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Nachhaltiger Konsum: Umweltfreundlich einkaufen

Zu nachhaltigem Konsum zählt eigentlich alles, was wir kaufen oder benutzen: mit der Bahn statt mit Flugzeug oder Auto reisen, die Wohnung dämmen oder Ökostrom beziehen. Hier geht es darum, umweltfreundlich einzukaufen und die Ökobilanz von Produkten zu verbessern, indem wir sie leihen, reparieren und schließlich recyceln.

Bedarf überdenken und leihen oder mieten

Zwei Frauen leihen sich einen Spaten: Sharing gehört zu nachhaltigem Konsum (Grafik: Firefly/Elisabeth Hofer)

Überlegen, ob man ein Produkt wirklich braucht

Für unsere Umwelt sind auch die vielen Spontankäufe, die kurz darauf ungenutzt Wohnung und Garage füllen, ein großes Problem. Wer zum Beispiel nur einmal im Jahr die Terrasse säubern möchte, braucht dafür keinen eigenen Hochdruckreiniger. 

Sparen wir das Geld lieber, um bei wirklich wichtigen Dingen mehr ausgeben und auf Qualität setzen zu können. Produkte, die wir nur ein oder zwei Mal brauchen, können wir in vielen Fällen auch ausleihen.

Teilen, leihen, mieten: Freunde, Nachbarn oder Verleihfirmen fragen

Was selten benutzt wird, muss nicht gleich gekauft werden – Billigware zahlt sich in der Regel ohnehin nicht aus. Fragen Sie einfach bei Freunden, Bekannten oder Nachbarn nach, ob diese etwas gerade Benötigtes haben und man es sich ausleihen kann – mit dem Angebot, auch umgekehrt gerne bei Bedarf auszuhelfen.

  • Nachbarschaftinitiativen und Tauschringe nutzen: In Städten etablieren sich zunehmend Nachbarschaftsinitiativen, recherchieren Sie im Internet: Ein Beispiel ist das Portal nebenan.de, über das auch Dienstleistungen getauscht werden können, oder Tauschringe beziehungsweise Tauschkreise. Auch über Kleinanzeigen finden sich oft private Verleiher – vom Segelboot bis zum Dachzelt.
  • Verleihfirmen kontaktieren: Hochwertige Werkzeuge oder Gartengeräte werden beispielsweise von Baumärkten und Handwerksbetrieben angeboten. Bei speziellen Verleihfirmen sind darüber hinaus Kostüme und Kleider, Sportgeräte, Musikinstrumente oder Partygeschirr zu finden.
  • Bibliotheken bieten Bücher, aber auch CDs und DVDs gegen geringe Jahresgebühren an.
  • CarSharing-Anbieter sind mittlerweile auch in kleineren Orten zu finden. Informieren Sie sich und nutzen Sie vernetzte Mobilitätsangebote, die auch Busse und Bahnen berücksichtigen.

Second-Hand kaufen

Ein Mann betrachtet eine Jacke: Nachhaltiger Konsum heißt Second-Hand kaufen (Grafik: Firefly/Elisabeth Hofer)

Wenn die eigene Anschaffung unvermeidlich ist: Kaufen Sie Gebrauchtwaren! Das Angebot ist riesig, für nahezu alle Produktgruppen. Hier finden Sie mit großer Wahrscheinlichkeit das Gesuchte:

  • Online-Anzeigen durchstöbern: Neben gemischten Kleinanzeigen-Portalen gibt es auch solche, die sich etwa auf Kleidung, Sportgeräte oder Musikinstrumente spezialisiert haben.
  • In Second-Hand-Kaufhäusern einkaufen: Oft sind es soziale Initiativen, die Gebrauchtwarenhäuser betreiben, manche Kommunen verfügen auch über entsprechende Angebote rund um den Wertstoffhof, damit gut erhaltene Dinge weiterverwendet werden können.
  • Trödelmärkte besuchen: Wer kompromissbereit ist, kann auf Hof- oder Garagenflohmärkten viel Geld sparen: Vielleicht finden Sie nicht exakt das Produktmodell, das Sie suchen, dafür sind die Angebote meist extrem günstig.

