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Welche Nachhaltigkeitssiegel sind empfehlenswert?

Bei der Menge an Nachhaltigkeitssiegeln, die es heute gibt, kann man schon einmal den Überblick verlieren. Dabei sollen die Siegel ja genau das Gegenteil bewirken, nämlich eine Orientierung für den ökologischen Konsum. Wir stellen Ihnen hier empfehlenswerte Nachhaltigkeitssiegel vor – damit Sie den Durchblick zurückgewinnen. 

Das IVN-Best-Siegel und der Global Organic Textile Standard (GOTS)

  • Der Internationale Verband der Naturtextilwirtschaft IVN vergibt mit IVN Best ein Siegel für Textilien und Leder, das sowohl Sozialstandards als auch Umweltkriterien abdeckt. Bezogen auf schadstofffreie und umweltfreundliche Produktion sind es die strengsten Vorgaben im Bereich Textilien.
  • Nicht zuletzt aufgrund der Verfügbarkeit entsprechender Rohstoffe und Produkte ist das Siegel bislang nicht weit verbreitet.
  • Maßgeblich beteiligt war der IVN auch an der Entwicklung des Global Organic Textile Standards (GOTS), das weiße Hemd auf grünem Grund, das zu den am weitesten verbreiteten (Öko-)Textilsiegeln zählt. Die Kriterien sind allerdings etwas weniger streng als bei IVN Best.

Das Nachhaltigkeitssiegel Blauer Engel

  • Der Blaue Engel kennzeichnet umweltschonende Produkte wie Farben, Möbel, Elektrogeräte, Wasch- und Reinigungsmittel, aber auch Dienstleistungen. Er ist das Umweltzeichen der Bundesregierung
  • Kriterien bei der Vergabe sind beispielsweise eine ressourcenschonende und umweltverträgliche Herstellung, Langlebigkeit, Reparierbarkeit und Verzicht auf gesundheitsgefährdende Chemikalien
  • Bei der Vergabe wird der gesamte Lebenszyklus eines Produktes berücksichtigt.
  • Das Bundesumweltministerium als Zeicheninhaber, das Umweltbundesamt, welches die Kriterien erarbeitet, die Jury Umweltzeichen als Beschlussgremium und die RALgGmbH als unabhängige Zertifizierungsorganisation garantieren eine unparteiische Vergabe des Umweltzeichens.

Das EU-Energie-Siegel

  • Die EU-Energieverbrauchskennzeichnung informiert darüber, ob ein elektrisches Gerät vergleichsweise viel oder wenig Strom braucht.
  • Die sparsamsten Geräte sind in der obersten, dunkelgrünen Effizienzklasse A zu finden, die schlechtesten in der roten Effizienzklasse G.
  • Außerdem finden Konsument*innen auf dem EU-Nachhaltigkeitssiegel je nach Produkt noch nützliche Angaben wie den Jahresenergieverbrauch oder die Lärmemission.

Wann ist ein Siegel empfehlenswert?

Gesamter Lebensweg

Empfehlenswerte Siegel gehen deutlich über die gesetzlich geforderten Umweltstandards hinaus. Ideal ist es, wenn der gesamte Lebensweg bei der Bewertung eines Produktes berücksichtigt wird.

Klare Kriterien

Die Kriterien von empfehlenswerten Nachhaltigkeitssiegeln sind klar definiert und öffentlich zugänglich.

Unabhängige Kontrolle

Eine unabhängige Institution kontrolliert die Einhaltung der vorgegebenen Standards und jedes interessierte Unternehmen kann sich für das Nachhaltigkeitssiegel bewerben.

Grüner-Strom- und ok-Power-Label

  • Das Ökostrom-Label Grüner Strom kennzeichnet Stromtarife, die den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien fördern und den Kunden garantiert mit echtem Ökostrom aus erneuerbaren Energiequellen versorgen.
  • Getragen wird das Nachhaltigkeitssiegel von Umweltverbänden wie BUND oder Nabu.
  • Alle zwei Jahre werden die zertifizierten Anbieter von einem unabhängigen Institut überprüft.
  • Echten Ökostrom und die Förderung Erneuerbarer Energien garantiert auch das ok-power-Siegel. Es wird unter anderem vom renommierten Öko-Institut getragen.

