Energie sparen - Geld sparen - Klima schützen
Vielen Hausbesitzern in Bayern ist nicht bekannt, welche Chancen für eine Wertsteigerung ihrer Liegenschaft, sowohl in technischer wie in finanzieller Hinsicht heutzutage bestehen.
In einer landesweiten Infoaktion, einem der ersten greifbaren Ergebnisse des Klimabündnis zwischen Bayerischer Staatsregierung und Bund Naturschutz, werden demnächst 400.000 Haushalte durch Bayerns Kaminkehrer darüber informiert wie die Heizkosten erfolgreich zu reduzieren sind. "Der Bund Naturschutz erwartet sich von dieser Kooperation mit Handwerk, Energieagenturen sowie den Bayerischen Staatsministerien für Wirtschaft und Umwelt einen großen Schub für den Klimaschutz", so Prof. Dr. Hubert Weiger, der Landesvorsitzende des Bundes Naturschutz. Die Beibehaltung der hoheitlichen Aufgabe der Heizungsüberwachung in einem modifizierten Schornsteinfegersystem mit festen Kehrbezirken sei dafür eine wichtige Grundlage.
Die Aktion richtet sich in erster Linie an Gebäude aus den 60iger und 70iger Jahren, denn sie verbrauchen überdurchschnittlich viel Heizenergie und stehen derzeit oder in naher Zukunft zur Fassadenrenovierung und Fensterer-neuerung an.
Seit diese Gebäude errichtet wurden haben sich die Erdöl- und Gaspreise mehr als verzehnfacht. Daher ist die Fassadenrenovierung genau der richtige Zeitpunkt, um eine anspruchsvolle Wärmedämmung anzubringen. Zwei Drittel der bisherigen Heizenergie einzusparen ist angesichts der hohen Energiekosten und zinsgünstigen Darlehen durch die bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) kein Problem. Eine derart effektive Sanierung kommt den Hausbesitzer nicht teurer zu stehen als die normale Fassadenrenovierung.
Eine Wärmesanierung im Zuge der Fassadenrenovierung sollte auf keinen Fall verpasst werden, sonst sind für Jahrzehnte die Chancen vertan und der Hausbesitzer ist den steigenden Energiepreisen ausgeliefert.
Sie wappnen sich damit nicht nur gegen weiter steigende Energiepreise, sondern verbessern vor allem das Wohnklima und sind vor Lärm genauso
geschützt wie vor Hitze im Sommer. Weiterhin werden durch vermehrte Bauaufträge besonders im heimischen Baugewerbe und beim Heizungs- und Sanitärgewerbe Arbeitsplätze gesichert.
Anstoßberatung durch Kaminkehrer
Über 1000 der 1400 Bezirkskaminkehrermeister Bayerns haben inzwischen eine Prüfung zum Energieberater (Handwerkskammer) erfolgreich abgelegt und rechnen den interessierten Hausbesitzern vor, welches die wichtigsten Maßnahmen zur Energieeinsparung sind.
Dass die Kaminkehrer - im Gegensatz zu den Umweltverbänden, den Energieagenturen und den Energieberatern - zu den Hausbesitzern kommen und diese vor Ort systematisch informieren, sieht der Bund Naturschutz als wichtigsten Vorteil dieser Anstoßberatung. Nirgends ist Kundennähe so gefragt wie bei der Gebäudesanierung.
"nergiespar-Check Bayern
Für Ein- und Zweifamilien- sowie kleinere Mehrfamilienhäuser, die älter als 20 Jahre sind, wird in den nächsten zwei Jahren der Energiespar-Check durch den Bezirkskaminkehrermeister angeboten, der vom Bayerischen Wirtschaftsministerium zur Hälfte bezuschusst wird.
Der Kaminkehrermeister nimmt die individuellen Daten des Hauses (Größe, Fensterfläche, Zustand von Dach und Keller, Heizung) auf und berechnet den Heizbedarf, so dass jeder Hausbesitzer einschätzen kann, an welcher Stelle auf der Verbrauchsskala sein Anwesen steht.
Sanierungkosten bei der Ölrechnung abziehen
Die Mehrkosten für eine nachhaltige Reduzierung des Heizenergiebedarfes sind nicht höher als die Einsparungen, die mit der beabsichtigten Öl- oder Gaseinsparung erzielt werden. Die Wärmedämmung bezahlt sich also quasi von selbst.
Für solche Investitionen stellt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW in Frankfurt/Main) Darlehen mit sehr niedrigem Zins (unter 2% p.a.) und - bei entsprechender Ausführung der Maßnahme - Teilschuldenerlass bereit.
Hausbesitzer wichtige Akteure im Kampf gegen den Klimawandel
Der Heizenergiebedarf bayerischer Häuser trägt zu mehr als einem Drittel zum CO2-Ausstoß Bayerns bei. Nach Ansicht des Bund Naturschutz ist hier der größte Hebel zur Reduzierung des Klimaproblems anzusetzen. Die Architekten sind heute in der Lage, Häuser zu errichten mit nur noch wenigen Prozent des Energieverbrauchs, den ein gleichgroßes Haus herkömmlicher Bauart schluckte. Und auch im Baubestand nimmt die Zahl der Häuser zu, die zwei Drittel oder mehr ihres bisherigen Heizaufwandes eingespart haben.
Der Bund Naturschutz fordert daher alle Handelnden (Hausbesitzer, Wohnungsbauge-sellschaften, kommunale und staatliche Liegenschaftsverwalter, Maler und Verputzer, Glaser und Heizungsmonteure) auf, dieses riesige Einsparpotential zum Wohle unseres Klimas und zur Schaffung heimischer Arbeitsplätze auszuschöpfen.
Für Rückfragen
Richard Mergner, Landesbeauftragter
Tel. 0911-81878-25, Fax 0911-869568, E-Mail: richard.mergner@bund-naturschutz.de
Dr. Ludwig Trautmann-Popp, Energiereferent
Tel. 0951/5 19 06-09 Fax 0951/5 19 06 10 E-Mail: energie@bund-naturschutz.de