Auf umweltfreundliche Produkte setzen

Zwei Schneidebretter, eines aus Kunststoff, eines aus Holz. (Grafik: Firefly/Elisabeth Hofer)
  • Entscheiden Sie sich für Waren aus umweltfreundlicher Produktion, bestenfalls aus der Region. So können Sie Transportemissionen vermeiden, außerdem können Sie sichergehen, dass die hiesigen, hohen Umweltauflagen erfüllt werden. Der Blaue Engel ist eines der Siegel, mit dem zum Beispiel Schadstofffreiheit und der Einsatz von Recycling-Material ausgezeichnet werden.
  • Achten Sie auf die Möglichkeiten zu umweltfreundlichem Betrieb, etwa bei Elektrogeräten auf niedrige Verbrauchswerte und Stand-by-Fallen – mehr dazu lesen Sie unter Energiesparen. Falls Batterien für den Betrieb nötig sind, sollten Akkus eingesetzt werden können und keine Einweg-Knopfzellen.
  • Lieber Holz statt Kunststoff oder Metall: Kaufen Sie besser Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen statt als aus Metall oder Kunststoff. Produkte aus Holz haben vielfach die beste Ökobilanz – das gilt auch bei der Verwertung am Ende des Produktlebens.
  • Achten Sie auf gut recycelbare Bauteile: Untrennbarer Elektroschrott wird oft zu minderwertigen Produkten downgecycelt – oder schlicht verbrannt. Anders als bei Verpackungen ist in Deutschland für Kunststoffteile nicht das Duale System zuständig und Recycling in vielen Fällen nicht möglich.

Mit langlebigen, reparierbaren Produkten sparen

Eine Werkbank mit Werkzeug und kaputtem Staubsauger (Grafik: Firefly/Elisabeth Hofer)

Tests lesen und Dinge im Laden selbst in Augenschein nehmen

Billige Bauteile lassen günstige Produkte schneller kaputtgehen. Bei hochwertigen Dingen ist eine Reparatur viel eher möglich und lohnt sich dann auch. Wenn Sie dabei Hilfe brauchen, finden Sie diese unter anderem in Repair-Cafés der BN-Kreisgruppen. So erkennen Sie Qualität:

  • Bei größeren Anschaffungen in Warentests recherchieren: Die Tests unabhängiger Verbraucherzentralen oder auch Online-Foren bieten oft wertvolle Infos und Erfahrungen bezüglich Qualität eines Produkts.
  • Ziehen Sie den Kauf im Laden der Online-Bestellung vor: Die Wertigkeit eines Produkts lässt sich durch persönlichen Augenschein in der Regel besser einschätzen als auf strahlenden Herstellerfotos im Internet – und Retouren sollten Sie möglichst vermeiden (siehe auch “Ist Online-Shopping umweltfreundlich?”)
  • Erkundigen Sie sich nach den Garantiebedingungen: Sind Hersteller von ihrem Produkt überzeugt, sind oft mehrere Jahre Garantie möglich. Auch die Lieferbarkeit von Ersatzteilen sollten Sie bei Verkäufer*innen ansprechen, die EU-Richtlinie zum Recht auf Reparatur erfasst längst nicht alle Produktgruppen.

Reparieren Sie selbst oder suchen Sie Unterstützung im Repair-Café!

Bevor Sie etwas wegwerfen, sollten Sie mindestens einen Reparaturversuch unternehmen – schlimmer kann es nicht werden. Nicht selten reichen kleine Handgriffe, um Dinge wieder benutzen zu können:

  • Im Repair-Cafe Expertenrat einholen. Wenn eine Reparatur Sie selbst überfordert, suchen Sie nach Reparaturinitiativen in Ihrer Umgebung. Viele Umweltverbände – auch Orts- und Kreisgruppen des BUND Naturschutz – bieten Repair-Cafés an, in denen Sie sich mit Unterstützung von Kennern auch elektronische Geräte vornehmen können. Hier finden Sie auch Ideen für das Upcycling ausgedienter Produkte.
  • Austauschteile vom Hersteller oder Drittanbietern nutzen. Fragen Sie direkt beim Hersteller nach Ersatzteilen, wenn der Fachhandel nicht weiterhilft. Sollte der Produzent selbst keine Ersatzteile mehr anbieten, schauen Sie online, ob Sie nicht bei Drittanbietern fündig werden. Recherchieren Sie nach dem genauen Produktnamen oder der Teilenummer.
  • Reparaturen in Fachbetrieben richtig kalkulieren. Manche Reparatur wirkt auf den ersten Blick oft teuer, doch vielfach werden Äpfel mit Birnen verglichen – etwa ein älteres Qualitätsprodukt mit einem neuen Billigangebot: Von einer Reparatur profitieren am Ende nicht nur Sie, sondern auch die Umwelt.

