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Hummel-Challenge

Gemeinsam mit dir wollen wir mehr über Hummeln herausfinden. Deshalb gibt es die Hummel-Challenges, bei denen du uns meldest, wann und wo du eine bestimmte Hummelart gesehen hast. Die Ergebnisse der beiden Challenges im Jahr 2024 findest du hier. Die nächste Hummel-Challenge folgt im Frühling 2025.

Je mehr wir über die Verbreitung von Hummeln herausfinden, umso besser können wir sie und ihre Lebensräume schützen.

In Deutschland gibt es 41 Arten von  Hummeln, über die Hälfte davon steht auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten. Gründe sind das Insektensterben und die Klimakrise.

Mit deiner Teilnahme an der Hummel-Challenge hilfst du bei Erforschung und Schutz der Hummeln. Je mehr Menschen mitmachen und je mehr Beobachtungen gemeldet werden, umso mehr finden wir über die Hummeln heraus und umso besser können wir ihnen dann helfen. Wir werten die Daten aus, ziehen Rückschlüsse daraus und starten konkrete Schutzprojekte. Die beiden Hummel-Challenges im Frühling und im Sommer 2024 sind beendet. Die nächste Challenge folgt im Frühling 2025.

Der BUND Naturschutz richtet die Hummel-Challenges gemeinsam mit dem Thünen Institut und observation.org aus.


Ergebnisse der zweiten Challenge

Von 20. Juni bis 3. Juli 2024 lief die zweite Hummel-Challenge des Jahres 2024. Wieder haben tausende Menschen mitgemacht und deutschlandweit knapp 20.000 Hummeln gemeldet. Herzlichen Dank dafür! Dabei wurde auch erstmals eine Tonerdhummel in Deutschland entdeckt.

Besonders in Bayern wurden aber auch fehlende Hummeln beklagt. Die Gründe dafür sind vielfältig, ein Grund könnte das letzte Hochwasser sein. Viele Teilnehmer*innen meldeten, dass sie trotz Blütenpracht in ihren Gärten nur Honigbienen beobachten konnten. Der Grund dafür könnte im Dauerregen und den Überschwemmungen während der Challenge liegen: Zwar kommen Hummeln mit einem verregneten Sommer gut zurecht, indem die Tiere ihre Aktivität und damit den Energieverbrauch herunterfahren. Stellenweise war der Dauerregen in diesem Frühjahr jedoch ungewöhnlich stark und die Überschwemmungen haben Hummelnester überflutet, so dass die Insekten darin ertrunken sind.

Das zeigt, wie sich die Veränderung des Klimas neben dem Nahrungs- und Nistplatzmangel durch Lebensraumverlust und dem Einsatz von Pestiziden negativ auf die Hummeln auswirkt. Tatsächliche Entwicklungstendenzen lassen sich aber erst anhand langfristiger Daten erkennen, die über einen Zeitraum von mehreren Jahren erhoben werden. Deshalb werden wir auch die kommenden Jahre wieder Hummel-Challenges starten und hoffen erneut auf eure rege Teilnahme. Die nächste Hummel-Challenge folgt im Frühling 2025.

Prozentuale Anteile der gemeldeten Hummelarten:

  • Erdhummel 31%
  • Ackerhummel 20%
  • Unbestimmte Hummeln 13%
  • Wiesenhummel 8%
  • Baumhummel 7%
  • Gartenhummel 4%
  • Acker-, Moos- oder Veränderliche Hummel 4%**
  • Steinhummel 3%
  • Garten-, Tonerde- oder Feldhummel 3%**
  • Veränderliche Hummel 1%
  • Keusche oder Böhmische Kuckuckshummel 1%**

Einen Anteil von unter einem Prozent hatten:

  • Wald- oder Norwegische Kuckuckshummel
  • Keusche Kuckuckshummel
  • Bunthummel
  • unbestimmte Kuckuckshummeln, Feld- oder Felsen-Kuckuckshummel
  • Helle Erdhummel
  • Garten-, Feld- oder Heidehummel**
  • Bärtige Kuckuckshummel
  • Berglandhummel
  • Tonerdehummel

