Giftstoffe verseuchen Bachsystem auf 75 km Länge – Sanierung muss schnellstmöglich erfolgen
Die in der Oberflächengewässerverordnung (OGwV) festgelegte Umweltqualitätsnorm (UQN) für PFOS (Untergruppe von PFC) von 0,65 ng/l als Jahresdurchschnittswert (JD-UQN) wird an allen Probeentnahmestellen im Verlorenen Bach und der Friedberger Ach im Landkreis Donau-Ries deutlich überschritten. Hauptquelle ist der ehemalige Fliegerhorst Penzing. Dort wurden bereits umfangreiche Detailuntersuchungsgutachten erstellt. Zurzeit werden aufgrund der Ergebnisse Sanierungsvarianten geprüft. Doch nach Aussagen des Landratsamts Landsberg ist nicht absehbar, wann das Ziel der Wiederherstellung des guten Zustands von Grund- und Oberflächengewässern erreicht werden kann.
Am Feuerlöschübungsbecken, das als Hotspot der Verunreinigung auszumachen ist, wurden Sicherungsmaßnahmen etabliert. Diese beinhalten die Reinigung und Entfernung des PFC aus dem Wassers, aber auch die Verhinderung, dass kontaminiertes Wasser in den Boden und somit ins Grundwasser eindringen kann. Für weitere Maßnahmen, wie die Fassung von kontaminiertem Grundwasser, werden vermutlich noch einige Jahre nötig sein, bis Erfolge sichtbar werden.
Das Wasserwirtschaftsamt (WWA) Weilheim stellte jedoch an einer Grundwasserentnahmestelle bei Prittriching nach der Landkreisgrenze keine erhöhten Werte fest. So dass sich die erhöhten Messewerte nicht alleine auf den PFC-Schadensfall am Fliegerhorst Penzing zurückführen lassen. Um ein genaueres Bild zu erhalten, plant das WWA WM noch weitere Grundwasseruntersuchungen.
Die gesamte Problematik der Boden- und Gewässerbelastungen im und um den ehemaligen Fliegerhorst ist auch deshalb aktuell sehr bedeutsam, da derzeit die Gemeinde Penzing, die Stadt Landsberg und der Landkreis Landsberg Planungen für eine Nachnutzung des Geländes vorantreiben.
Für Rückfragen:
Annemarie Räder
BN-Regionalreferentin Oberbayern
Tel. 089/54830114
E-Mail: annemarie.raeder@bund-naturschutz.de
Thomas Frey
BN-Regionalreferent Schwaben
Tel. 089/548298-64
thomas.frey@bund-naturschutz.de