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Kein Wasserkraftwerk im Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen

Regierung von Schwaben lehnt Vorhaben ab

24.09.2009

Im Naturschutzgebiet „Allgäuer Hochalpen“ planen zwei private Investoren ein Wasserkraftwerk an der bisher nahezu unberührten Stillachklamm. Naturschutzverbände protestierten energisch gegen das Vorhaben. Auch der Marktgemeinderat Oberstdorf lehnte das Vorhaben ab. Für eine Verwirklichung des Projektes wäre eine Ausnahmegenehmigung der Regierung von Schwaben notwendig gewesen.
Die Bezirksregierung hat dem Vorhaben nun das naturschutzrechtliche Einvernehmen versagt. Damit hat das Landratsamt Oberallgäu keine Möglichkeit, eine Genehmigung für das Vorhaben auszusprechen. Thomas Frey, BN-Regionalreferent für Schwaben lobt die Entscheidung der Regierung von Schwaben: „Die Regierung hat als unabhängige und neutrale Instanz einen Angriff auf das Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen abgewehrt. Diese Entscheidung muss nun auch respektiert werden. Eine Genehmigung wäre ein Präzedenzfall für zahlreiche neue Kraftwerksprojekte in Naturschutzgebieten gewesen.“
Die Investoren lassen allerdings nicht locker. In einem neuerlichen Ansuchen mit geringfügig veränderter Tektur wurde das Kraftwerk erneut beantragt. Der Bauausschuss des Oberstdorfer Marktgemeinderates hat in seiner Sitzung am 13.8 09 das Projekt erneut mit deutlicher Mehrheit abgelehnt.
Aus naturschutzfachlicher Sicht ändert die neue Tektur nichts an der Bewertung des Eingriffs. Die Wasserentnahme und damit die starke Beeinträchtigung der Gewässerökologie bleiben wie im ursprünglichen Antrag bestehen.
Der Bund Naturschutz wägt bei Wasserkraftwerken genau zwischen den Vorteilen einer erneuerbaren Energiequelle und dem Schaden durch den Eingriff in den Naturhaushalt ab. Bei dem Wasserkraftwerk an der Stillach ist die Entscheidung klar. Da die wenigen verbliebenen naturnahen Wildflussstrecken alpenweit zu den gefährdesten Lebensräumen überhaupt zählen, ist hier dem Gewässerschutz eindeutig der Vorrang vor einer klimaverträglichen Wasserkraftnutzung zu geben.
Eine ausführlichere fachliche Begründung für die Ablehnung der Kraftwerkspläne durch den BN finden Sie in unserer Pressemitteilung vom 12.3.09
www.bund-naturschutz.de/presse/pressemitteilungen/detail/artikel/1314/pm/8a6b6e3b20.html
oder in unserer Stellungnahme an die Regierung von Schwaben, die wir Ihnen gerne zukommen lassen.

Für Rückfragen:
Thomas Frey                             
BN-Regionalreferent für Schwaben    
Tel: 089-548298-64
Mobil: 0160-95501313    
thomas.frey@bund-naturschutz.de