Ökologische Lebensmittel in der Gemeinschaftsverpflegung voll im Trend
Fürstenfeldbruck. Etwa 100 Küchenleiter, Köche und Hauswirtschaftsangestellte aus Betriebskantinen, Kindereinrichtungen, Hotellerie und Gastronomie informierten sich beim Bio-Infomarkt am 7. Oktober bei der Fürstenfelder Gastronomie GmbH über das reichhaltige Angebot und den erfolgreichen Einsatz von Bio-Lebensmitteln in der Außer-Haus-Verpflegung. Der Großraum München hat in Bezug auf Bio-Lebensmittel in Betriebsrestaurants und Kindergärten inzwischen eine Vorreiterrolle in Bayern. Ca. 15.000 Tischgäste haben täglich ein Bio-Gericht zur Auswahl. Tendenz: steigend.
"Die hohe Besucherzahl macht deutlich, dass das Interesse an diesem Thema erheblich zugenommen hat. Immer mehr Küchenleiter erkennen, dass sie sich mit Bio-Produkten durchaus einen Wettbewerbsvorteil verschaffen können", so Sonja Grundnig von der Projektstelle ökologischer Landbau des Bundes Naturschutz in Bayern e.V. Die Projektstelle ökologischer Landbau des Bundes Naturschutz berät und unterstützt erfolgreich Münchner Großküchen beim Einstieg in die Bio-Küche. Bereits 55 Betriebe (Wirtschaftsunternehmen, Krankenhäuser, Verwaltungsbetriebe) nahmen den Service in Anspruch, der eine Einstiegsberatung, die Vermittlung zu Lieferanten sowie die Durchführung von Bio-Aktionswochen, Tischgastbefragungen und Hofexkursionen umfasst.
Die CMA Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH unterstützt die Großküchenerschließung im Rahmen ihrer bundesweiten Bio-Kampagne Natur auf dem Teller. Die Kampagne bietet den teilnehmenden Küchen Vor-Ort-Beratungen, Mitarbeiter-Schulungen sowie attraktive Aktionsmaterialien. "Mit Natur auf dem Teller unterstützen wir nicht nur die Küchen bei einem leichten Einstieg mit Bio-Produkten, sondern auch die vor Ort ansässigen Bio-Landwirte beim Absatz ihrer Produkte in der Region", so Sabine Jörg, Projektleiterin bei der CMA.
In Österreich gibt es ebenfalls viel versprechende Großküchenprogramme, über die Karin Kaiblinger von Bio Ernte Austria auf dem Forum des Infomarktes berichtete. In 300 österreichischen Großküchen von Behörden, Schulen und Krankenhäuser werden Bio-Lebensmittel erfolgreich eingesetzt. "Der erfolgreiche Einsatz von Bio-Produkten hängt maßgeblich von der Motivation und Identifikation der Mitarbeiter ab" erklärte Karin Kaiblinger.
Seit 1. 4. 2003 unterliegen auch Großküchen der Kontrolle nach EU-Bio-Verordnung. Rainer Roehl unterstrich, dass das Kontrollverfahren kein Hexenwerk sei. "Immer mehr Betriebe setzen auf zertifizierte Bio-Kost und überzeugen so ihre Mitarbeiter" so Rainer Roehl. Unterstützung bekommen Küchenverantwortliche mit dem Leitfaden "Mit einfachen Schritten zum Bio-Zertifikat" erstellt vom Ökologischen Großküchen Service.
Bio-Lebensmittel gibt es inzwischen für alle Bereiche der Außer-Haus-Verpflegung. Die sechzehn regionalen Bio-Lieferanten präsentierten die gesamte Produktpalette von Bio-Gemüse, großküchentauglich aufbereitet, Fleisch- und Wurstwaren, Convenience-Produkten bis zu Gewürzen und Öle und sogar Zitronengras. "Diese Qualitäten sind zuverlässig lieferbar und decken auch die Ansprüche der gehobenen Gastronomie" so Konrad Geiger, Eurotoques-Chefkoch und Mitglied bei den United Cooks of Nature.
Veranstalter des regionalen Bio-Infomarktes waren der Bund Naturschutz Bayern, der ÖGS und die CMA Centrale Marketing-Gesellschaft der Deutschen Agrarwirtschaft mbH. Der Bio-Infomarkt ist Teil der bundesweiten Kampagne Natur auf dem Teller, die vom ÖGS im Auftrag der CMA koordiniert und umgesetzt wird.