Vordenker und treibende Kraft des Natur- und Umweltschutzes in Bayern und Deutschland
Prof. Dr. Hubert Weiger, einer der bekanntesten und einflussreichsten Personen der deutschen Umweltbewegung, feiert an diesem Donnerstag (21. April) seinen 75. Geburtstag. Bei der Gründung des Bundesverbandes Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland e. V. (BUND) 1975 war er neben Hubert Weinzierl, Bernhard Grzimek, Horst Stern und Anderen Gründungsmitglied. Obwohl ihm eine Laufbahn bei der bayerischen Staatsforstverwaltung offen gestanden hätte, entschied er sich als erster Zivildienstleistender im Natur- und Umweltschutz in Deutschland für die Aufbauarbeit im BUND Naturschutz. Seit 1973 leitete er die neue Geschäftsstelle des BUND Naturschutz für Nordbayern, zuerst mit Sitz in Stein, später mit Sitz in Nürnberg, und baute den Verband durch die Gründung von fast 30 Kreisgruppen in Nordbayern auf. Seit 1974 ist er Mitglied im BN-Landesvorstand, 2002 wurde er als Nachfolger von Hubert Weinzierl zum 1. Vorsitzenden des BN gewählt und 2007 zum Vorsitzenden des BUND. Seit 2018 ist er BN-Ehrenvorsitzender und seit 2019 Ehrenvorsitzender des BUND.
Hubert Weiger hat entscheidend dazu beigetragen, dass die Donau zwischen Straubing und Vilshofen weiter ohne Staustufen frei fließen kann, Bayern und Deutschland gentechnikfrei sind und zum Jahresende aus der Atomkraftnutzung aussteigen. Erfolgreich hat er als BUND-Vorsitzender den nach 2010 von der damaligen Bundesregierung geplanten Neubau von 16 Kohlekraftwerken in Deutschland verhindert und den Kohleausstieg mit durchgesetzt. Auch die Erweiterung des Nationalparks Bayerischer Wald sowie die Rückkehr von Biber, Wildkatze und Luchs sind eng mit ihm verbunden. Es gibt fast keinen Bereich der Natur- und Umweltschutzpolitik, in dem er nicht entscheidende Impulse gesetzt hat. Dazu zählen z. B. die Rettung des Nürnberger Reichswaldes und dessen Ausweisung als erster bayerischer Bannwald, die Mitinitiierung des Grünen Bandes Deutschland und Europa entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs und sein Einsatz für eine faire Partnerschaft zwischen Landwirtschaft und Naturschutz und den ökologischen Landbau seit Anfang der 70er Jahre.
„Hubert Weiger war und ist Vordenker und treibende Kraft des Natur- und Umweltschutzes in Bayern und Deutschland. Sein Wirken auf die Umweltbewegung ist auch international von unschätzbaren Wert“, betont der BN-Vorsitzende Richard Mergner. „Sein hohes ehrenamtliches Engagement, seine wissenschaftliche Fachkompetenz, seine Begeisterungsfähigkeit und Innovationskraft haben den BUND Naturschutz in Bayern zu dem gemacht, was er heute ist: ein moderner, schlagkräftiger und geachteter Verband mit über 261.000 Mitgliedern.“
Der studierte und in Bodenkunde promovierte Diplomforstwirt Hubert Weiger ist seit 1994 Honorarprofessor für Naturschutz und nachhaltige Landnutzung an der Universität Kassel. Hubert Weiger ist seit 2013 Mitglied des Rates für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung und war Mitglied der Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung der Bundesregierung (sog. „Kohlekommission“). Der 75-Jährige hat in seinem Leben zahlreiche Auszeichnungen bekommen, zuletzt unter anderem das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse (2021), den Wilhelm-Hoegner-Preis der Bayerischen Landtags-SPD (2021) und zusammen mit den weiteren Initiatoren des Grünen Bands Deutschland den Deutschen Umweltpreis der DBU (2017). Außerdem ist Weiger Autor und Co-Autor von über 700 Veröffentlichungen.
Für Rückfragen:
Stefan Schäffer, pers. Referent von Prof. Dr. Hubert Weiger
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