Erweiterung Freiflächen Photovoltaik Anlage Schornhof: BUND Naturschutz lehnt Erweiterung der Anlage Schornhof ab und fordert erneut ein Moratorium und eine aktive Anhebung des Grundwassers
„Hier wurde es leider wieder verpasst, die aktive Anhebung des Grundwasserspiegels als Auflage der Planung zu machen“, so Günter Krell, BN-Kreisvorsitzender Neuburg-Schrobenhausen. Der Ausbau der Photovoltaik auf Moorflächen macht ein Gesamtkonzept erforderlich das die Renaturierung auf Moorböden (Anhebung des Grundwasserstandes) verbindlich regelt, Ziele des Artenschutzes umsetzt und gleichzeitig dem Erhalt der Donaumoos-Kulturlandschaft gerecht wird.
In dem raumgeordneten Entwicklungskonzept Donaumoos 2000-2030 können keine neuen raumgreifenden Projekte (wie Freiflächen PV-Anlagen) ohne einer grundlegenden Neubearbeitung dieser interkommunal erarbeiteten Entwicklungsplanung genehmigt werden. Bis zur Erstellung dieses übergeordneten Konzeptes fordert der BN ein Moratorium für die Genehmigung weiterer Anlagen.
Freiflächen-Photovoltaik ist nach verschiedenen Berechnungsszenarien nur auf maximal einem Prozent der Landesfläche nötig und das bei konsequenter Nutzung der Energieeinsparpotentiale. Hierzu braucht es eine gute überregionale Planung, die Ausschlussgebiete wie aktuelle und ehemalige Wiesenbrütergebiete, Schutzgebiete, gesetzlich geschützte Biotope und extensives Dauergrünland beachtet. „Das gilt in besonderem Maß für das Donaumoos, in dem ja die Erhaltung des Moorbodens zur Verbesserung des Klima- und Naturschutzes das zentrale Ziel ist. Daher ist es dringend notwendig, ein Gesamtkonzept für die Errichtung von PV-Freiflächenanlagen zu erstellen. Und das, bevor es zu weiteren Planungen oder Entscheidungen kommt“, so Günter Krell.
Das altbayerische Donaumoos mit einer Fläche von 17.000 Hektar leistet allein schon durch den Solarpark Schornhof mit einer Gesamtfläche von 144 Hektar bereits jetzt einen überdurchschnittlich hohen Beitrag für die Freiflächen-Photovoltaik in der Region. Die Chance für effektiven Moorschutz wurde dabei bisher nicht genutzt. Für den dringend nötigen Ausbau der erneuerbaren Energien bis 2040 auf 100 Prozent braucht es vor allem Photovoltaik an Gebäuden, die Abschaffung der 10-H-Regel für den Ausbau der Windkraft, die Förderung von Bürgerenergie und die Nutzung der erheblichen Energieeinsparpotentiale.
Auch sind auf Bundesebene Vorgaben geplant, dass nach EEG PV-Anlagen auf Moorstandorten nur förderfähig sind, wenn damit eine Renaturierung der degradierten Böden einhergeht. Dieses Kriterium sollte für alle Anlagen auch außerhalb der EEG-Förderung gelten.