** Hier war nicht eindeutig zu erkennen, um welche Hummelart es sich handelte.

Nachdem die Teilnehmer die Hummelart mit der App ObsIdentify bestimmt und gemeldet hatten, sah ein Experten-Team jede Beobachtungen noch einmal an. Manchmal hatte die Bestimmungssoftware der App einen Fehler gemacht, den die Experten dann korrigierten. Das konnte passieren, wenn auf den Fotos wichtige Bestimmungsmerkmale schlecht zu sehen waren. Hummeln zu fotografieren ist auch nicht leicht, weil die Tiere extrem geschäftig sind und somit fast immer in Bewegung. 

Erstnachweis der Tonerdhummel in Deutschland

Während der Challenge im Juni und Juli 2024 wurde erstmals eine Tonerdhummel (Bombus argillaceus) in Deutschland nachgewiesen. Die Tonerdhummel ist eine wärmeliebende Hummelart. Das bisherige Verbreitungsgebiet der Tonerdhummel erstreckt sich über die Mittelmeerländer und Schwarzmeeranrainerstaaten wie der Ukraine bis hin zum Iran. Bereits seit längerem wurde aufgrund von Sichtungen in den Nachbarländern Österreich und Schweiz vermutet, dass die Tonerdhummel den Sprung über die Alpen nach Deutschland machen könnte. 

„Die Entdeckung könnte auf eine Veränderung des Verbreitungsgebietes über die Alpen hinweisen. Das Gebirge ist für viele Arten eine natürliche Barriere. Dauerhafte Zuwanderungen von Arten aus wärmeren Regionen können mit dem Klimawandel in Zusammenhang stehen“, erklärt Dr. Sophie Ogan, Projektverantwortliche am Thünen-Institut. Obwohl der Nachweis der Tonerdhummel-Königin ein erster Hinweis auf eine mögliche Ausbreitung ist, bleibt abzuwarten, ob sich die Art dauerhaft in Deutschland etabliert.

„Dass durch die Hummel-Challenge 2024 ein Erstnachweis der Tonerdhummel-Königin gelungen ist, zeigt einmal mehr die Relevanz von Citizen-Science-Projekten für die Wissenschaft. Die Wahrscheinlichkeit für solche Funde erhöht sich, je mehr Menschen mitmachen. Deshalb freuen wir uns, dass bei der Hummel-Challenge im Sommer dieses Jahr etwa 3.500 Teilnehmer*innen Hummeln gemeldet haben“, erklärt Martina Gehret, Projektverantwortliche des BUND Naturschutz.

Die Königin wurde von Thomas Guggemoos, einem langjährigen BN-Mitglied, im Rahmen der Hummel-Challenge in Ohlstadt im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen fotografiert. Bombus argillaceus zeichnet sich durch zwei auffällig gelbe Querbinden auf dem Thorax und ein vollständig schwarzes Abdomen (Hinterleib) bei den Königinnen aus. Diese Eigenschaften unterscheiden sich deutlich von den Merkmalen ähnlicher Arten wie der Garten-, Feld- oder Unterirdischen Hummel.


Ergebnisse der ersten Challenge

Von 20. März bis 9. April 2024 lief die erste deutschlandweite Hummel-Challenge in diesem Jahr. Über 3.000 Hummelfreunde haben mitgemacht und mehr als 10.000 Beobachtungen gemeldet. Herzlichen Dank dafür!

Trotz des wechselhaften Wetters im Projektzeitraum war das Interesse an der Hummel-Challenge insbesondere in Bayern groß: Knapp die Hälfte der deutschlandweiten Meldungen kamen aus dem Freistaat. Die Teilnehmer entdeckten dabei 17 verschiedene Hummelarten.

Am häufigsten waren die Erdhummeln. Danach folgen in der Rangliste Wiesenhummel, Ackerhummel, Steinhummel, Baumhummel, Gartenhummel und verschiedene Kuckuckshummel-Arten. „Besonders gefreut haben uns die Funde der Bunten Hummel und der Veränderlichen Hummel. Beide Arten stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten – wie fast die Hälfte aller heimischen Hummelarten“, erklärt die Projektleiterin Martina Gehret. 

