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Uran ist keine Alternative zu russischem Öl

Bund Naturschutz setzt auf Energieeffizienz und Sonne, Wind und Biomasse

09.01.2007

Als „groben energiepolitischen Unfug“ bezeichnete der Vorsitzende des Bundes Naturschutz, Prof. Hubert Weiger, die aktuelle Forderung der Bundeskanzlerin Angela Merkel, angesichts der Ölblockade durch Weißrussland den Weiterbetrieb der Atomkraftwerke zu erwägen.

 

Denn Atomstrom und Öl spielen in der Energieversorgung völlig unterschiedliche Rollen. Atomstrom trägt nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums mit rund 5%, Öl mit 40% zur deutschen Energieversorgung bei. Öl wird im Heizungs- und Verkehrssektor eingesetzt, Uran ausschließlich zur Stromerzeugung. Mit Uran kann man nicht Auto fahren.

 

Auslandsabhängigkeit beim Uran noch höher als beim Öl

 

Die Abhängigkeit vom Ausland wird durch die Atomkraft nicht besser: Öl wird zu mehr als 95% importiert, Uran zu 100%. Die weltweiten Ölreserven enthalten fast 10mal so viel Energie wie die Uranvorkommen. Uran wäre also in wenigen Jahren verbraucht, wenn es eine stärkere Rolle bei der Energieversorgung spielen sollte.

 

Die deutsche Energieversorgung sei nur durch Energieeffizienz und Erneuerbare Energien zu sichern, betonte der Landesbeauftragte des Bund Naturschutz, Richard Mergner. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber sollten ihre Sonntagsreden hierzu endlich in die Tat umsetzen.

 

Energieprobleme im Land lösen

 

Wenn Deutschlands Häuser energietechnisch saniert werden, wenn Strom fressende durch effiziente Geräte ersetzt werden, wenn Sprit sparende (3-Liter-)Autos und nicht PS-Monster wie derzeit in Detroit von VW, Audi und Daimler-Chrysler präsentiert zum Einsatz kommen, dann ist allein dieses  Einsparpotential höher als der heutige Öl- und Uranbeitrag in Deutschland zusammen.

 

Energieeffizienz muss ergänzt werden durch unsere heimischen Energiequellen Sonne, Wind und Biomasse, die in den letzten Jahren ganz erstaunliche Zuwachsraten aufwiesen. Selbst die Stromversorger streiten nicht mehr ab, dass der Strom aus stillzulegenden Atomkraftwerken in den nächsten Jahren leicht durch zusätzliche Kraftwerke mit Erneuerbaren Energien zu ersetzen sein wird.

 

Forderungen:

 

Der Bund Naturschutz fordert die Bundesregierung auf, Energieeffizienzprogramme endlich in die Tat umzusetzen und die Pläne der Stromversorger zum Weiterbetrieb der Atomkraftwerke oder dem Bau neuer Kohle- und Gaskraftwerke ohne Kraft-Wärme-Kopplung zu durchkreuzen.

 

Die Bundestagsabgeordneten der CSU in Kreuth und der bayerische Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber werden aufgefordert, die Beschlüsse des Bayerischen Klimabündnisses auch in Berlin umzusetzen. Milliardenaufträge für das Bau- und Installationsgewerbe in der Region wären die Folge.

 

Effiziente Energieversorgung und Erneuerbare Energien sind marktreif und machen nicht nur energiepolitisch unabhängig, sondern entlasten die Umwelt enorm.

 

 

Für Rückfragen:

Landesbeauftragter Richard Mergner, Tel. 0171-6394370

Energiereferent Dr. Ludwig Trautmann-Popp, Tel. 0951/51 90 609