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BN UND BDM: KEHRTWENDE BEIM FLÄCHENVERBRAUCH NÖTIG

BUND NATURSCHUTZ STELLT DOKUMENTATION DES FLÄCHENVERBRAUCHS IM ALLGÄU VOR

01.10.2013

„Das Allgäu verliert zunehmend sein Gesicht. Bürgermeister und Landräte müssen jetzt eine deutliche Trendwende beim Flächenverbrauch einleiten, ansonsten droht der Charakter des Allgäus weiter verlorenzugehen“ kommentiert Richard Mergner, BN Landesbeauftragter, die nach wie vor überdurchschnittlich hohen Zahlen zum Flächenverbrauch im Allgäu. Der BUND Naturschutz hat anlässlich des Bayerischen Flächensparforums am 9./10. Oktober 2013 in Sonthofen eine Dokumentation „Flächenfraß und Flächenschutz – Positiv- und Negativbeispiele politischen Handelns“ erstellt und will damit aufzeigen, wie flächensparende Gemeindeentwicklung möglich ist und welche politischen Entscheidungen den Flächenverbrauch in die Höhe treiben.

„Wenn landwirtschaftliche Flächen bebaut werden, auf denen bisher Nahrungsmittel produziert wurden, dann sind diese unwiederbringlich verloren. Den Flächenverbrauch zu stoppen, ist daher vordringliche Aufgabe von Politik, Naturschützern und Bauern“ sagt Andreas Steidele, Kreisvorsitzender des BDM im Oberallgäu. Der Flächenverbrauch geht fast ausschließlich zu Lasten landwirtschaftlicher Flächen und bedroht oftmals nicht nur die Existenz landwirtschaftlicher Betriebe, sondern führt auch dazu, dass immer mehr landwirtschaftliche Produkte importiert werden müssen.


Grafik Flächenverbrauch im Allgäu siehe pdf-Datei


Die Flächenstatistik weist dem Oberallgäu weiterhin den unrühmlichen Titel „Bayerischer Meister im Flächenverbrauch“ zu, wenn man die Zahlen zwischen 2000 und 2012 betrachtet. Aber auch die Landkreise Ostallgäu und Unterallgäu liegen weit über dem bayerischen Durchschnitt.
Die vom BN vorgelegte Dokumentation zu „Flächenfraß und Flächenschutz im Allgäu“ zeigt, dass politische Entscheidungen über mehr oder weniger Flächenverbrauch bestimmen. Zentrale Ansatzpunkte zur Verminderung des Flächenverbrauch aus Sicht des Bundes Naturschutz sind:

  • Erhalt statt Neubau im Straßenbau: Kein Straßenneubau mehr, außer in ganz wenigen begründeten Ausnahmen.
  • Innenentwicklung fördern: Umschichtung von Finanzmitteln aus dem Straßenneubau in Städtebauförderung und Dorferneuerung.
  • Verpflichtendes kommunales Flächenressourcenmanagement: Eine Nachweis, dass alle Innenentwicklungspotentiale genutzt wurden, dient in Verbindung hierzu als zwingende Vorraussetzung für die Ausweisung von Neubaugebieten.
  • Verbot von Neuausweisung von Einzelhandelsflächen auf der Grünen Wiese, verankert im Landesentwicklungsprogramm.
  • Striktes Anbindegebot ohne Ausnahmeregelungen (außer für extrem emissionsintensive industrielle Großbetriebe), verankert im Landes-entwicklungsprogramm.
  • Rückverlagerung der Genehmigungspflicht für Flächennutzungspläne - weg von den Landratsämtern und hin zu den Bezirksregierungen - in Verbindung mit klaren Prüfkriterien.
  • Grundsteuer- und Grunderwerbsteuerreform, deren Bemessungsgrundlage nur an Grund und Boden, nicht aber an die darauf befindlichen Gebäude geknüpft ist, welche finanzielle Anreize zum flächensparendem Bauen gibt.


Dokumentation zum Flächenverbrauch im Allgäu siehe download-Datei.


Für Rückfragen:
Thomas Frey
BN-Regionalreferent für Schwaben
Tel. 089/548298-63; 0160-95501313
E-Mail: thomas.frey@bund-naturschutz.de