Frühlingsgefühle bei Frosch, Kröte & Molch
Die ersten robusten Erdkröten verlassen gerade ihre Winterquartiere. Damit der Laichzug der Lurche nicht zum Leichenzug wird, helfen ehrenamtliche Amphibienschützer des Bund Naturschutz (BN) an rund 450 Straßenabschnitten den Tieren. An den jetzt aufgestellten Krötenzäunen werden in den nächsten Wochen die Tiere mit Falleimern eingesammelt und sicher über die Straße gebracht, damit sie ihr Laichgewässer erreichen.
In Bayern sind derzeit 1333 Amphibienwanderwege bekannt, die Straßen kreuzen. Nur etwa ein Drittel der Wanderwege sind mit Amphibientunneln und fest installierten Leitsystemen ausgestattet, an denen die Amphibien selbst die Straße gefahrlos unterqueren können. So bleibt vielerorts nur das mühsame Absammeln per Hand übrig, für das nun 6000 freiwillige Helfern des BN wieder im Rettungseinsatz sind. Der Einsatz lohnt sich: Jedes Jahr werden ca. 700.000 Frösche, Kröten und Molche vor dem Verkehrstod gerettet – es ist die größte Naturschutzaktion Bayerns.
Aktuell werden an rund 40 der wichtigsten Amphibienwanderstrecken Bayerns bei Staats- und Bundesstraßen Tunnelanlagen umgesetzt, die das aufwändige jährliche Zaunaufstellen endlich überflüssig machen sollen. Das Amphibienschutzprogramm der Obersten Baubehörde sieht hierfür für den Zeitraum von 2010-2015 11,4 Mio Euro vor. Dies ist für Hubert Weiger, BN-Vorsitzender „ein wichtiger und richtiger Schritt und auch ein Erfolg des Verbands und der ehrenamtlichen Helfer, die sich hierfür intensiv eingesetzt haben“.
Nicht alle Querungen können betreut werden, nicht alle Querungen sind bekannt. Der Bund Naturschutz bietet daher auch dieses Jahr wieder die Möglichkeit auf der BN-Internetseite www.amphibien.bund-naturschutz.de, Straßenabschnitte mit überfahrenen Amphibien zu melden. So werden dieses Jahr bereits mehrere Straßenabschnitte, die im letzten Jahr von aufmerksamen Bürgern gemeldet wurden, besser geschützt.