Windkraft-Debatte im Allgäu
Der Bund Naturschutz begrüßt die Nutzung der Windkraft im Allgäu als dezentrale, regenerative Energiequelle. Die PEESA-Studie des Allgäuer Überlandwerkes ist eine wichtige Diskussionsgrundlage zur Auswahl der geeigneten Windkraftstandorte im Oberallgäu, die vom Bund Naturschutz sehr begrüßt wird.
Nun geht es darum, die richtigen Standorte für den Bau von Windrädern auszuwählen. „Es muss in einem offenen, moderierten Prozess ein Gesamtstandortkonzept erstellt werden, in den die verschiedenen Interessengruppen der Region eingebunden werden. Nur dann wird auch die nötige Akzeptanz in der Bevölkerung für die Windkraftanlagen erreicht werden“, so Thomas Frey, Regionalreferent des Bundes Naturschutz für Schwaben. Die ausgewählten Standorte sollten anschließend in den Regionalplan als Vorranggebiet eingehen.
Der Bund Naturschutz geht davon aus, dass bayernweit ca. 1000 – 1500 Windkraftstandorte sinnvoll sind. Da sich diese Standorte auf ganz Bayern verteilen sollen, sind in einem Landkreis wie dem Oberallgäu keine 143 neuen Anlagen notwendig. Es ist möglich, eine Auswahl von verträglichen Standorten zu treffen. Da der Landkreis Oberallgäu zu den Regionen Bayerns gehört, die für die Windkraftnutzung überdurchschnittlich gut geeignet sind, kann sich die Region als Klimaschutz-Modellregion mit der Nutzung der Windkraft profilieren.
Bei weitem nicht alle in der PEESA-Studie als technisch möglich angesehene Standorte sind aus Sicht des Bund Naturschutz verträglich. „Der Bund Naturschutz wird deshalb in den nächsten Wochen ein Konzept erstellen, in der er die Ergebnisse der PEESA-Studie kommentiert. So sind beispielsweise Windkraftanlagen in Schutzgebieten, Biotopen oder ornithologisch bedeutsamen Gebieten nicht denkbar. Auch auf das Landschaftsbild muss geachtet werden“ kommentiert Björn Reichelt, Vorsitzender der Bund Naturschutz Kreisgruppe Kempten-Oberallgäu.
Der Bund Naturschutz schlägt vor, Sichtbarkeitsanalysen für die Standorte in der engeren Auswahl erstellen zu lassen, um die Beeinträchtigung des Landschaftsbildes besser beurteilen zu können.
Nicht vergessen sollten Landkreis und Kommunen die in der PEESA-Studie aufgezeigten Potentiale im Bereich der Photovoltaik und Kraft-Wärme-Koppelung. „Wir würden uns eine entsprechende Debatte und Engagement der Kommunen und Bürger auch für den Solarstrom und die Kraft-Wärme-Koppelung wünschen“, so Thomas Frey. Der Bund Naturschutz hat seine Vorschläge auch in entsprechenden Briefen an den Landrat, den Kemptener Oberbürgermeister und das Allgäuer Überlandwerk vorgebracht.
gez. Thomas Frey
Regionalreferent Schwaben
gez. Björn Reichelt
Vorsitzender der Bund Naturschutz Kreisgruppe Kempten-Oberallgäu
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Thomas Frey,
Regionalreferent Schwaben
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