Neues Herdenschutzprojekt koordiniert Schulungen und regt zum Austausch an
Da Herdenschutz seit langem ein Brennpunkt-Thema in den deutschsprachigen Alpenländern ist, startete im September 2020 LIFEstockProtect - ein 5-jähriges Projekt von, für und mit landwirtschaftlichen Organisationen zur Schulung und Ausbildung sowie Erprobung und Umsetzung wirksamer Herdenschutzmaßnahmen von Flachlandweiden bis zu Hochalmen, ko-finanziert von der Europäischen Kommission.
500 interessierte Teilnehmer:
Alpine Herdenschutzkonferenz Januar 2021
Am 26. Januar fand im Rahmen von LIFEstockProtect die erste mehrsprachige Alpine Herdenschutzkonferenz statt. Nach einer Vorstellung des Projekts durch die 17 Partner, berichteten vier Nutztierbesitzer aus Österreich, Südtirol und Bayern ausführlich über ihre Erfahrungen mit Herdenschutz und beantworteten viele Fragen der fast 500 Teilnehmer.
Einzigartig: Von, für und mit landwirtschaftlichen Organisationen
Das Projekt LIFEstockProtect ist einzigartig, da die betroffenen landwirtschaftlichen Organisationen mit mehr als 16.000 Mitgliedern dank finanzieller Hilfe der EU und Unterstützung von Wissenschaftlern und Naturschützern selbst die Initiative für Herdenschutz ergreifen. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet, bestehende oder mögliche Herdenschutzmaßnahmen analysiert und erprobt und die Ergebnisse werden allen landwirtschaftlichen Betrieben zugänglich gemacht. Ein weiteres Augenmerk liegt auf dem Zusammenspiel von Herdenschutz und Tourismus und dem Einsatz von Herdenschutzhunden und Hirten.
Herdenschutz-Kurse und Ausbildung
Mit einem groß angelegten Ausbildungsprogramm konzentriert sich LIFEstockProtect auf den Herdenschutz von Pferd, Schwein, Geflügel, Rind, Schaf und Ziege. In den nächsten fünf Jahren werden mehr als 1000 Landwirte, Herdenschutzberater und Hirten aus- und weitergebildet. Zusätzlich entstehen in allen drei Ländern 20 Herdenschutzkompetenzzentren.
Nach Abschluss der vorbereitenden Maßnahmen sind flächendeckende Ausbildungskurse im Herbst 2021 geplant.
Beate Rutkowski (Vorstandsmitglied BUND Naturschutz in Bayern):
"Der Schutz vieler Biotope, Tier- und Pflanzenarten ist von der Beweidung abhängig und Rinder und Schafe auf der Weide gehören zu unserer Landschaft dazu. Der nun notwendige Herdenschutz ist eine große Herausforderung für die Weidetierhalter. Mit diesem praxisorientierten Projekt wollen wir Projektpartner sie auf dem schwierigen, aber wichtigen Weg eines umsetzbaren Herdenschutzes unterstützen."
Weitere Informationen zum Wolf:
https://www.bund-naturschutz.de/tiere-in-bayern/wolf
Weitere Informationen zum Herdenschutzprojekt:
www.lifestockprotect.info
Für Rückfragen:
Uwe Friedel, BN-Artenschutzreferat, Tel. 0911/575294-12
E-Mail: uwe.friedel@bund-naturschutz.de
Stefanie Morbach, BN-Artenschutzreferat, Tel. 0160/6315607
E-Mail: stefanie.morbach@bund-naturschutz.de