Prozentuale Anteile der gemeldeten Hummelarten:

  • Erdhummel 48%
  • Wiesenhummel 24%
  • Ackerhummel 11%
  • Steinhummel 4%
  • Baumhummel 3%
  • Gartenhummel 3%
  • Garten-, Feld- oder Heidehummel 3%*
  • Acker-, Moos- oder Veränderliche Hummel 1%*
  • Bunthummel 1%

Einen Anteil von unter einem Prozent hatten:

  • Keusche Kuckucks- oder Böhmische Kuckuckshummel 0,9%*
  • Garten-, Tonerde- oder Feldhummel 0,6%*
  • Wald-Kuckucks- oder Norwegische Kuckuckshummel 0,5%*
  • Keusche Kuckuckshummel 0,4%
  • Veränderliche Hummel 0,07%
  • Baum- oder Ackerhummel 0,07%*
  • Felsen-Kuckuckshummel 0,04%
  • Bunt- oder Sandhummel 0,03%*

* Hier war nicht eindeutig zu erkennen, um welche Hummelart es sich handelte.


So funktioniert die Hummel-Challenge

Die nächste Hummel-Challenge folgt im Frühling 2025.

1. Registriere dich bei observation.org: Konto erstellen

2. Lade dir die kostenlose App ObsIdentify herunter. 

App für Android-Smartphone im Google Play Store herunterladen

App für Apple iPhone im Apple App Store herunterladen

3. Gehe raus in die Natur und versuche so viele verschiedene Hummelarten wie möglich zu finden.

4. Mach mit der App ein Foto von der Hummel. Die App bestimmt die Hummelart!

5. Lade deine Beobachtung über ObsIdentify in dein Konto hoch. Fertig!

Solltest du die App nicht nutzen können oder wollen, schick dein Hummel-Foto bitte mit Angabe von Zeit und Ort der Aufnahme an frag-den-bn@bund-naturschutz.de. Wir sehen und das Bild dann gerne an und geben dir Bescheid, um welche Hummelart es sich handelt.


Fragen und Antworten zur Hummel-Challenge

Observation.org ist eine europäische Naturmeldeplattform zum Sammeln von internationalen Biodiversitätsdaten. Als bayerischer Kooperationspartner von Observation.org. sind wir Teil eines deutschlandweiten Expertenteams, dass sich um die Erfassung, Validation und Auswertung von Hummel-Daten kümmert. Durch das Sammeln von Daten verschiedener Arten in nur noch einer Datenbank wird die Verwaltung und Analyse sehr erleichtert. Dadurch können wir den Zustand der Natur und Umwelt besser überwachen und darüber informieren. Mehr Informationen zu Observation.org 

Observation.org ist die größte Naturbeobachtungsplattform Europas mit Sitz in den Niederlanden. Sie ermöglicht die weltweite Erfassung von Flora, Fauna und Pilzen über die Webseite oder direkt im Gelände mit Hilfe verschiedener Smartphone-Apps. Das Ziel dabei ist, Beobachtungsdaten zu sammeln, um die globale Biodiversität zu überwachen.

Der BUND Naturschutz ist bayerischer Kooperationspartner von observation.org. Damit sind wir Teil eines deutschlandweiten Expertenteams, dass sich um die Validation der Daten kümmert und bestimmte Art-Erfassungen projektbezogen auswertet. So können wir noch besser über den Zustand der Natur und Umwelt informieren und gezielte Schutzmaßnahmen ergreifen.

Mit Hilfe der Naturmeldeplattform observation.org kannst du Naturbeobachtungen sammeln, verwalten und an Citizen-Science-Projekten teilnehmen. Registriere dich jetzt bei observation.org!

Die Registrierung ist notwendig, da die Expert*innen Ihre Beobachtungen nur auf diesem Wege validieren und für wissenschaftliche Zwecke verwenden können. Die Erfassung von Arten kann direkt über die Webseite von Observation.org erfolgen oder noch einfacher über verschiede Apps wie ObsIdentify, iObs oder ObsMapp.

