Klimasofortmaßnahmen starten! Die CSU tagt, wo der Flächenfraß das Klima killt.
Nachdem vergangene Woche der CSU Landesvorstand das Klimakonzept verabschiedet hat, kommt die CSU Landtagsfraktion auf Kloster Banz zur Klausur zusammen. Der BUND Naturschutz übergab in Kloster Banz dem CSU Fraktionschef Thomas Kreuzer die BN-Forderungen zur Bekämpfung der Klimakrise.
Richard Mergner, Landesvorsitzender des BUND Naturschutz fordert: "Die CSU muss ihrer Verantwortung gerecht werden. Das Credo "Anreize statt Verbote" hat dazu geführt, dass wir die Klimaziele 2020 verfehlen. Die Auswirkungen der Klimakrise sind auch in Bayern unübersehbar, doch das von der CSU vorgelegte Klimaschutzkonzept wirkt wie aus der Zeit gefallen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen spiegeln die unzureichende Klimaschutzpolitik der 1990´er Jahre wieder. Das Konzept ist somit in weiten Teilen unkonkret, unambitioniert und würde die Erreichung der Pariser Klimaschutzziele krachend verfehlen. Wir fordern ein Klimaschutzgesetz, das ein Restbudget an CO2 festlegt, das noch verbraucht werden darf und das in allen Sektoren konkrete Maßnahmen zur Einhaltung dieses Budgets vorschreibt. Bayern benötigt den naturverträglichen Ausbau der Windenergie bis 2030 um den Faktor drei. Die installierte Leistung der Fotovoltaik muss bis 2030 um den Faktor vier gesteigert werden."
Bei ihrer Klausurtagung in Kloster Banz kam gestern die Bayerische Wirtschaft zu Wort, die Umweltverbände oder die jungen Menschen von Fridays for Future werden jedoch nicht angehört. "Wir als globale Bewegung setzten uns schon fast seit einem Jahr für eine klimaschutz-gerechte Politik ein, ohne nennenswerten Erfolg. Mit den Groß-demonstrationen am 20.09. erhoffen wir uns nochmals gezielte Aufmerksamkeit auf unsere Forderungen in Bayern, so wie weltweit. Unser Handlungsspielraum für revidierende Maßnahmen wird immer kleiner. Es ist fünf nach zwölf, auch in Bayern!" so Helena Lakemann, Fridays For Future Coburg.
"Die CSU kommt nach Bad Staffelstein und redet vom Klimaschutz. Aber um das Klima zu schützen, müssen auch Flächen geschützt werden - Böden, Wiesen und Bäume sind wertvolle CO2-Speicher. Der Flächenverbrauch im Landkreis Lichtenfels, Bayerns kleinstem Landkreis, betrug in den letzten 10 Jahren 200 bis 2300 m² täglich.", so Anton Reinhardt, Vorsitzender der Kreisgruppe Lichtenfels des BUND Naturschutz. Er mahnte: "Am nahegelegenen nordöstlichen Ortsrand von Grundfeld, am Fuße des Vierzehnheiligener Berges, möchte zum Beispiel ein Logistikunternehmen zwei riesige Lagerhallen und ein Bürogebäude auf einer Fläche von ca. 5 ha errichten, sowie eine eigene Zufahrtsstraße bauen. Wir wollen nicht, dass der Begriff "Gottesgarten", die Tourismus- und Gesundheitsregion am Obermain, spöttisch in "Gewerbehallengarten" umbenannt wird", so Anton Reinhardt, Vorsitzender der Kreisgruppe Lichtenfels des BUND Naturschutz.
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Martin Geilhufe, Landesbeauftragter
0172/7954607