Energie sparen - Geld sparen - Klima schützen
Vielen Haus- und Wohnungsbesitzern in Unterfranken ist nicht bekannt, welche großen Chancen für eine Wertsteigerung ihrer Liegenschaft bei gleichzeitiger Entlastung bei den Energiekosten durch einen Energiesparcheck und eine energetische Sanierung bestehen.
Der Bund Naturschutz empfiehlt das qualifizierte Beratungsangebot von als Energieberatern ausgebildeten Ingenieuren, Architekten und auch Kaminkehrern, um Heiz- und Klimatisierungskosten erfolgreich zu reduzieren. "Wir erwarten uns von der Kooperation mit den Energieberatern der verschiedenen Berufsgruppen und Energieagenturen einen großen Schub für den Klimaschutz und die Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe", so Richard Mergner, Landesbeauftragter des Bundes Naturschutz.
Die Aktion richtet sich in erster Linie an Besitzer von Gebäuden aus den 60iger bis 80iger Jahren, denn sie verbrauchen überdurchschnittlich viel Heizenergie und stehen derzeit oder in naher Zukunft zur Fassadenrenovierung und Fenstererneuerung an.
Seit diese Gebäude errichtet wurden haben sich die Erdöl- und Gaspreise fast verzwanzigfacht. Schon ein relativ kostengünstiger Energiesparcheck gibt dem Hausbesitzer einen Hinweis welches Energiesparpotential in seinem Haus steckt. "Durch konsequente Wärmedämmmaßnahmen lassen sich in den meisten Fällen mindestens 50-60% der Heizkosten einsparen, auch der Wohnkomfort und der Wiederverkaufswert steigen dadurch enorm" rät Reinhold Noe vom Verein Energieberater Unterfranken e.V.. Die bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) finanziert solche Maßnahmen durch zinsgünstige Darlehen.
"Im Zuge einer Fassadenrenovierung sollte auf keinen Fall verpasst werden, eine Wärmedämmung anzubringen, da sonst für Jahrzehnte die Chancen auf eine Heizkosteneinsparung vertan sind und der Hausbesitzer den steigenden Energiepreisen ausgeliefert ist", so Erich Richter, Obermeister der Schornsteinfegerinnung Unterfranken. Eine derart effektive Sanierung wird in vielen Fällen durch die Kostenreduktion finanziert.
Mit einer wärmetechnischen Sanierung wappnet man sich nicht nur gegen weiter steigende Energiepreise, sondern es verbessert sich vor allem das Wohnklima und man ist vor Kälte im Winter genauso geschützt, wie vor Hitze im Sommer. Durch vermehrte Bauaufträge in diesem Bereich werden obendrein besonders im heimischen Baugewerbe und beim Heizungs- und Sanitärgewerbe Arbeitsplätze gesichert.
Anstoßberatung durch Kaminkehrer, Detailberatung durch Energieberaternetz
Viele Kaminkehrermeister Bayerns können den interessierten Hausbesitzern die Notwendigkeit der energetischen Sanierung durch einen ersten Energiesparheck aufzeigen. Dass die Kaminkehrer zu den Hausbesitzern kommen und diese informieren, sieht der Bund Naturschutz als Vorteil dieser Anstoßberatung. Nirgends ist Kundennähe so gefragt wie bei der Gebäudesanierung. In den nächsten zwei Jahren wird der Energiespar-Check für Häuser die älter als 20 Jahre sind durch den Bezirkskaminkehrermeister angeboten. Er wird bis zum 03. Mai 2007 bezuschusst.
Detaillierte Energieberatung vor Investition nötig
Während der Energiespar-Check eine Kurzberatung zur Erstinformation darstellt, bieten ausgebildete Energieberater und in diesem Bereich versierte Architekten und Ingenieure eine detaillierte Berechnung der Einsparpotentiale an, wobei verschiedene Sanierungsvarianten verglichen und auch Tipps für die Ausführung gegeben werden. Auch diese Beratung wird für Wohngebäude, die vor 1984 errichtet wurden, im Rahmen des "Vor-Ort-Programms der Bundesamtes für Wirtschaft und Außenkontrolle" (BAFA) gefördert. Wegen der großen Nachfrage wird das Programm allerdings im Moment überarbeitet. Anträge können voraussichtlich Anfang Oktober wieder gestellt werden. Die detaillierte Berechnung ist Voraussetzung für einige Kreditprogramme der KfW. Dies gilt insbesondere für das Programm mit Teilschuldenerlass, in dem nicht nur die Einhaltung eines Verbrauchskennwerts nachgewiesen werden, sondern auch die korrekte Ausführung vom Ingenieur bestätigt werden muss.
Hausbesitzer wichtige Akteure im Kampf gegen den Klimawandel
Der Heizenergiebedarf bayerischer Häuser trägt zu mehr als einem Drittel zum CO2-Ausstoß Bayerns bei. Nach Ansicht des Bund Naturschutz ist dies der größte Hebel zur Reduzierung des Klimaproblems. Die Architekten sind heute in der Lage, Häuser zu errichten mit nur noch wenigen Prozent des Energieverbrauchs, den ein gleichgroßes Haus herkömmlicher Bauart schluckte. Und auch im Baubestand nimmt die Zahl der Häuser zu, die zwei Drittel oder mehr ihres bisherigen Heizaufwandes eingespart haben. "Hier ist eine kompetente Beratung besonders wichtig", so Noe.
Der Bund Naturschutz, der Verein Energieberater Unterfranken und die Kaminkehrer fordern daher alle Handelnden (Hausbesitzer, Wohnungsbaugesellschaften, kommunale und staatliche Liegenschaftsverwalter, Maler und Verputzer, Glaser und Heizungsmonteure) auf, dieses riesige Einsparpotential zum Wohle unseres Klimas und zur Schaffung heimischer Arbeitsplätze auszuschöpfen.
Ansprechpartner für die Energieberatung finden Sie beim Energie-Service-Telefon des Bund Naturschutz, Montag bis Mittwoch 15.00 bis 19.00 Uhr, Tel. 0951-5090614 sowie der Hotline der Energieagentur Oberfranken 0180-5363180
Weitere Informationen:
www.bund-naturschutz.de/fakten/energie
www.energieberater-ev.de
www.innenministerium.bayern.de/bauen/themen/gebae
ude-energie/
Für Rückfragen:
Richard Mergner, BN-Landesbeauftragter, Tel. 0911-81878-25, 0171-6394370
Reinhold Noe, Vorsitzender des Vereins Energieberater Unterfranken e.V. Tel. 09364-811000
Ernst Richter, Obermeister des Schornsteinfegerinnung Unterfranken., Tel. 09771-1689