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Blattläuse bekämpfen - Drei Tipps
Jedes Jahr wieder kommen im Frühsommer die Blattläuse in den Gärten an. Auch wenn sie die meisten Pflanzen nicht ernsthaft schädigen, können sie sie schwächen. Wie kann man sie natürlich bekämpfen, ohne der Natur zu schaden? Welche Hausmittel wirken?
Blattläuse sind relativ leicht unter Kontrolle zu halten. Dazu bieten sich vor allem drei Methoden an:
- Kleine Ansammlungen von Blattläusen mit der Hand entfernen.
- Pflanzensude als natürliche Spritzmittel verwenden.
- Dem Befall vorbeugen, zum Beispiel durch die Auswahl der Pflanzensorten.
Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie diese drei Methoden funktionieren!
1. Blattläuse mit der Hand entfernen
Blätter und Stängel abputzen
Meist lässt sich durch einfaches Abstreifen ein starker Befall verhindern. Für größere Pflanzen wie Obstbäume eignet sich die Methode nicht, Gemüsepflanzen oder Kräuter können auf diese Art aber im Handumdrehen von Blattläusen befreit werden.
Dafür brauchen Sie
- ein Tuch zum unterlegen
- einen Lappen
- ein Gefäß mit Wasser.
So gehts:
- Legen Sie das Tuch auf den Boden unter der Pflanze, damit die heruntergefallenen Blattläuse nicht wieder auf die Pflanze krabbeln.
- Putzen Sie nun vorsichtig alle Blattläuse und ihre Häutungen von der Ober- und Unterseite der Blätter und von den Stängeln.
- Wiederholen Sie die Aktion, sobald Sie wieder Blattläuse auf der Pflanze feststellen können.
Blattläuse mit dem Gartenschlauch wegsprühen
Sprühen Sie die Blätter von befallenen Pflanzen mit dem Gartenschlauch ab. Ein starker Wasserstrahl sollte genügen, um störrische Insekten zu entfernen. Halten Sie den Strahl auf die Unterseite der Blätter, wo die Läuse sich meist ansammeln. Sprühen Sie Ihre Pflanzen ein- bis zweimal täglich ab, bis der Befall abzunehmen beginnt.
Bitte beachten:
- Nur soviel Wasserdruck nutzen, dass man die Pflanze beschädigt.
- Regelmäßiges Absprühen ist am effektivsten bei geringem oder moderatem Befall auf fest verwurzelten Pflanzen.
- Zwischen dem Absprühen sollten die Blätter vollständig trocknen. Feuchtes Blattwerk erhöht das Risiko für Krankheitsbefall wie Mehltau und Rost bei Pflanzen, die empfindlich auf Feuchtigkeit reagieren.
Pflanze zurückschneiden
Schneiden Sie die Pflanze zurück, um große Kolonien zu beseitigen. Trimmen Sie stark befallene Abschnitte, wo sich die größte Menge der Läuse befindet. Dazu könnte zählen, Blätter oder Früchte abzupflücken sowie Zweige oder sogar ganze Äste zu entfernen.
- Wenn Sie die befallene Pflanze zurückgeschnitten haben, besprühe Sie sie gründlich mit Wasser oder einem der u.g. selbstgemachten Anti-Läuse-Mittel.
- Selektives Beschneiden funktioniert am besten, wenn sich die Läuse nur auf einem bestimmten Abschnitt der Pflanze aufhalten.
2. Pflanzensude als natürliches Spritzmittel
Wenn Sie Brennnesseljauche im Garten haben, dann ist sie Ihr ideales Mittel gegen die Blattläuse. Sollten Sie allerdings noch keine Jauche angesetzt haben und vor einem akuten Befall stehen, dann nutzen Sie lieber Brühen oder Kaltwasserauszüge, denn Jauchen brauchen zur Reife bis zu drei Wochen.
- Brühen werden oft aus Kräutern hergestellt, die 24 Stunden lang in kaltem Wasser eingeweicht und anschließend eine halbe Stunde gekocht werden. Verwenden Sie dabei einen Kilo frische Pflanzenmasse auf zehn Liter Wasser. Gegen Blattläuse können Sie Brennnessel, Oregano oder Rharbarberblätter verwenden.
- Auch Knoblauch- oder Zwiebelbrühe eignen sich hervorragend für die Bekämpfung von Blattläusen: Schneiden Sie vier Knoblauchzehen und/oder eine Zwiebel und übergießen Sie diese mit einem Liter kochendem Wasser. Für intensivere Resultate können Sie die Knoblauch- und Zwiebelstücke auch einige Minuten mit dem Wasser kochen lassen. Lassen Sie die Brühe danach abkühlen, sieben Sie die Stücke heraus und besprühen Sie die befallenen Pflanzen täglich damit, bis der Befall verschwunden ist.
- Kaltwasserauszug: Um einen Kaltwasserauszug herzustellen, lassen Sie Kräuter 24 Stunden lang in kaltem Wasser ziehen. Verwenden Sie die Kräuter in einem Verhältnis von 1:10, also 100 Gramm frische Kräuter auf 1 Liter Wasser. Gegen Blattläuse helfen vor allem Kaltwasserauszüge aus Brennnesseln.
Außerdem können Sie gegen Blattläuse auch Hausmittel wie Kartoffelwasser und Seifenlauge nutzen.
3. Blattläusen vorbeugen
Durch vorbeugende Maßnahmen können Sie die Gesundheit Ihrer Pflanzen fördern, wodurch sie "von Haus aus" besser mit ein paar Blattläusen auskommt.
So sorgen Sie für gesunde Pflanzen in Ihrem Garten:
- Wählen Sie beim Pflanzen- oder Saatgutkauf standortgerechte, heimische und robuste Pflanzensorten.
- Verhindern Sie, wenn möglich, das zeitliche Zusammenkommen von "Schädling" und empfindlichem Pflanzenstadium und ziehen Sie Ihre Pflanzen im Glashaus, im Frühbeet oder auf dem Fensterbrett vor.
- Lockern und belüften Sie den Boden und düngen Sie ihn mit Kompost, Grüngut und Jauchen. Denn nur auf gesundem Boden wachsen gesunde Pflanzen.
- Verhindern Sie Bodenmüdigkeit und Folgekrankheiten durch den aufeinanderfolgenden Anbau von Stark-, Mittel- und Schwachzehrern.
- Legen Sie Mischkulturen an. Lavendel, Knoblauch, Zwiebeln und Salbei sind gute Nachbarpflanzen für Gewächse, die für Blattläuse attraktiv sind, denn ihr Geruch schreckt viele "Schädlinge" ab.
Blattläuse im Winter bekämpfen
Ab dem Herbst stellen Blattläuse zwar ihre aktive Phase ein, ihre Eier überwintern aber in unseren Gärten. Mit etwas Geschick kann der erste Befall im Frühjahr verhindert werden, indem die Eier im Spätherbst oder im Winter entfernt werden. Säubern Sie dazu einfach vorsichtig die Stämme Ihrer Pflanzen.
Schon gewusst? Komplett verhindern lässt sich ein Befall mit Blattläusen nicht, denn die Tiere können sich teilweise "jungfräulich" fortpflanzen. Aus einer Blattlaus wird also auch ohne eine zweite schnell eine Kolonie. Ihnen die Ansiedlung schwer zu machen ist also eine der nachhaltigsten Methoden, um die Pflanzenläuse von den Zierpflanzen oder vom Gemüse fernzuhalten.