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Umfrage: Mehr als die Hälfte der Menschen in Bayern besorgt über aktuelle Trockenheit

Großes Bewusstsein in der Bevölkerung zum Thema. Staatsregierung muss Wasserknappheit ernst nehmen und zusammen mit den Umweltverbänden Maßnahmen ergreifen. Einführung des Wassercents längst überfällig.

06.07.2023

Nach einer Umfrage des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) machen sich 54,9 Prozent der bayerischen Bevölkerung Sorge über die aktuelle Trockenheit – deutschlandweit sind es 54,7 Prozent. Knapp 37 Prozent der Befragten in ganz Deutschland sind gar nicht oder kaum besorgt. Besonders besorgt äußern sich Befragte über 65 Jahre (64 Prozent). Am unbekümmertsten bei dem Thema sind demnach junge Menschen zwischen 18 und 29 Jahren (34 Prozent). Um Wasser zu sparen, würden die meisten die Autowäsche oder sommerliche Bäder in Pool oder Planschbecken einschränken. Alle Ergebnisse der Studie: https://www.bund.net/fileadmin/user_upload_bund/publikationen/fluesse/umfrage-ergebnisse-trockenheit-deutschland-2023-bund.pdf

Der BN-LandesvorsitzendeRichard Mergner erklärt dazu: „Das Bewusstsein über die zunehmend knappe Verfügbarkeit von Wasser ist auch in Bayern ausgeprägt. Zum Glück hat auch die Staatsregierung die Wichtigkeit des Themas erkannt, wie der runde Tisch zur Wasserknappheit vor zwei Wochen gezeigt hat. Wir hoffen auf eine ernsthafte Bearbeitung mit allen relevanten Akteuren – auch den Umweltverbänden, die bisher ausgeschlossen waren.“

Mergner unterstreicht in diesem Zusammenhang, dass technische Lösungen, wie sie der runde Tisch diskutiert hatte, sinnvoll sind, aber nur die halbe Miete. „Das Wasser muss auch unter natürlichen Bedingungen in der Fläche gehalten werden, dazu müssen vor allen Dingen Auenlandschaften renaturiert und Moore wiedervernässt werden.“  

63,4 Prozent der Bayern sprechen sich laut der Umfrage für höhere Wasserentnahmeabgaben für Unternehmen aus, die viel Wasser verbrauchen – so viele wie in keinem anderen Flächen-Bundesland. Dabei ist Bayern neben Thüringen und Hessen das einzige Bundesland, in dem Unternehmen oder auch Wasser- und Energieversorger sowie die Landwirtschaft sogar ganz umsonst Grundwasser oder Wasser aus Oberflächengewässern entnehmen können. In allen anderen Bundesländern gibt es den so genannten Wassercent, ein bestimmter Betrag, der pro Kubikmeter Wasser entrichten werden muss.

„Der bayerische Ministerpräsident hat die Einführung des Wassercents vor kurzem höchstpersönlich verkündet“, erinnert Mergner. „Umgesetzt werden soll dies aber erst nach der Landtagswahl. Wir werden die neue Staatsregierung bei Zeiten an die Aussage von Markus Söder erinnern. Die Einführung des bayerischen Wassercents ist lange überfällig!“