Genuss zu jeder Jahreszeit - Mehr Ökolebensmittel für die Gastronomie

Zahlreiche Vertreter aus Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung informierten sich auf dem ersten Chiemgauer Bio-Infomarkt am 28.11.02 über den Einsatz ökologischer Lebensmittel. Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), Bund Naturschutz (BN) und der Verein Regionen Aktiv hatten zu dieser Veranstaltung eingeladen. Mit eindrucksvollen Präsentationen zeigten 17 regionale Aussteller wie reichhaltig und vielfältig die Produktpalette ökologischer Lebensmittel ist und dass der Ökolandbau längst kein Nischendasein mehr führt. Vielmehr wird höchste Qualität professionell und kundenorientiert vermarktet. Das wurde besonders im Rahmen der Fachvorträge und der Podiumsdiskussion mit Praktikern aus dem Großküchenbereich deutlich.


Bioessen im Hotel, Restaurant oder im Betriebsrestaurant"

Die Außer-Haus-Verpflegung hat in den vergangenen Jahrzehnten erheblich an Bedeutung gewonnen. Etwa 30 Prozent der Lebensmittel nehmen die Deutschen mittlerweile außer Haus, d.h. am Arbeitsplatz, im Restaurant oder in Kliniken zu sich. Während Öko-Lebensmittel im Lebensmittel Einzelhandel mittlerweile nicht mehr wegzudenken sind und innerhalb der krisengeschüttelten Branche zweistellige Wachstumszahlen aufweisen, halten Ökolebensmittel in der Außer-Haus-Verpflegung erst langsam Einzug.
Dies liegt vor allem auch an einem Informationsdefizit. Mit dem ersten Chiemgauer Bio-Infomarkt für Großverbraucher möchten die Veranstalter deshalb dazu beitragen, offene Fragen aus dem Bereich der Gastronomie kompetent und praxisnah zu beantworten: Welche Besonderheiten haben Bioprodukte bei der Verarbeitung" Woher kann man Ökolebensmittel beziehen" Wie hoch ist der Bio Aufschlag"
Mit Öko auf der Speisekarte können sich Großverbraucher profilieren und einen Wettbewerbsvorteil für die heimische Gastronomie aufbauen .

Insgesamt 17 Aussteller, Bio-Erzeuger, regionale Großhändler und Verarbeiter präsentierten ihre Biolebensmittel in speziell für Großküchen geeigneter Form. Die Produktpalette umfasst ein breites Sortiment von Bio Bier über Wurstwaren, Milchprodukte, bis zu Bio Convenience Produkten, wie z.B. Bio-Burger oder Frühlingsrollen, die in der Außer-Haus-Verpflegung verstärkt zum Einsatz kommen.


Einstieg in kleinen Schritten

In Fachvorträgen von Experten und einer Podiumsdiskussion von erfahrenen Praktikern erhielten die Besucher wichtige Informationen, wie man den Einstieg erfolgreich gestalten kann. So sollte bei Großküchen der Einstieg in die Ökoküche immer in kleinen Schritten erfolgen, indem einzelne Produkte ausgetauscht werden. Der Preisaufschlag wäre sonst zu hoch und würde nicht akzeptiert werden. "Bis zu 20 Prozent Aufschlag für ein komplettes Bio- Menü werden im Regelfall problemlos akzeptiert", so Elisabeth Peters von der Projektstelle ökologischer Landbau des Bundes Naturschutz in München.


Regionalität

Ein wesentliches Anliegen, das die Veranstalter mit dem Infomarkt verfolgen, ist die Nachfrage nach regionalen Bioprodukten zu steigern. Regionale Erzeuger und Händler von Bioprodukten könnten sich hier ein neues Marktsegment und damit ein wirtschaftliches Standbein sichern. Deshalb wurde am Vormittag speziell für Bio Landwirte ein Seminar angeboten, bei dem die wichtigsten Tipps bei der Vermarktung an Großküchen vermittelt wurden.


Verein Regionen Aktiv Chiemgau-Inn-Salzach

Die Veranstaltung wurde finanziert im Rahmen des Wettbewerbs Regionen Aktiv des Bundesministeriums für Verbraucherschutz und Landwirtschaft, den der Verein Regionen Aktiv Chiemgau-Inn-Salzach zusammen mit 18 weiteren Regionen gewonnen hat. Ziel des Vorhabens ist, in diesen Modellregionen neue innovative Ansätze für ein nachhaltiges und regionales Wirtschaften umzusetzen


Beratung des Bund Naturschutz für Großküchen

Verantwortlich für die Durchführung des Bio-Infomarktes sind zwei Institutionen: der Ökologische Großküchen Service in Frankfurt, der schon seit mehr als 10 Jahren erfolgreich in diesem Bereich tätig ist, sowie die Projektstelle ökologischer Landbau des Bund Naturschutz, die seit 1998 erfolgreich Münchner Großküchen beim Einstieg in die Ökoküche. Bereits 45 Betriebe (Wirtschaftsunternehmen, Krankenhäuser, Verwaltungsbetriebe) nahmen bisher die Unterstützung der Projektstelle ökologischer Landbau in Anspruch. Der Service umfaßt sowohl eine Einstiegsberatung, die Vermittlung zu Lieferanten sowie die Durchführung von Aktionswochen.


Für Rückfragen:
Elisabeth Peters, BN-Projektstelle Ökolandbau,
Tel. 0 89 - 5 15 67 60, Fax 0 89 - 51 56 76 77

Marion Ruppaner, BN-Landwirtschaftsreferentin,
Tel. 09 11 - 8 18 78 20, Fax 09 11 - 86 95 68