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Klimaaktionstag am 8.12.07 - Bund Naturschutz ruft zur fantasievollen Teilnahme auf

Klimaschutz konkret und Stopp neuen Klimasünden in Bayern

07.12.2007

Der Bund Naturschutz ruft alle Bürgerinnen und Bürger Bayerns zur Teilnahme am Klimaaktionstag, dem Samstag, 8. Dezember 2007 auf. In Berlin findet um 14 Uhr vor dem Brandenburger Tor eine zentrale Kundgebung statt, ebenso vor dem Braunkohlekraftwerk Neurath bei Düsseldorf. In Attaching, Landkreis Freising findet unter dem Motto „Ja zur Heimat, ja zum Schutz für unser Klima, Nein zur 3. Startbahn“ um 16.Uhr eine große Lichterdemonstration zum Flughafenzaun statt. Von 20.00 Uhr bis 20.05 Uhr werden für fünf Minuten im ganzen Land viele Lichter ausgeschaltet werden: Als Signal für konkreten Klimaschutz und eine Energiewendepolitik zum Durchbruch für die erneuerbaren Energien  und wirksame Energiespargesetze. Gleichzeitig sollen die fünf Minuten genutzt werden, um Energie verschwendende Glühbirnen durch Stromspar- oder LED-Lampen zu ersetzten und von Atom- und Kohlestromkonzernen zu Ökostromanbietern zu wechseln.

 

Der Aktionstag wird damit zu einer eindringlichen Mahnung, die national und international zu mehr Klimaschutz aufruft.

 

Gerade in Bayern gibt es viele politisch forcierte „Klimakillerprojekte“, die nicht mehr in die Zeit der Klimaschutzbemühungen passen. „Bringen Sie Klimaschutz von der Sonntagsrede in die Tagespolitik“, appelliert daher eindringlich der BN-Landesvorsitzende Prof. Dr. Hubert Weiger an den bayerischen Ministerpräsidenten Günther Beckstein.

 

Nr.1: Die geplante 3. Start- und Landebahn am Flughafen München.

 

Der Flugverkehr trägt bereits heute massiv (bis zu 9%) zur Klimaerwärmung bei. Durch hohe Subventionen, Steuervorteile und fehlende Einbeziehung in den Emissionshandel wächst der Flugverkehr derzeit stark. Daher müssen auch dem Wachstum am Flughafen München Grenzen gesetzt werden, eine geplante 3. Bahn ist unnötig und klimaschädlich, weil sie den Flugverkehr erhöhen würde. Der BN lehnt die 3. Bahn strikt ab und wird am Weltklimatag zusammen mit dem Aktionsbündnis "aufgeMUCkt" zu einer Demonstration direkt am Flughafenzaun des Flughafens München gegen den klima-rücksichtslosen Größenwahn aufgerufen. Noch bis 18.12. können im laufenden Planfeststellungsverfahren Einwendungen erhoben werden.

 

Nr. 2 Der Transrapid:
Die extrem Energie fressende Transrapid-Technologie passt nicht in die Zeit: Zur Erfüllung der Klimaschutzziele muss der Energieverbrauch auch im Verkehrssektor drastisch zurückgehen und nicht steigen wie beim Transrapid. Der Stromverbrauch wäre dreimal so hoch wie der einer Express-S-Bahn.

Die bayerische Staatsregierung will den Klimakiller Transrapid mit 490 Mio. Euro unterstützen, stellt jedoch für die energetische Sanierung der staatlichen Gebäude von 2008 bis 2011 nur kümmerliche 150 Mio. Euro zur Verfügung. Die Subventionsmillionen für den Transrapid würden dem Ausbau des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs in ganz Bayern fehlen.

Der Bund Naturschutz ruft daher auf, die Unterschriftslisten zum Volksbegehren „Für Bayern – Nein zum Transrapid“ zu unterzeichnen.

