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Weltnaturerbe mit Nationalpark ist die beste Lösung

BN und Freundeskreis fordern weiterhin Nationalpark Steigerwald

25.03.2010

Der Bund Naturschutz Bayern (BN) hält zusammen mit den anderen Verbänden im Freundeskreis Nationalpark Steigerwald nach wie vor einen Nationalpark im Nordsteigerwald für die beste Lösung. Ein Nationalpark wird den Gegebenheiten im Nordsteigerwald und den Schutzkonzeptionen der Bundesregierung am ehesten gerecht. „Wir unterstützen eine Meldung des Nordsteigerwaldes als Weltnaturerbe und sehen für eine erfolgreiche Bewerbung in einem Nationalpark die beste Voraussetzung“, so Hubert Weiger, Vorsitzender des BN. „Ein Weltnaturerbe zum Nulltarif bzw. ohne deutlich besseren Schutz der Buchenwälder im Steigerwald wird es nicht geben.“


Aus Sicht der Naturschutzverbände wird die Nationalparklösung weiterhin favorisiert, weil sie die meisten Vorteile für Mensch und Natur bietet. Das große ökologische Potential der Buchenwälder ist in Fachkreisen unbestritten. Unerlässlich für eine Weltnaturerbemeldung ist aber, dass auf erheblichen Flächen Wälder sich selbst überlassen werden, die auch dauerhaft geschützt werden müssen, dass ein Managementplan vorliegt und dass es eine eigene Verwaltung gibt. Die anderen bereits für das Weltnaturerbe nominierten deutschen Buchenwälder liegen alle in Großschutzgebieten ohne Nutzung, in Nationalparken bzw. einer ungenutzten Kernzone eines Biosphärenreservates.

Nach einer Machbarkeitsstudie für eine UNESCO-Weltnaturerbenominierung eines ausgewählten deutschen Buchenwaldclusters, die im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz erstellt wurde, sind die Anforderungen an den Weltnaturerbe-Status hoch. Als Mindestfläche für kolline-submontane Buchenwälder wie im Steigerwald werden 5.000 Hektar vorgeschlagen. So wurden z.B. für den Nationalpark Hainich 1570 Hektar als Weltnaturerbe nominiert und dazu eine 4.000 Hektar große ungenutzte Schutzzone im Nationalpark.

Ebrach als großer Gewinner
Wie fruchtbar allein die Diskussionen um einen Nationalpark sein können, belegen die neuesten Tourismuszahlen für Oberfranken. Demnach gingen die Übernachtungszahlen in Oberfranken insgesamt um 2,2 % und im Landkreis Bamberg um 3,6 % zurück. Ganz gegen den Trend stiegen dagegen in der Marktgemeinde Ebrach die Übernachtungszahlen um sagenhafte 24,6 %! Aus den bestehenden Nationalparkregionen ist bekannt, dass diejenigen Gemeinden den größten ökonomischen Nutzen haben, die aktiv und positiv für den Nationalpark werben. Und genau dies ist in Ebrach der Fall. Hier wird der Nationalpark ganz überwiegend begrüßt und als Chance für eine positive Entwicklung begriffen. Es wurde sogar ein Informationsbüro des Freundeskreises Nationalpark Steigerwald eröffnet, in dem Touristen und Einheimische über die Buchenwälder und den Steigerwald informiert werden. Dies Positivbeispiel Ebrach zeigt, welch großes ökonomische Potential ein Nationalpark Steigerwald bietet.

Bislang keine Fortschritte beim Schutz der Buchenwälder erkennbar
Hubert Weiger: „Wir sind für Schritte hin zu einem besseren Schutz der Buchenwälder im Steigerwald dankbar.“ Bislang gab es hier trotz gegenteiliger Beteuerungen und Pläne kaum Fortschritte. So wird seit Jahren die Ausweisung zweier Naturwaldreservate im Steigerwald diskutiert. Dies scheiterte aber bislang am Widerstand des Forstministeriums. Ebenso gibt es für die seit Jahren gemeldeten FFH-Gebiete noch immer keine Managementpläne.

 

Weitere Informationen:
http://weltnaturerbe-buchenwaelder.de/


Für Rückfragen:
Dr. Ralf Straußberger 
Waldreferent Bund Naturschutz 
Tel. 0911 / 81 87 8-21 
Fax 0911 / 86 95 68
Handy 0171 / 738 17 24 
ralf.straussberger@bund-naturschutz.de