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Milder Winter, aber noch kalte Nächte: Frühjahrswanderung der Amphibien beginnt!

Etwa einen Monat früher als üblich machten sich bereits seit Mitte Februar die allerersten, einzelnen Erdkröten und Molche auf den Weg. Noch sind aber die Nächte zu trocken und kalt. Mit den ersten warmen Regenfällen werden die Tiere jedoch in großer Zahl ihre Winterquartiere verlassen. Überall in Bayern werden nun Amphibienzäune aufgebaut, um ca. 700.000 Amphibien vor dem Straßentod zu retten. Der Witterungsverlauf macht den Amphibienschützer Probleme: Immer früher im Jahr und immer länger müssen die landesweit etwa 450 Amphibienzäune betreut werden!

06.03.2014

 Der BUND Naturschutz (BN) bittet alle Autofahrer, in den nächsten Wochen mit erhöhter Aufmerksamkeit zu fahren, um Amphibien nicht sinnlos zu töten. Gerade im Umfeld von Teichen, in Talauen und besonders an Straßenabschnitten mit Amphibien-Hinweisschildern erfolgen ab der Dämmerung starke nächtliche Wanderungen von Erdkröten und Fröschen. „Bis Ende April muss man mit den Hochzeitsreisenden auf den Straßen oder mit Menschen, die zu deren Schutz in den Morgen- und Abendstunden unterwegs sind, rechnen“, so Kai Frobel, Artenschutzreferent des BN. 

Der extreme Wechsel zwischen dem langen Winter 2013 und dem milden Winter 2014 sowie die in allen letzten Jahren für Amphibien zu trockenen und kalten Frühjahrsnächte können nach Ansicht des BN als Folge eines Klimawandels Amphibienarten großflächig gefährden. Die Auswirkungen werden aber erst in einigen Jahren bekannt sein. Frobel stellt  fest: „Vor Ort ist es daher umso wichtiger, die Lebensbedingungen aller unserer Amphibienarten zu verbessern. Bitte helfen Sie mit, damit der Laichzug der Lurche dieses Jahr nicht zum Leichenzug wird!“

Der BN sucht noch dringend Helfer. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, nur Freude am Amphibienschutz und eine gewisse Wetterfestigkeit dank geeigneter Kleidung, denn die Amphibien wandern am liebsten bei Regen und Nachttemperaturen von über fünf Grad. Der BN bietet zudem jedem die Möglichkeit, unter www.amphibien.bund-naturschutz.de Straßenabschnitte mit überfahrenen Amphibien zu melden, die dann besser geschützt werden können.

Für Rückfragen stehen Ihnen zur Verfügung:

Ulrike Geise, BN-Amphibienspezialistin, Tel. 09386/90161,
ulrike.geise@bund-naturschutz.de

Dr. Kai Frobel,  Artenschutzreferent des BN, Tel. 0911/81878-19,
kai.frobel@bund-naturschutz.de