Handwerkskammer) erfolgreich abgelegt und rechnen den interessierten Hausbesitzern vor, welches die wichtigsten Maßnahmen zur Energieeinsparung sind. Dass die Kaminkehrer zu den Hausbesitzern kommen und diese vor Ort systematisch informieren, sieht der Bund Naturschutz als wichtigsten Vorteil dieser Anstoßberatung. Nirgends ist Kundennähe so gefragt wie bei der Gebäudesanierung.

"nergiespar-Check Bayern

Für Ein- und Zweifamilien- sowie kleinere Mehrfamilienhäuser, die älter als 20 Jahre sind, wird in den nächsten zwei Jahren der Energiespar-Check durch den Bezirkskaminkehrermeister angeboten, der vom Bayerischen Wirtschaftsministerium der bis zum 03. Mai 2007 zur Hälfte bezuschusst wird.

Detaillierte Energieberatung für Komplettsanierung

Während der "nergiespar-Check eine Kurzberatung zur Erstinformation darstellt, können sich Interessierte bei Komplettmaßnahmen mit Förderung durch die kfw auch an das Netz der Energieberater in Mittelfranken wenden. Von dessen Mitgliedern werden Detailstudien erstellt, die als Nachweis für die kfw-Förderung unerlässlich sind. Die Mehrinvestitionen in die Gebäudehülle führt zu einer nachhaltigen Reduzierung des Heizenergiebedarfes. In vielen Fällen können diese Mehrinvestitionen durch die Einsparungen im Öl- und Gasverbrauch finanziert werden. Die Wärmedämmung bezahlt sich also quasi von selbst. Für solche Investitionen stellt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW in Frankfurt/Main) Darlehen mit sehr niedrigem Zins (2,4 % p.a.) und - bei entsprechender Ausführung der Maßnahme - Teilschulderlass von 10% in Aussicht. "Wer eine Förderung der kfw in Anspruch nehmen will, benötigt oft eine Detailberatung. Diese Beratung mit einem Eigenanteil von ca. 350" ist bei Investitionen von mehreren 10.000 Euro sicher gut angelegt" So Erich Maurer vom Energie-Technologischen Zentrum..

Hausbesitzer wichtige Akteure im Kampf gegen den Klimawandel

Der Heizenergiebedarf bayerischer Häuser trägt zu mehr als einem Drittel zum CO2-Ausstoß Bayerns bei. Nach Ansicht des Bund Naturschutz ist hier der größte Hebel zur Reduzierung des Klimaproblems anzusetzen. Die Architekten sind heute in der Lage, Häuser zu errichten mit nur noch wenigen Prozent des Energieverbrauchs, den ein gleichgroßes Haus herkömmlicher Bauart schluckte. Und auch im Baubestand nimmt die Zahl der Häuser zu, die zwei Drittel oder mehr ihres bisherigen Heizaufwandes eingespart haben. Das etz betreut derzeit ein Forschungsprojekt, in dem wirtschaftliche Potenziale einer Sanierung mit 90 % Energieeinsparung bei großen Mehrfamilienhäusern dargestellt werden.

Der Bund Naturschutz fordert daher alle Handelnden (Hausbesitzer, Wohnungsbaugesellschaften, kommunale und staatliche Liegenschaftsverwalter, Maler und Verputzer, Glaser und Heizungsmonteure) auf, dieses riesige Einsparpotential zum Wohle unseres Klimas und zur Schaffung heimischer Arbeitsplätze auszuschöpfen.

Für Rückfragen:
Richard Mergner, BN-Landesbeauftragter, Tel. 0911-81878-25
Heinz Nether, stellvertretender Obermeister des Schornsteinfegerinnung Mfr., Tel. 0911-544070
Erich Maurer, Geschäftsführer des Energie-Technologischen Zentrums Nbg. Tel. 0911-994396-0