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Stromtrassen /// Unterfranken durch Stromleitungsbau unter Druck: BN fordert transparente Planung

Die neuen großen Stromleitungen sollen fast ausschließlich durch Unterfranken führen. Massiver Zubau der HGÜ-Leitungen (Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung) ist auch das Ergebnis der jahrelang blockierten Windkraft in Bayern und des überdimensionierten Netzentwicklungsplans (NEP) der Bundesnetzagentur. Sensible Natur beim Bau der Leitungen muss bestmöglich geschützt werden.

09.04.2024

Der BUND Naturschutz in Bayern (BN) kritisiert die derzeitigen Pläne, die großen Stromtrassen (SuedLink, SuedWestLink, NordWestLink, Fulda-Main-Leitung und P540) über die Köpfe der Bevölkerung hinweg fast alle durch Unterfranken zu leiten, einzig der SuedOstLink verläuft durch Ostbayern.

Der BN-Landesbeauftragte Martin Geilhufe erklärt dazu: „Die Staatsregierung hat weit über 10 Jahre die dezentrale Bürgerenergiewende verschleppt. Auch heute herrscht in der bayerischen Regierung Uneinigkeit über Ziel und Weg zu 100 % erneuerbaren Energien. Wir fordern von der Staatsregierung einen transparenten Plan zur Erreichung des selbst gesteckten Klimaziels bis 2040. Für die Stromleitungen braucht es eine Transparenzoffensive des bayerischen Wirtschaftsministeriums und der Bundesnetzagentur! Gemeinsam mit dem BUND auf Bundesebene fordert der BN schon lange einen alternativen Netzentwicklungsplan.“

Der Ausbau der Erneuerbaren, vor allem der Windkraft, ist in Bayern jahrelang systematisch bekämpft worden. Weil der Freistaat dadurch zu wenig eigenen grünen Strom produziert, werden jetzt umso mehr neue Stromleitungen gebraucht, Geilhufe dazu: „Der Königsweg ist der massive, kurzfristige Zubau der Windkraft in allen Teilen Bayerns, damit auf einige Leitungen ganz verzichtet werden kann.“ Geilhufe betont, dass gerade im Hitzehotspot Unterfranken Eingriffe in Natur und landwirtschaftliche Flächen in Zeiten der Klimakrise besonders gründlich abgewogen und begründet werden müssen.

Der Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Schweinfurt Edo Günther betont, dass der BN nicht grundsätzlich gegen Stromleitungen ist: „Wir fordern die dezentrale Energieversorgung mit Erneuerbaren, es werden einige Leitungen notwendig sein, um Stromengpässe auszugleichen. Die Frage ist, welches Ausmaß sie haben werden. Für die geplanten Leitungen werden auf Veranlassung der Netzbetreiber Wälder gerodet, Wasserschutzgebiete gequert und wertvolle Biotope beeinträchtigt. Man muss hier mit Augenmaß herangehen und sorgfältig planen. Was wir im Moment erleben, ist die Holzhammermethode – ein untauglicher Versuch, um die verschlafene Energiewende in Bayern aufzufangen.“

Der BN-Regionalreferent für Unterfranken Steffen Jodl unterstreicht: „Unterfranken ist bereit, seinen Beitrag für die Energiewende zu leisten und tut dies bereits. Nach Oberfranken stehen bei uns die meisten Windräder. Anstatt die Belastungen für die Energiewende aber weiter Unterfranken aufzubürden, muss es endlich ein Gesamtkonzept der Staatsregierung geben. Wir brauchen etwa schnellere Genehmigungsprozesse, um den Ausbau der Windkraft auch im übrigen Bayern massiv voranzutreiben.“
 

 

Anhang


Grafik Leitungen