Flächenverbrauch Oberaudorf: Bündnis fordert den Stopp des Gewerbegebiets Gschwendtnerfeld
„Der Flächenverbrauch in Bayern geht ungebremst weiter. Besonders gravierend ist es hier im engen Inntal. Dabei geht nicht nur Fläche verloren, sondern der Boden mit seinen wichtigen Funktionen wie Wasserrückhalt, CO2 Speicher und landwirtschaftliche Nutzung geht verloren”, äußert sich Martin Geilhufe, Landesbeauftragter beim BUND Naturschutz. „Die Fläche hier am Gschwendtnerfeld lag vor dessen Verkleinerung noch im Landschaftsschutzgebiet Inntal-Süd und hätte vor ein paar Jahren damit nicht bebaut werden dürfen. Als BN klagen wir gegen die Verkleinerung, um solche Flächen zu schützen“, ergänzt Martin Geilhufe.
„Wir sind der Meinung, dass das ganze Projekt von der Nahversorgung her in dieser Größe nicht notwendig ist, da wir noch einen recht schönen Ortskern mit vielen Geschäften haben incl. einem Nahkauf-Supermarkt, 2 Metzgereien, zwei Bäckereien, einem Gemüseladen und vielem mehr. Das alles wird aufs Spiel gesetzt“, äußert sich Sepp Steinmüller von der Bürgerinitiative „Für a lebendiges Audorf“. „Den Wert einer unbebauten Wiese zu sehen fällt vielen politischen Mandatsträgern schwer. Das wird sich in Zukunft ändern müssen um in Dörfern Bodenständigkeit um ein lebenswertes Umfeld zu bewahren“, ergänzt Sepp Steinmüller, der in Oberaudorf einen landwirtschaftlichen Betrieb führt.
Angrenzend an das Feld ist der Röthenbach, der die Dorfentwässerung von Oberaudorf darstellt. Ein Teil des Gschwendtnerfeldes ist Überschwemmungsgebiet. „Die massive Flächenversiegelung auf dem Feld dürfte die Hochwassergefahr für alle umliegenden Gebiete stark erhöhen“, erläutert Regina Götze, Gemeinderatsmitglied von Bündnis90/Die Grünen in Oberaudorf. „Dabei gäbe es auch alternative Standorte z.B. im bestehenden Gewerbegebiet direkt neben dem Gschwendtnerfeld oder auf bereits ausgewiesenen Gewerbeflächen an der Autobahn“, ergänzt Regina Götze.