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Tiere und Pflanzen

Mehr Geld für den ländlichen Raum

Bayerische Naturschutzverbände fordern ausreichende Finanzausstattung für Artenvielfalt und Lebensqualität

07.11.2005

Landesbund für Vogelschutz (LBV) und Bund Naturschutz (BN) legen Forderungskatalog zur bayerischen Programmplanung für den ländlichen Raum ab 2007 vor.

Ihrer Ansicht nach wird es entscheidend sein, dass die Natur- und Umweltschutzprogramme für Landwirte attraktiv sind und sie bei der Umsetzung beraten werden. Außerdem sollen die Programme als Einkommenskomponente zur Existenzsicherung der noch bestehenden bäuerlichen Familienbetriebe in Bayern beitragen. Dies erhalte eine artenreiche Kulturlandschaft und fördere damit die Lebensqualität in Bayern, sowie den Tourismus als einen der wichtigsten Wirtschaftszweige des Freistaats.

Mit ihren Vorschlägen für die Ausgestaltung der ländlichen Entwicklung in Bayern verbinden LBV und BN auch die Forderung nach einer angemessenen Finanzmittelausstattung für Säule 2 der Agrarpolitik. Zur Neugestaltung der Programmplanung stehen nach Ansicht der beiden Verbände außerdem ca. 80 Mio. Euro jährlich in Bayern zur Verfügung. Diese Summe ergäbe sich aus der Änderung von bislang zu wenig umweltrelevanten Maßnahmen im bayerischen Kulturlandschaftsprogramm KULAP.

Die beiden Verbände wollen erreichen, dass mit der neuen Programmplanung die Weichen gestellt werden, um den andauernden Rückgang der Biodiversität in Bayern zu stoppen. Der Freistaat ist dazu nach dem EU-Gipfel von Göteborg bis 2010 verpflichtet.

Einige ausgewählte Forderungen:

Zur Neugestaltung des Bayerischen Kulturlandschaftsprogramms (KULAP) fordern BN und LBV eine Schwerpunktsetzung in den Bereichen Ökolandbauförderung, die Einführung einer Beweidungsprämie, sowie die Neuausrichtung der allgemeinen Grünlandprämie an Umweltkriterien und artgerechter Tierhaltung.

LBV und BN fordern eine gesonderte Natura 2000-Prämie für die Verpflichtungen, die sich durch ihre Lage in Natura-2000-Gebieten ergeben. Die Prämie soll sich in ihrer Höhe an quantifizierbaren Einschränkungen durch die Einhaltung des Verschlechterungsverbots und der Umsetzung der Erhaltungs- und Entwicklungsziele orientieren.

Das Vertragsnaturschutzprogramm (VNP) soll fortgeführt, dabei flexibler und stärker an fachliche Erfolgsaussichten angepasst werden. Eine ergänzende Naturschutzberatung soll die Akzeptanz des Programms erhöhen.

Bei der Investitionsförderung soll eine vorrangige Kreditvergabe an Ökobetriebe erfolgen, deren vielfältige positive Wirkungen für Umwelt und Artenschutz, sowie artgerechte Tierhaltung sich gegenseitig ergänzen, und positive Beschäftigungseffekte hervorrufen.

Für die Gesamtaufteilung der Mittel fordern LBV und BN eine Konzentration in Achse II der ELER Verordnung, dem Schutz von Umwelt und Natur, sowie dem Erhalt und der Entwicklung ökologisch bedeutender, vielfältiger Agrarlandschaften als Lebensraum wild lebender Tiere und Pflanzen.

Die ausführliche Stellungnahme ist im Anhang beigefügt.


Für Rückfragen:

Marion Ruppaner, Agrarreferentin, Bund Naturschutz Bayern e.V., Bauernfeindstr. 23, 90471 Nürnberg, Tel. 0911/ 81878 - 20, Email:
marion.ruppaner@bund-naturschutz.de

Alf Pille, Agrarbiologe, Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV), Eisvogelweg 1, 91161 Hilpoltstein, Tel. 09174/ 4775 - 36, Email:
a-pille@lbv.de