- Home ›
- Themen ›
- Natur und Landschaft ›
- Grünes Band ›
- Projekt Goldener Scheckenfalter
Das Projekt Goldener Scheckenfalter
Der Goldene Scheckenfalter ist in Bayern zur Rarität geworden. Nur noch im Allgäu und am Grünen Band gibt es größere Vorkommen. Experten des BUND Naturschutz sorgten dafür, dass der schöne Schmetterling in eine bessere Zukunft fliegt.
Im Landkreis Hof wirken und werkeln die BN-Aktiven seit vielen Jahren mit riesigem Engagement im Artenschutz. Zwischen 2015 und 2021 galt ihr besonderes Augenmerk dem Goldenen Scheckenfalter (Euphydryas aurinia). Der Schmetterling ist überall in Bayern und Deutschland stark gefährdet. Am Grünen Band Bayern-Tschechien, im Schutz der ehemaligen Grenze, kommt er noch vor. Dort findet er die für ihn lebensnotwendige Pflanze, den Gewöhnlichen Teufelsabbiss (Succisa pratensis). Die Raupe des Goldenen Scheckenfalters ernährt sich von ihr.
Goldener Scheckenfalter: 3.000 Futterpflanzen
2015 starteten die Naturschützer mit dem Projekt. Dann hieß es, das Vorkommen der Falter kartieren, Samen des Teufelsabbiss' zur Vermehrung sammeln, Flächen entbuschen, Oberboden abschieben, Samen ausbringen oder direkt Setzlinge einpflanzen. Allein 2018 haben die Aktiven über 3.000 Teufelsabbisse an zwölf verschiedenen Stellen angepflanzt! Und auch ein Scheckenfalterhaus haben sie für die Nachzucht des Schmetterlings gebaut.
Ein schöner zusätzlicher Effekt: Dass der BN den Lebensraum des Goldenen Scheckenfalter am Grünen Band pflegt, kommt nicht nur dem Schmetterling, sondern auch anderen selten gewordenen Feuchtwiesenbewohnern, wie dem Breitblättrigen Knabenkraut, dem Mohrenfalter oder dem Braunkelchen zugute. Auch Arnika, Kreuzblümchen und Flussperlmuschel profitieren direkt oder indirekt von der schonenden Bewirtschaftung der Feuchtwiesen.
Das länderübergreifende Projekt des BUND Naturschutz Hof und des Vogtlandkreises fand in enger Zusammenarbeit mit der Agentur für Natur- und Landschaftsschutz der Tschechischen Republik sowie der tschechischen Naturschutzorganisation Ametyst statt. Es wurde gefördert vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie vom Bayerischen Naturschutzfonds und dem Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft. Die Laufzeit erstreckt sich von 2015 bis 2021.
Steckbrief Goldener Scheckenfalter
- besondere Merkmale: schwarze Punkte auf orangem Grund
- Größe: 5 bis 6 Zentimeter
- Schlupf: in den ersten warmen Frühsommertagen Ende Mai
- Paarungszeit/Eiablage: bis Anfang Juli
- Lebensraum: gut besonnte und blütenreiche Feuchtwiesen, die erst spät gemäht werden; einzelne Gehölze als Windschutz
- Nahrung: Nektar von Blüten
Lebensweise Goldener Scheckenfalter
Ein Scheckenfalter-Weibchen kann einige Hundert Eier legen. Im nordbayerischen Projektgebiet heftet es sie ausschließlich an die Blätter des Teufelsabbiss' (Succisa pratensis). Nach etwa fünf Wochen schlüpfen daraus die nur wenige Millimeter großen Jungraupen und schließen sich zu einem Raupengespinst zusammen. Bis zum Winter fressen und wachsen sie dort. Dann ziehen sie sich in bodennahe Überwinterungsgespinste zurück. Im Frühling vereinzeln sie sich bis sie etwa drei bis vier Zentimeter groß sind. Zur Verpuppung heften sie sich an Stängel oder Blätter. Nach einigen Wochen schlüpft der erwachsene Schmetterling und der Lebenszyklus beginnt von Neuem.