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Naturjuwel Stillachklamm bleibt erhalten

Keine Genehmigung für Kraftwerksantrag im Naturschutzgebiet

14.12.2009

Nachdem die Regierung von Schwaben bereits im Juli den ersten Antrag einer Investorengruppe zum Bau eines neuen Wasserkraftwerks an der Stillachklamm im Naturschutzgebiet „Allgäuer Hochalpen“ abgelehnt hat, ist nun auch dem zweiten Versuch das Kraftwerk mit leicht geänderten Plänen zu erreichten eine Absage erteilt worden (siehe Anlage).
Naturschutzverbände protestierten gegen das Vorhaben, weil es einen starken Eingriff in eines der letzten größeren naturnahen Wildbach-Ökosysteme bedeutet hätte. „In der Abwägung zwischen Klimaschutz- und Naturschutzzielen kam der Bund Naturschutz zu dem Ergebnis, dass ein Eingriff in das Naturschutzgebiet nicht zu verantworten ist. Naturschutzgebiete sind Taburäume für neue Infrastrukturen.“, erläutert Björn Reichelt, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Kempten-Oberallgäu. Auch die Gemeinde Oberstdorf hatte das Vorhaben zuletzt mehrmals abgelehnt.
„Wir hoffen, dass diese Entscheidung Vorbildcharakter für andere Wasserkraftwerksprojekte in Naturschutzgebieten hat“, erklärt Thomas Frey, BN-Regionalreferent für Schwaben vor dem Hintergrund weiterer Kraftwerksplanungen z.B. im Naturschutzgebiet Augsburger Stadtwald, wo eine Flussrenaturierung durch die Planungen weitgehend behindert würde. „In den wenigen noch verbliebenen naturnahen Flussabschnitten in Naturschutzgebieten hat die Gewässerökologie Vorrang vor der C02-neutralen Stromgewinnung. Dagegen gibt es an bestehenden Wasserkraftwerksstandorten teilweise noch Effizienzpotential und somit Möglichkeiten für mehr klimaschonende Stromerzeugung.“

Die Investoren ließen auch nach der Ablehnung ihrer ersten Pläne im Juli nicht locker. In einem neuerlichen Ansuchen mit geringfügig veränderter Planung wurde das Kraftwerk erneut beantragt. Aus naturschutzfachlicher Sicht änderte die Tektur allerdings nichts an der Bewertung des Eingriffs. Die Wasserentnahme und damit die starke Beeinträchtigung der Gewässerökologie bleiben wie im ursprünglichen Antrag bestehen.
Eine ausführlichere fachliche Begründung für die Ablehnung der Kraftwerkspläne durch den BN finden Sie in unserer Pressemitteilung vom 12.3.09
www.bund-naturschutz.de/presse/pressemitteilungen/detail/artikel/1314/pm/8a6b6e3b20.html
oder in unserer Stellungnahme an die Regierung von Schwaben, die wir Ihnen gerne zukommen lassen. Das Schreiben der Regierung im Anhang.

Für Rückfragen:
Thomas Frey                             
BN-Regionalreferent für Schwaben    
Tel: 089-548298-64
Mobil: 0160-95501313    
thomas.frey@bund-naturschutz.de