 

Nr. 3:   Neue Gaskraftwerke bei Ingolstadt ohne Kraftwärme-Kopplung

Die beiden in Bau und Planung befindlichen Gaskraftwerke in Irsching werden große Mengen ungenutzter Abwärme (rd. 930 MW) in die Donau entlassen, womit rd. 1 Mio. Wohnungen im Jahr geheizt werden könnten, also ganz München. Bereits jetzt stehen die deutschen Stromkonzerne einsam an der Spitze aller CO2-Emittenten: Die Kraftwerke emittieren mehr Kohlendioxid als Verkehr und Industrie zusammen, sie verschleudern mehr Energie als für alle deutschen Haushalte, Geschäfte, Fabriken zum Heizen gebraucht wird. Die Kraftwerke in Irsching bei Ingolstadt sind damit Symbol einer Klimaschädlichen Verschwendungswirtschaft.

 

Nr. 4: Das neue bayerische Klimaschutzprogramm

Das neue bayerische Klimaschutzprogramm bleibt mit den meisten seiner Zielvorgaben im Nebulösen und nennt nur ein konkretes Ziel: Der CO2-Ausstoß Bayerns soll bis 2010 auf 80 Mio. Tonnen zurückgehen, was gegenüber 1990 (85,8 Mio. t) nicht mal 7 % ausmacht. Damit schert Bayern aus allen Bemühungen europäischer Staaten zum Klimaschutz aus. Der BN verlangt hier massive Nachbesserungen.

 

Nr. 5: Sanierung staatlicher Gebäude

Die Bayerische Staatsregierung beginnt erst 2008 mit der energetischen Sanierung ihrer 6000 staatseigenen Liegenschaften und das auch noch mit dem kümmerlichen Budget von 37,5 Mio. Euro pro Jahr.

Damit steht sie hinter den Bürgern Bayerns zurück, die allein im Jahr 2006 rund. 2 Mrd. Euro zum Wärmeschutz in ihre Gebäude investiert haben, was ebenfalls noch längst nicht ausreicht, um die Zielvorgaben der Bundesregierung zur CO2-reduzierung zu erreichen.

 

Nr. 6: Straßen-, Autobahn- und Bebauungspläne

Auch die neue bayerische Staatsregierung hält an der Natur und Klima zerstörenden Planung von Autobahnen, der Ausweisung neuer Gewerbegebiete, die nur mit dem Auto erreichbar sind und dem Bau weiterer Straßen fest. Der öffentliche Verkehr hat dagegen das Nachsehen. Das wird die Klimaschutzerfolge auf anderen Gebieten wie z. B. Gebäudesanierung, Ausbau Erneuerbarer Energien zunichte machen.

 

Nr. 7: Die Olympia-Bewerbung der Stadt München
Ausgerechnet heute am Weltklimatag soll entschieden werden, ob die Landeshauptstadt München als deutscher Kandidat für die Winterolympiade 2018 ins Rennen geht. Die Schneewettbewerbe sollen in Garmisch-Partenkirchen stattfinden. Eine Winterolympiade 2018 ist angesichts der Klimaerwärmung und angesichts der Höhenlagen von 700-1650 m Höhe ohne gewaltigen Energieaufwand und Landschaftsverbrauch nicht machbar. Es gibt dort bereits jetzt große Probleme, ohne technische Hilfsmittel für Schneesicherheit zu sorgen. Gerade der Alpenraum wird sich besonders erwärmen, der technische Aufwand und damit Energieverbrauch für "schneesichere" Winterspiele im Jahr 2018 wären enorm. Der BN hat daher einen kritischen Brief zur Bewerbung Münchens an den Oberbürgermeister geschrieben und schwerwiegende Bedenken geäußert, dass diese Spiele nach derzeitigem Sachstand weder nachhaltig, noch ökologisch, noch klimaverträglich sein können.

Für Rückfragen:

Richard Mergner

BN-Landesbeauftragter Tel. 0171-6394370