App ObsIdentify für Android-Smartphone im Google Play Store herunterladen

App ObsIdentify für Apple iPhone im Apple App Store herunterladen

ObsIdentify ist eine kostenlose App mit automatischer Bilderkennung. Mit Hilfe dieser App können Sie Pflanzen, Tiere und sogar Pilze fotografieren, bestimmen, die Beobachtung mit uns teilen und dadurch unsere Biodiversität schützen.


Fragen und Antworten zu observation.org

Warum haben wir uns für eine Partnerschaft mit Observation.org entschieden und nicht für die Nutzung von z.B. iNaturalist?

Observation.org ist eine EU-basierte Naturbeobachtungsplattform mit Sitz in den Niederlanden. Es gilt die europäische Datenschutzverordnung. Die verwendete Bestimmungssoftware NIA ist bereits sehr gut auf europäische Arten trainiert. Die Validation der Daten wird trotz Künstlicher Intelligenz (KI) konsequent von echten Experten übernommen. Alle Daten, die für wissenschaftliche Zwecke verwendet werden, wurden überprüft und freigegeben.

iNaturalist ist ein amerikanisches Produkt. Damit die Daten für Forschungszwecke verwendet werden, findet eine Validierung durch Mehrheitsentscheidung statt. D.h. es müssen mindestens drei Bestimmungen für eine Beobachtung vorliegen und davon müssen mindestens zwei Bestimmungen identisch sein, was die Identifizierung der Art betrifft. Die Beobachtung bekommt dann den Status „research-grade“.

Was uns bei der Entscheidung wichtig war:

  • Ein zukunftsfähiges System muss das Erfassen weltweiter Beobachtungsdaten vieler Artengruppen ermöglichen.
  • Die Verwaltung persönlicher Daten und gesammelter Beobachtungen muss für die Nutzer*innen individuell möglich sein.
  • Bürgerforscher*innen und Experten müssen sich länderübergreifend vernetzen können.
  • Es muss eine sehr gute Validierung der Daten stattfinden, damit eine hervorragende Datenqualität gewährleistet wird.
  • Der Einsatz gut trainierter künstlicher Intelligenz ist sehr vorteilhaft, da es den Prozess der Artbestimmung wesentlich erleichtern kann.

Die Plattform Observation.org gewährleistetet unsere hohen Anforderungen.

Ist ein Benutzerkonto auf Observation.org erforderlich?

Die Bilderkennung funktioniert auch ohne Konto. Das Speichern ist jedoch nur mit einem Benutzeraccount möglich. Du kannst deine Beobachtungen dann individuell bearbeiten. Nur gespeicherte Daten können validiert und wissenschaftlich weiterverwendet werden.

Woher bezieht die App ObsIdentify die GPS-Daten?

Zum Bestimmen einer Art und zum Speichern des Datensatzes ist eine genaue Standortangabe notwendig. Die App bittet daher um Erlaubnis, Standortdaten verwenden zu dürfen. Du kannst diese Berechtigung jederzeit in den Einstellungen ändern. Wenn du Fotos aus deiner Galerie verwendest, werden dort vorhandene GPS- und Datumsinformationen aus dem Foto extrahiert.

Wie kann ich ein Foto speichern, dass keine Koordinaten besitzt?

Über ObsIdentify ist das leider nicht möglich, dafür aber über die Webseite Observation.org. Zum Speichern des Datensatzes muss dann per Mausklick auf der Karte ein Fundort ausgewählt werden. Am besten zoomt man dazu weit in die Karte hinein.

Mein Telefon fügt den Fotos keine GPS-Daten hinzu. Was kann ich tun?

In der Kameraeinstellung des Telefons müssen die Ortungsdienste aktiviert werden.

Wenn ich im Urlaub Beobachtungen melden möchte, weiß jeder wo ich gerade bin. Wie kann ich das verhindern?

