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Kreuzkröte (Epidalea calamita): Steckbrief
Im Frühling und Frühsommer sind die sirrenden nächtlichen Rufe der Kreuzkröte kaum zu überhören. Die männlichen Tiere versuchen, fortpflanzungswillige Weibchen über große Distanzen zu sich zu locken.
Kreuzkröten sind sogenannte Pionierbesiedler – aber dennoch in vielen Regionen Bayerns vom Aussterben bedroht. Kreuzkröten finden auch im weiteren Umfeld ihr Laichgewässer: blanke Pfützen, Gräben, Ackerfurchen oder kleine Tümpel. Die Männchen rufen mit einem rätschenden Ruf, der über viele hundert Meter zu hören ist, Weibchen heran. Die ein bis zwei Meter langen Laichschnüre werden auf den blanken Pfützenboden gelegt. Dort kommen kaum Fressfeinde für die Kaulquappen vor, allerdings ist das Risiko größer, dass die Gewässer während der Entwicklungsphase austrocknen. Daher gehört die Larvalentwicklung der Kreuzkröten zu den kürzesten aller Lurcharten Mitteleuropas.
Wird das Wasser knapp, fächeln sich die Kaulquappen kleine Trichter in den Sand, in dem das Wasser vielleicht eine entscheidend kurze Zeit bis zum nächsten Niederschlag stehen bleibt. Der Untergrund dieser Gewässer hat viele kleine „Bombentrichter“. Der Laichzeitraum erstreckt sich von April bis Juli.
Danach laufen die Erwachsenen in die Landlebensräume, die reich an Verstecken sein sollten. Sand-Abbaugebiete, Ruderalflächen, lichte Wälder auf sandigem Boden, aber auch Regionen mit kleinen sandhaltigen Äckern sind typische Lebensräume. Ihre ursprünglichen Lebensräume, die natürlichen Gewässerauen, existieren in Bayern nicht mehr.
Übrigens: Die Hinterbeine der Tiere sind vergleichsweise kurz, sodass Kreuzkröten eher laufen als hüpfen, was mitunter an Mäuse erinnert. Da auch Pfützen in der Regel verfüllt werden, ist die Kreuzkröte in vielen Regionen Bayerns schon ausgestorben.
Die Kreuzkröte gilt nach Roter Liste Bayern als stark gefährdet (Status 2). Sie genießt auch europaweit einen besonderen Schutzstatus (FFH-Art).
Merkmale der Kreuzkröte (Epidalea calamita)
- Größe: 5 bis 8 cm
- Weisslich, mit verschieden großen olivfarbenen Flecken und meist kleineren roten Flecken
- Meist gelblicher Aalstrich
- Oft rote Ohrdrüsen
- Waagerechte Pupille
- Läuft ähnlich wie eine Maus
- Wissenschaftlicher Name: Epidalea calamita
Stimme der Kreuzkröte anhören (mp3) (Aufnahme: Bernhard Pellkofer)
Systematik
Klasse: Lurche (Amphibia)
Ordnung: Froschlurche (Anura)
Überfamilie: Hyloidea
Familie: Kröten (Bufonidae)
Gattung: Epidalea
Art: Kreuzkröte (Epidalea calamita)