Ungenutzte Dinge verkaufen oder verschenken

Vor einer Tür steht ein Karton mit Büchern zu verschenken. (Grafik: Firefly/Elisabeth Hofer)

Gut erhaltene Produkte weitergeben

Geben Sie gut erhaltene und funktionierende Produkte weiter, bevor sie Ihnen ungenutzt wertvollen Stauraum stehlen. Dafür gibt es eine ganze Reihe von Möglichkeiten:

  • Viele Gemeinden haben öffentlich zugängliche Bücherregale geschaffen, in denen Sie Ihre ausgelesenen Bücher kostenlos für andere einstellen können. Gibt es einen solches Angebot in Ihrer Gegend nicht, können Sie auch selbst einen Schrank einrichten (siehe auch Verbraucherzentrale NRW: Givebox einrichten)
  • Für andere Dinge gibt es sogenannte Tauschboxen, in denen die verschiedensten Sachen hinterlegt werden können. Achtung: Manche Kommunen sehen Kartons mit dem Hinweis “Zu verschenken” auf öffentlichem Grund nicht gerne, die Grenze zur Ordnungswidrigkeit ("Müll hinterlassen") ist fließend. Wenn es keine offizielle Box in Ihrer Nähe gibt: Stellen Sie Ihren Karton auf Privatgrund und räumen Sie ihn nach einigen Tagen auch wieder weg, wenn Ihre Dinge keine Abnehmer finden.
  • Wer gerne einmal in der Rolle des Händlers schlüpft, kommt auf Trödelmärkten zum Zug. Zunehmend werden auch Garagen- oder Hofflohmärkte in der Nachbarschaft angeboten, der – auch ökologische – Vorteil: Sie müssen Ihr Angebot nicht weit transportieren und auch nicht verschicken.
  • Online verkaufen: Nehmen Sie ein paar aussagekräftige Produktfotos auf und beschreiben kurz: Es macht vielleicht ein bisschen mehr Arbeit, dafür lohnen sich Kleinanzeigen-Portale oder -Versteigerungen finanziell oft mehr, weil Interessent*innen gezielter finden, was sie suchen. Viele Portale bieten Apps für das Smartphone an, die das Inserieren einfacher machen – und wenn Ihnen das Versenden zu lästig ist, beschränken Sie sich auf Abholung.

Ausgediente Produkte zum Upcyceln anbieten

Ob Elektronik oder Möbel: Manche Dinge haben ein kurzes Produktleben oder wir haben selbst kein Interesse an einer Reparatur. Drei Beispiele:

  • Computer und Laptops lassen sich mit Fachwissen oft noch aufrüsten, sie können dann an zum Beispiel soziale Initiativen weitergegeben werden.
  • Kindersachen wieSpielzeug, Bett oder Kleidung: Die Bedürfnisse von Kindern ändern sich schnell. Geben Sie gut erhaltene Kindersachen weiter!
  • Brillen sind in manchen Ländern für viele Menschen zu teuer, spenden Sie alte Brillen und Fassungen unabhängig von der Stärke, etwa der Initiative Brillenweltweit.

Nicht-Reparierbares zum Wertstoffhof bringen

Eine Hand wirft ein Handy in eine Recyclingtonne. (Grafik: Firefly/Elisabeth Hofer)

Entsorgen sie zeitnah und umweltgerecht, damit die Materialien recycelt werden können.

  • Horten Sie defekte oder mehrfach vorhandene Dinge nicht in Keller oder Garage, wo sie wertvollen Stauraum belegen. Die Rohstoffe können im Sinne einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft bestenfalls für neue Produkte verwendet werden – das sogenannte Urban-Mining. Ist echtes Recycling nicht möglich, tragen Sie so zumindest dazu bei, dass die Rohstoffe weiter genutzt werden können.
  • Rückgabe-Möglichkeiten nutzen: Für bestimmte Produkte wie zum Beispiel Handys und Computer bieten manche Netzbetreiber oder Handy-Hersteller Rücknahmen an. Die Geräte werden dann einem gezielten Recycling zugeführt, über das bestenfalls mehr Rohstoffe weiter genutzt werden können, als bei der unspezifischen Entsorgung über die Abfallsammlung.

Blumen verschenken: heimisch, saisonal und giftfrei

Egal zu welchem Anlass: Ein Blumengruß sollte immer umweltfreundlich und fair gehandelt sein – und keine gesundheitsgefährdenden Stoffe in die Wohnung bringen. Bevorzugen Sie Blumen mit entsprechenden Siegeln, die möglichst in die Saison passen und aus der Region stammen, damit keine langen Transportwege nötig sind.

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