Wenn du eine Sichtung gleich im Urlaub speichern möchtest, kannst du deine Daten verstecken. Diese Funktion kannst du individuell für jeden Datensatz auswählen oder auch dauerhaft einstellen. Nur die Validatoren können deine Beobachtungen sehen.

Hast du weitere Fragen zu Observation.org in Bayern? Schreibe unserer Expertin Martina Gehret: martina.gehret@bund-naturschutz.de

Die App ObsIdentify bestimmt Ihre Hummel-Fotos mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI). Diese KI befindet sich in einem dauerhaften Lernprozess. Je mehr Fotos als Datengrundlage zur Verfügung stehen, desto besser wird das Bestimmungsergebnis. Die Fotos werden außerdem durch Hummel-Expert*innen validiert, das heißt, dass die Bestimmungsergebnisse der KI durch echte Personen überprüft werden. Dafür muss die Hummel auf den Fotos gut zu erkennen sein. Nicht immer können unsere Expert*innen alle Hummeln genau identifizieren. Das ist nur unter einem Mikroskop möglich. Trotzdem: Das Bestimmungsergebnis deiner Hummel durch die KI ist bis zu einer bestimmten Wahrscheinlichkeit korrekt, aber eben nicht immer zu 100 Prozent.

Ja, sehr gerne! Es ist möglich, mehrere Fotos sowohl in der App ObsIdentify als auch auf Observation.org hochzuladen, um das Bestimmungsergebnis zu verbessern.

Die Hummel-Challenge findet bundesweit statt, um möglichst viele verschiedene Informationen über Hummeln zu sammeln und so das Hummel-Wissen in Deutschland zu vergrößern. Suche Hummeln nicht nur im Garten, sondern auch draußen in der Natur, zum Beispiel an Feldwegen, Rändern von Wiesen, Weiden und Blühstreifen Damit hilfst du den Wissenschaftler*innen des Projekts, mehr über das Vorkommen und die Verbreitung von Hummeln zu erfahren.

  • Hummeln sieht man besonders häufig an blauen und lilafarbenen Blüten, wie beispielsweise von Taubnesseln, Disteln oder Klee.
  • Suche nach vielen verschiedenen Blüten, denn so findest du auch viele verschiedene Hummelarten.
  • Manchmal lohnt es sich, einen Moment an einem Ort mit vielen Blüten zu verweilen, um herauszufinden, was dort alles vorbeifliegt.
  • Im zeitigen Frühjahr können nur Königinnen und etwas später auch Arbeiterinnen beobachtet werden, niemals jedoch Drohnen. Hummelköniginnen sind größer und intensiver gefärbt als Arbeiterinnen. Diese können sich innerhalb eines Volkes in Größe und Farbe zum Teil stark unterscheiden.
  • Eine Hummel, die Pollenhöschen trägt, kann keine Drohne und auch keine Kuckuckshummel sein. Kuckuckshummeln kommen nur dort vor, wo auch die Wirtsart lebt.

Die Fotos liefern eine Datengrundlage für die Forschung. Unter anderem ist anhand der Geodaten nachvollziehbar, wo welche Hummelarten gesichtet wurden. Auch die Blüte, auf der eine Hummel fotografiert wird, kann für eine spätere Auswertung wichtig sein. So konnten durch Fotobelege  schon sogenannte Erstnachweise von Arten außerhalb ihres bisher bekannten Verbreitungsgebiets erbracht werden.

Darüber hinaus beobachten Wissenschaftler*innen seit einigen Jahren die Effekte des Klimawandels auf die hier lebenden Arten. Durch eine hohe Anzahl an Beobachtungen können Veränderungen der Verbreitung und des Jahreszyklus nachvollzogen werden.

Die Ergebnisse - zum Beisiel die gemeldete Anzahl der Hummelartenl, die Zahl der Beobachtungen, die Anzahl der teilnehmenden Personen etc. - zeigt die App ObsIdentify direkt unter den Rubriken Ergebnisse und Rangliste an. Das Ergebnis wird nach der Projektlaufzeit auch hier auf unserer Webseite, in unserem Newsletter, auf unseren Kanälen bei Instagram und Facebook sowie über die Presse bekanntgegeben.