Das EU-Eco-Label

  • Das EU-Ecolabel kennzeichnet europaweit umweltfreundliche Produkte.
  • Es wird für Waren und Dienstleistungen vergeben, die geringere Umweltauswirkungen haben als vergleichbare Produkte, insofern ist dieses Nachhaltigkeitssiegel eine wichtige Richtschnur für einen ökologischen Konsum.
  • Das Spektrum des Europäischen Umweltzeichens reicht von Wasch- und Reinigungsmitteln über Textilien, Schuhe, Schmierstoffe, Farben und Lacke bis hin zu Beherbergungsbetrieben.
  • Nicht vergeben wird das Ecolabel für Nahrungsmittel, Getränke, Arzneimittel und medizinische Geräte.

Das FSC-Nachhaltigkeitssiegel

  • Der FSC (Forest Stewardship Council) zertifiziert Produkte, die aus nachhaltiger und sozial verträglicher Waldwirtschaft stammen.
  • Zu den Kriterien gehören zum Beispiel der Ausschluss von Kahlschlägen, die Förderung der Artenvielfalt durch viel Totholz und zehn Prozent Naturwaldflächen in großen Wäldern in öffentlichem Besitz.
  • Eine unabhängige Stelle prüft jährlich, ob die Kriterien eingehalten werden.
  • Obwohl es in der Vergangenheit Probleme mit Abholzung von Urwäldern und Kahlschlägen gab, ist das Siegel im Großen und Ganzen doch empfehlenswert.

Das Natrue-Siegel

  • Das Natrue-Siegel wird für Kosmetik- und Sanitärartikel aus natürlichen oder biologischen Inhaltsstoffen vergeben.
  • Die entsprechenden Produkte werden in drei Stufen eingeteilt: Naturkosmetik, Naturkosmetik mit Bioanteil und Biokosmetik. Je nach Stufe werden unterschiedliche Anteile von natürlichen, naturidentischen und ökologischen Stoffen gefordert beziehungsweise toleriert.
  • Die Organisation wurde gegründet, um verbindliche Standards für Natur- und Biokosmetik einzuführen. Staatlicherseits sind diese nicht definiert.
  • Das Label haben namhafte Firmen der Naturkosmetik-Branche entwickelt.
  • Das Natrue-Siegel steht auch für Nachhaltigkeit. So werden Natrue-Produkte etwa ohne Tierversuche und Mikroplastik hergestellt, Tenside, die in Produkten enthalten sind, müssen problemlos abbaubar sein und es darf mit wenigen Ausnahmen nur zertifiziertes Palmöl verwendet werden. Die Verpackung der Produkte soll auf ein Minimum beschränkt werden.
  • Die Einhaltung der Kriterien wird von einer unabhängigen Organisation überprüft. 

Das GEPA-Nachhaltigkeitssiegel

  • Das GEPA-Siegel kennzeichnet Lebensmittel und Handwerksprodukte aus Entwicklungs- und Schwellenländern, die unter fairen Bedingungen erzeugt wurden.
  • In der GEPA haben sich 1975 kirchliche Entwicklungs- und Jugendorganisationen zusammengeschlossen. Ihre Partner in den Herstellerländern sind oftmals Genossenschaften.
  • Nach eigenen Angaben stammen derzeit knapp 80 Prozent der Produkte aus geprüft biologischem Anbau.
  • Dem GEPA-Label liegen hohe Standards für fairen Handel zugrunde, die Kontrolle erfolgt über die Zertifizierungsgesellschaft Flocert.
  • Zu den Zielen von GEPA gehören auch Klima- und Umweltschutz.

Das Biohotel-Label

  • Mit dem Biohotel-Logo dürfen Hotels werben, die in ihrem Hotelbetrieb ausschließlich Bioprodukte einsetzen und hohe Umweltstandards erfüllen.
  • Die Lebensmittel müssen komplett aus zertifiziert biologischer Produktion und wenn möglich aus regionaler Herkunft stammen. Im ganzen Unternehmen kommen zertifizierte Bio- und Naturkosmetik sowie Bioreinigungsmittel zum Einsatz.
  • Es wird 100 Prozent Ökostrom verwendet und die Hotelwäsche ist aus Biomaterialien.