Auch über die Hummel-Challenge hinaus kannst du dich für Hummeln engagieren, zum Beispiel als Ehrenamtliche*r im Hummel-Monitoring am Thünen-Institut. In diesem Citizen-Science-Projekt erfasst du von März bis Oktober Hummeln auf einer festgelegten Strecke in deiner Nähe. Artenkenntnisse vermittelt das Thünen-Institut in Schulungen für die Ehrenamtlichen. Die Anmeldung für die neue Saison, beginnend im März, wird im Laufe des Sommers geöffnet.

Wenn du hierzu benachrichtigt werden möchtest, dann melde dich für den Newsletter des Wildbienen-Monitorings an. Mehr Informationen zum Ablauf des Monitorings findest du auf wildbienen.thuenen.de/hummel-monitoring

Das Thünen Institut ist ein Bundesforschungsinstitut und gliedert sich in 15 Fachinstitute. Das Wildbienen-Team am Thünen-Institut für Biodiversität in Braunschweig hat bereits 2022 erstmals über Observation.org zu dem Citizen-Science-Wettbewerb „Hummel-Challenge“ aufgerufen. Seit 2024 macht der BUND Naturschutz mit. Die Wildbienen-Forscher*innen vom Thünen-Institut möchten die erfassten Gelegenheitsbeobachtungen in ein bundesweites Wildbienen-Monitoring integrieren. Ziel der Forschung ist es, mehr über das Vorkommen und die Verbreitung von Hummeln herauszufinden und welche Pflanzen Hummeln in der Agrarlandschaft nutzen (Nahrungsnetzanalysen).

Die Hummel-Hotline ist zur Hummel-Challenge geworden! Fünf Jahre lange konnten Hummelfreunde bei der Hummel-Hotline per WhatsApp Hummelfotos an den BUND Naturschutz schicken und die entdeckte Art bestimmen lassen. Die Idee hinter der beliebten Hummel-Hotline haben wir nun weiterentwickelt: Über die App ObsIdentify erfahren die Teilnehmer*innen noch schneller, welche Hummelart sie entdeckt haben; und über die technischen Möglichkeiten von observation.org können wir die Erkenntnisse, die wir aus den Hummel-Meldungen gewinnen, noch besser auswerten. 

Hier findest du die Ergebnisse der Hummel-Hotline von 2022 und 2023

Schreib uns eine Mail an frag-den-bn@bund-naturschutz.de. Wir werden deine Anfrage umgehend bearbeiten oder sie an unsere Fachleute weiterleiten.


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Was du noch für Hummeln tun kannst

Über dein Engagement bei der Hummel-Challenge hinaus kannst du den dicken Brummern ganz konkret vor Ort helfen.

Das Insektensterben macht auch vor den Hummeln nicht halt. Sie trifft es sogar besonders hart, da jedes Jahr und jedes Hummelvolk immer mit einer einzigen Hummel beginnt: der Königin. Nur sie überlebt den Herbst eines Jahres und überwintert gut geschützt in ihrem Versteck. Zu Beginn des neuen Jahres fliegt sie aus und sucht einen guten Platz für ihr neues Nest. Wenn die ­Hummelkönigin dann keinen Nistplatz oder Nahrung findet, kann sie keinen Hummelstaat ­gründen und ihre Linie stirbt aus. Doch das muss nicht sein:

Mit einem hummelfreundlichen Garten oder Balkon und einem Hummelhaus kann man den dicken Brummern wertvolle Hilfe leisten.


Hummeln kennenlernen

Hummeln zählen zu den Wildbienen. Der monetäre Wert der Bestäubung durch Honig- und Wildbienen entspricht in Deutschland etwa zwei Milliarden Euro, in Europa circa 15 Milliarden Euro pro Jahr.

Ohne Hummeln und Bienen gäbe es kein Obst und kein Gemüse. Grund genug, sich die fleißigen Bestäuberinnen näher anzusehen. Von den 41 heimischen Hummelarten kommen sieben besonders häufig vor. Lerne die pelzigen Brummer kennen!